Volley Toggenburg musste beim ersten Heimspiel in der Finalrunde gegen VBC Neuchâtel 2 auf seinen Headcoach Marcel Erni verzichten. Dieser musste für diese wichtige Begegnung aus gesundheitlichen Gründen forfait geben. Die Mannschaft liess sich aber überhaupt nichts anmerken und liess sich sogar von einer Verletzung von Stammzuspielerin Volpi im dritten Satz nicht aus dem Konzept bringen.
(Marcel Erni) Wehe, wenn sie losgelassen! Das trifft genau die Mannschaft von VBC Neuchâtel 2. Wenn es dem Team um Ex-Nationalspielerin Senn mal läuft, dann ist VBC NUC 2 kaum mehr zu halten. Volley Toggenburg wollte darum mit starkem Servicespiel die Gäste aus der Westschweiz konstant unter Druck setzen, um die schnellen Zuspielerinnen in der optimalen Passverteilung zu stören. Dies gelang zu Beginn des ersten Satzes auch recht gut, bis dann Neuchâtel plötzlich zu einigen einfachen Punkten kam. Sofort stand es 12:17 und 14:19. Volley Toggenburg stand mit dem Rücken zur Wand. Genau in diesem Moment startete Terinieri eine starke Serviceserie und drehte das Spiel nochmals zum 20:19. Das gelang vor allem auch, weil Leslie Betz und Marina Schneider in der Verteidigung die unglaublichsten Bälle im Spiel hielten. Allgemein überzeugte das Kollektiv von Volley Toggenburg in dieser entscheidenden Phase. Der erste Durchgang blieb zwar bis zum Schluss eine enge Sache. Den zweiten Satzball verwertete Isabelle Reiser mit einem schönen Schnellangriff durch die Mitte zum 25:23 Endstand. Auch im zweiten Durchgang konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Mal lagen die Gäste aus der Westschweiz knapp vorne, mal die Wattwilerinnen, die sich von einem lautstarken Heimpublikum antreiben liessen. Sogar die „Bollespicker“ kamen auf Besuch und feuerten das Toggenburger Team lautstark an. Gegen Mitte des zweiten Satzes war es wieder Terinieri, die mit drei starken Services die Wattwilerinnen mit 18:14 in Front brachte. Diesen Vorsprung gab Volley Toggenburg nicht mehr aus der Hand. Mit einer überzeugenden Spielweise gewann man so den 2. Satz mit 25:21 und ging mit einer 2:0-Führung in die Pause.
Schrecksekunde wegen einer Verletzung
Volley Toggenburg wollte nach der Pause den Rhythmus unbedingt hochhalten und ihre Gegnerinnen weiter unter Druck setzen. Alles passte zusammen. Doch dann die berühmte Schrecksekunde: Beim Stande von 9:9 bei einer Verteidigungsaktion kam es zu einem Zusammenstoss von Ingrid Volpi und Marina Schneider. Dabei zog sich die Zuspielerin eine Verletzung zu, die ein Weiterspielen nicht mehr möglich machte. Jetzt musste es Romy Bongard reissen. Die 21-jährige Ersatzzuspielerin kam sehr gut ins Spiel und zeigte praktisch keine Nerven. Mit starken Service und genauen Pässen legte sie die Grundlage dafür, dass Volley Toggenburg den Faden nicht verlor und den anschliessend herausgespielten Vorsprung nicht mehr preisgab. Am Schluss gewannen die Wattwilerinnen den dritten Satz verdient mit 25:18 Punkten. Das Team freute sich riesig über den wichtigen 3:0-Sieg gegen VBC Neuchâtel 2.
Toggenburg in der vorderen Tabellenhälfte dabei
Nach diesem guten Start in die Finalrunde folgen für Volley Toggenburg zwei extrem schwierige Partien. Bereits am kommenden Samstag muss die Mannschaft auswärts beim Qualisieger der Westgruppe, Münchenbuchsee, antreten. Am 24. Februar treffen die Wattwilerinnen dann zu Hause auf die Aufstiegsfavoritinnen von Genève Volley. Wer weiss, in dieser Form ist vielleicht sogar eine Überraschung möglich. Volley Toggenburg wird sicher alles versuchen und seine Haut so teuer wie möglich verkaufen.
Matchprotokoll:
Volley Toggenburg – VBC Neuchâtel 2 3:0 (25:23, 25:21, 25:18) | Volley Toggenburg: Leslie Betz, Isabelle Reiser, Miriam Reiser, Nicole Kamer, Marina Schneider, Jasmine Fiechter, Tamara Riesen, Jana Pfyl, Ingrid Volpi, Diandra Vögtlin, Nora Terinieri, Romy Bongard. Coach: Daniel Lorenc und Philipe Just. | Spieldauer: 64 Minuten
Resultate/Rangliste:
Nationalliga B. Frauen. Finalrunde. 2. Runde: Volley Luzern – Val-de-Travers 3:0. Aadorf – Münchenbuchsee 3:0. Toggenburg – Neuchâtel UC II 3:0. Volleya Obwalden – Genève Volley 2:3. – Rangliste: 1. Volley Luzern 2/9 (6:1). 2. Genève Volley 2/7 (6:2). 3. Toggenburg 2/6 (5:3). 4. Münchenbuchsee 2/5 (3:5). 5. Aadorf 2/4 (3:3). 6. Val-de-Travers 2/2 (3:5). 7. Volleya Obwalden 2/2 (4:6). 8. Neuchâtel UC II 2/1 (1:6).