AMRISWIL STEHT IM PLAYOFF-FINAL

In einer von grosser Nervosität geprägten Partie qualifizierte sich der amtierende Schweizer Meister im zweiten Spiel der Best-of-three-Serie für den Final. Lausanne gab einen hartnäckigen Gegner ab, musste sich aber zum zweiten Mal innert 48 Stunden mit 3:1 geschlagen geben.

(Bernhard Windler) Der erste Satz verlief bis zur Satzmitte ausgeglichen, wobei Amriswil leichte Vorteile besass. Bei 11:8 lag das Pavlicevic-Team erstmals mit drei Punkten in Front, und dieser Vorsprung wurde trotz aller Lausanner Anstrengungen nie mehr kleiner. Viele Amriswiler Angriffe wurden von Sébastien Steigmeier verwertet, aber auch die Mittespieler trugen ihr Scherflein zum 25:20-Satzgewinn bei.

Der Start in den zweiten Satz verlief aus Amriswiler Sicht ebenfalls verheissungsvoll. Schnell einmal stand es 7:3, und beim ersten Technischen Timeout führten die Thurgauer mit 8:5. Und dann das: Von den drauffolgenden 14 Punkten realisierten die Amriswiler drei, die Romands aber deren elf. Völlig überraschend hatte sich der komfortable Vorsprung in einen 11:16-Rückstand verwandelt. Der Umschwung kannte einen Namen: Strahinja Brzakovic, ein 22-jähriger Serbe, hatte auf der Diagonalposition den glücklosen Topskorer Nemanja Bozic abgelöst, und dem Linkshänder gelang in dieser Phase einfach alles. Obwohl der Amriswiler Coach bei zwei Timeouts seine Defense auf den besten Lausanner einzustellen versuchte, ging der Satz mit 21:25 an Lausanne.

Zwei hartumkämpfte Sätze zum Sieg
Im dritten Satz wogte der Kampf hin und her. Bis zum Stande von 17:17 konnte sich keines der beiden Teams auch nur minimal absetzen. Der junge Baghdady ersetzte Jérôme Fellay, worauf die Lausanner Aufschläger den neuen Spieler sofort beim Aufschlag ins Visier nahmen, doch das Amriswiler Eigengewächs überzeugte mit guten Annahmen. Als Aleks Ljubicic beim Stande von 18:17 eine ungenügende Annahme der Lausanner am Netz gegen zwei Gegner auf die gegnerische Seite würgte, führte Amriswil erstmals mit zwei Punkten. Diese Führung sollte entscheidend sein, und mit einem Aufschlagfehler beendeten die Lausanner den Satz: 25:21 zugunsten der Amriswiler.

Im vierten Satz gingen die Westschweizer von Beginn weg in Führung. Bei 11:14 führten sie erstmals mit drei Punkten, doch nach dem 15:18 kamen die Amriswiler durch gute Angriffe von Steigmeier und Adrien Prével wieder näher. Bei 21:21 war der Gleichstand erreicht, und dann ging es blitzschnell: Innert Minutenfrist führte Amriswil mit 24:22, und als dann beim ersten Matchball auch noch Josh Howatson zum Aufschlag schreiten konnte, war den Ostschweizern der Sieg nicht mehr zu nehmen. Standesgemäss beendete der kanadische Zuspieler Satz und Spiel mit einem Servicewinner.

Playoff-Final gegen Näfels
Etwas überraschend heisst der Finalgegner Näfels. Die Glarner setzten sich nach dem Heimsieg in einem heroischen Kampf in Schönenwerd mit 3:2 durch. Dabei holten sie zuerst einen 2:0-Satzrückstand auf und vermochten in der Kurzentscheidung eine 8:4-Führung der Solothurner in einen 15:12-Satzgewinn zu kehren. Das erste Spiel in der im Best-of-five-Modus angesetzten Serie steigt am Ostersamstag, 15. April, um 17 Uhr in der Amriswiler Tellenfeld-Halle.

Matchtelegramm
Volley Amriswil-Lausanne UC 3:1 (25:20, 21:25, 25:21, 25:22). Amriswil, Tellenfeld; 600 Zuschauer. 1. Schiedsrichter: Philippe Schürmann, 2. Schiedsrichter: Aleksander Sikanjic. Startformation Volley Amriswil: J. Fellay, L. van Berkel, S. Steigmeier, A. Prével, A. Ljubicic, J. Howatson, C. Daniel (Libero).

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