Der FC Wil hat – einmal mehr, ist man geneigt zu sagen – turbulente Monate hinter sich. Jetzt möchten die Verantwortlichen nach vorne schauen und auf den positiven Aspekten der Vereinsgeschichte aufbauen. Die Vorstellungen bezüglich künftigem FC Wil wurden in der „Vision 2020“ zusammengefasst. Dazu befragten wir Adam Mechergui, CEO Frontoffice des FC Wil 1900.
Herr Mechergui, welchen FC Wil wollen Sie mit der „Vision 2020“ wieder zum Leben erwecken?
Adam Mechergui: Die Geschichte des FC Wil 1900 ist lang, spannend und abwechslungsreich. Nicht alles lief in der Vergangenheit so, wie es sich die Verantwortlichen und auch die Fans und Freunde des Wiler Fussballklubs vorgestellt hatten. Doch unser Verein kann auch auf bemerkenswerte Leistungen zurückblicken: der phantastische Cupsieg im Jahr 2004 gehört zu den grössten Überraschungen in der Geschichte des Schweizer Fussballs. Der «kleine» FC Wil 1900 hat aber auch zahlreichen Spielern und Trainern zu einer Karriere im nationalen und inter-nationalen Fussball verholfen. Charles Amoah, Dario Lezcano, Pa Modou, Elsad Zverotic, Daniel Lopar, Adrian Winter, Mauro Lustrinelli, Moustapha Salifou oder Fabian Schär sie alle sind Teil der Geschichte unseres Vereins. Trainer wie Christian Gross, Marcel Koller, Martin Andermatt, Hanspeter Latour oder Uli Forte haben im Bergholz ihre Spuren hinterlassen und ihre Karriere lanciert. Der FC Wil 1900 war stets ein Ausbildungsverein für talentierte junge Spieler und ein Sprungbrett für ambitionierte Trainer.
Und auf diese Erfolgsspur will der FC Wil zurück?
A. M.: Ja, da wollen wir wieder hinkommen! Bodenständig sein, vernünftig, vorwärtsgerichtet, kräftig, willensstark- und fest verankert in der Stadt Wil und der Umgebung. Das sind unsere Wurzeln.
Und welche Rolle spielt der Wiler Bär?
A. M.: Der FC Wil 1900 geht ab sofort neue Wege. Der Wiler Bär steht stellvertretend für all das, was wir ausstrahlen möchten. Unsere Kampagne «Gemeinsam stark wie ein Bär» will aufzeigen, in welche Richtung wir künftig gehen wollen. Es ist nichts grundsätzlich Neues – im Gegenteil. Es ist eine Rückbesinnung auf die alten, bekannten Stärken. Und auf die erfolgreiche Geschichte. Wir möchten wieder der sympathische, einfache, ambitionierte Fussballclub sein, der wir waren – ein Verein, der wegen seiner guten Arbeit viel Beachtung erlangt.
Und wie soll das konkret umgesetzt werden?
A. M.: Unsere Vision 2020 lautet: gemeinsam inspirieren, fordern und fördern wir unsere Jugend, Talente und Fussball-Profis von morgen. Kinder und Jugendliche sollen bei uns die Möglichkeit bekommen, ihre Freude am Fussball auszuleben. Unter fachlicher Anleitung werden sie ausgebildet, können sich weiterentwickeln und vielleicht ihren Traum vom Fussballprofi Wirklichkeit werden lassen.
Was wünscht sich der FC Wil von der Wiler Bevölkerung?
A. M.: Wir sind Wil – das ist unser Bekenntnis. Der FC Wil 1900 gehört zur Stadt wie der Wiler Bär zum Stadtwappen. Um wieder zu unserer alten Stärke zurückzufinden, braucht der FC Wil 1900 den bärenstarken Rückhalt aller Wilerinnen, Wiler, Freunde und Fans.
Herr Mechergui, besten Dank für das Gespräch und viel Erfolg!
