Die Volleyballerinnen des VBC Aadorf traten die Auswärtspartie gegen Volley Schönenwerd am vergangenen Samstag krankheits- und verletzungsbedingt mit deutlich reduziertem Kader an. Eine nervenaufreibende Partie mit drastischen Schwankungen im spielerischen Niveau der beiden Teams endete im Tie-Break zugunsten der Thurgauerinnen.
(Ramona Meili) Der zweite Spieltag der NLB-Playoffs kam für das Fanionkader des VBC Aadorf ziemlich unverhofft: Nachdem verletzungsbedingt weiterhin auf Diagonalangreiferin Sindi Mico verzichtet werden muss, fielen aufgrund eines grippalen Infekts prompt auch noch Aussenangreiferin Linda Kronenberg und Libera Lisa Leu aus. Headcoach Gilman Cao Herrera musste für die Auswärtspartie gegen Volley Schönenwerd folglich deutlich von der gewohnten Aufstellungskonstellation abweichen.
Das Gegenüber aus Schönenwerd wiederum trat mit einem altbekannten Gesicht auf: Rahel Oswald, welche zuvor vier Jahre lang beim VBC Aadorf als Teil des NLB-Kaders verpflichtet war, wechselte zum Beginn der aktuellen Saison zum Ligakonkurrenten aus dem Mittelland. Die Solothurnerinnen, welche sich als Drittplatzierte der West-Gruppe für die Play-Offs qualifiziert hatten, verfügen zudem weiterhin über die Angriffswucht der ehemaligen Nationalspielerin Laura Sirucek. Eines war dem Team um Headcoach Herrera deshalb im Vorgang zur Partie klar: Wollte man die Aadorfer Siegesserie nicht gefährden, musste die Blockarbeit stimmen.
Beide Mannschaften zeigten nicht ihr bestes Spiel
Unter Berücksichtigung der Umstände durfte man sich auf ein spannendes Duell freuen. In Wirklichkeit war dieses allerdings geprägt von mangelnder Konzentration, einer massiv hohen Eigenfehlerquote und daraus resultierendem Nervenflattern auf beiden Seiten. Irgendwie schien am besagten Tag bei beiden Mannschaften schlichtweg der Wurm drin zu sein.
Während Aadorf zu Beginn der Partie einen deutlich besseren Start hinlegte und Schönenwerd sich den ersten Satz beinahe widerstandslos aus den Händen nehmen liess (25:20), mussten die Thurgauerinnen spätestens im zweiten Satz einsehen, dass auch sie in diesem Duell nicht vor spielerischen Tiefflügen bewahrt bleiben würden. Mit wenig Druck am Service, deutlichen Schwierigkeiten in der Annahme und etlichen unerzwungenen Fehlern am Netz scheiterte Aadorf in Satz 2 und 3 deutlich (14:25 und 20:25) an einem seinerseits ebenfalls eher leistungsschwachen Schönenwerd.
Trotz Punkteverlust hatte sich auf der Aadorfer Seite aber nach wie vor kein Resignieren eingestellt. Wo man im dritten Satz bereits einige positive Akzente setzen konnte, legten die Gäste im vierten Satz einen Gang zu: Die Blockarbeit gegen die beiden Angreiferinnen Sirucek und Oswald schien endlich Früchte zu tragen und verunsicherte das Heimteam augenscheinlich. Obwohl die Thurgauerinnen sich damit abzufinden hatten, dass sie vermutlich bis zum Schluss nicht an die gewohnte Konstanz und Spielqualität anknüpfen konnten, kämpfte man sich Punkt für Punkt zurück und agierte wieder vermehrt proaktiv statt reaktiv. Zum Leidwesen der Solothurnerinnen reichte das ansatzweise zurückgewonnene Feuer der Aadorferinnen sowohl zum Obsiegen im vierten Satz als auch im Tie-Break.
Ob die knapp gewahrte Siegesserie auch gegen den Qualifikationssieger der West-Gruppe Bestand haben wird, zeigt sich am kommenden Samstag, 15. Feburar 2020 um 17:00 Uhr beim Heimspiel gegen die Gäste von Edelline Köniz.
Matchtelegramm:
Samstag, 08.02.2020 | Spieltag NLB Play-Offs (1.-4.) | Volley Schönenwerd vs. VBC Aadorf (2:3) (20:25, 25:14, 25:20, 21:25, 13:15) | Dauer: 1 h 46 min | Betoncoupe Arena – Schönenwerd
Im Einsatz für den VBC:
Muriel Grässli (C), Zora Widmer, Linda Kronenberg (krank), Michelle Egger, Dijana Radulovic, Vanessa Gwerder, Lea Werfeli, Ramona Meili, Martina Hunziker, Sindi Mico (verletzt), Viviane Habegger, Lisa Leu (krank)