Nach der kläglichen Leistung im Meisterschaftsspiel gegen Näfels zeigte LINDAREN Volley Amriswil im Achtelfinal des CEV-Cups gegen das belgische Team aus Maaseik wieder sein Europa-Cup-Gesicht. Die 2:3-Niederlage war für das Team von Coach Vincent Pichette äusserst ärgerlich, hätte man es doch in der Hand gehabt, mit 3:0 oder 3:1 zu gewinnen. Und auch das Tie-Break hätte eigentlich zugunsten von LINDAREN Volley Amriswil ausgehen sollen.
(Bernhard Windler) Im ersten Satz lagen die favorisierten Belgier praktisch während des gesamten Satzes knapp vorne. Immer wieder gelang es dem Heimteam, Zwei- und Drei-Punkte-Führungen aufzuholen. Und auch drei gegnerische Satzbälle konnten die Amriswiler abwehren. Ihrerseits verwerteten sie die zweite Gelegenheit zum Satzgewinn und stellten auf 29:27.
Der zweite Satz brachte hervorragendes Volleyball von Seiten der Platzherren. Egger glänzte mit Passgenauigkeit und Wendt spielte um viele Klassen besser als in der Meisterschaft. Bald einmal lag man mit drei und dann mit fünf Punkten in Front, und der 25:18-Satzgewinn war die logische Folge der klaren Überlegenheit.
Der Skoreverlauf im dritten Satz war sehr speziell. 7:5-Führung für Amriswil, dann 7:9. 10:13-Führung für die Flamen, dann 17:17-Ausgleich. Bei 22:20 war der Sieg für Amriswil «nur» noch drei Punkte entfernt, doch mit fünf aufeinanderfolgenden Punkten holte sich Maaseik Satz 3.
Als Amriswil in Satz 4 mit 18:13 in Führung ging, glaubten auch die skeptischsten Fans nicht mehr an eine Niederlage, doch in der Schlussphase des Satzes wollte plötzlich nicht mehr viel gelingen, und so kamen die Belgier eher überraschend zum Satzausgleich.
Im Tie-Break lag Maaseik bis zum 10:9 immer in Front, ehe Amriswil mehrere gute Punkte gelangen. Zwei Matchbälle wollten dann aber einfach nicht ins belgische Feld, aber auch Maaseik brauchte fünf Versuche, ehe das knappe 21:19 feststand.
Trotz des sehr engen Spielverlaufs hat das Team um den nur 185 cm grossen griechischen Aussenangreifer Athanasios Protopsaltis den Sieg nicht gestohlen. Obwohl sie mit 24 Aufschlagfehlern gegenüber 14 auf Seiten der Amriswiler sündigten, waren ihre Services viel gefährlicher als diejenigen der Amriswiler. Vor allem der Float-Aufschlag des 202-cm-Mannes Henri Treial war von den beiden Annahme-Aussen-Spezialisten Abouelsoud Eid und Björn Höhne nur mit Mühe anzunehmen.
Fürs Rückspiel bestehen durchaus Chancen für die Amriswiler. Maaseik ist zwar ein starkes Team, aber wenn alle Amriswiler Akteure auf höchstem Niveau spielen, könnte ein erneuter Auswärtssieg wie gegen Herrsching und Belgrad gelingen.
Matchtelegramm
LINDAREN Volley Amriswil – Greenyard Maaseik 2:3(29:27, 25:18, 22:25, 22:25, 19:21) | Amriswil, Tellenfeld, 538 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Katarzyna Sokol (Polen)) | 2. Schiedsrichter: Armando Simbari (Italien)) | Mannschaftsaufstellung LINDAREN Volley Amriswil: Björn Höhne, Mischa von Burg, Jhon Wendt, Abouelsoud Eid, Facundo Imhoff, Patrick Egger, Ramon Diem (Libero) | Mannschaftsaufstellung Greenyard Maaseik: Athanasios Protopsaltis, Elias Thys, Ferre Reggers, Adam Bartos, Henri Treial, Renet Vanker, Steven Ottewanger (Libero)