AMRISWIL VERLIERT ÜBERRASCHEND BEIM FINALAUFTAKT

Gegen ein taktisch hervorragend eingestelltes Chênois Genf erlitt der Qualifikationssieger eine knappe Niederlage. In einem Spiel auf gutem Niveau war der Gast zum Schluss das glücklichere Team.

(Bernhard Windler) Man erinnerte sich an den Auftakt in die Finalserie vor zwei Jahren. Damals traf man als grosser Favorit auf ein Lausanne, das den Gegner besser studiert hatte und sich passender auf die Stärken und Schwächen der Amriswiler eingestellt hatte. Am Ostersamstag kam es einem vor wie ein Déja-vu: Statt hart aufzuschlagen, wurde die Amriswiler Annahme immer wieder mit kurzen Float-Aufschlägen eingedeckt, was diese nicht erwartet hatten. Und nach guten eigenen Annahmen suchten die Genfer immer und immer wieder die Mittespieler; dagegen fanden die Platzherren kaum einmal ein Mittel.

Der erste Satz war eine quälende Angelegenheit. Nach dem 7:7 gingen die Romands mit zwei Punkten in Führung. Nachdem man ausgeglichen hatte, legten die Gäste wieder mit zwei Punkten vor. Das geschah mehrmals, was zu Gleichständen bei 14:14, 16:16 und 19:19 führte. Aber immer, wenn die Amriswiler dran waren, setzte sich das Team des ehemaligen Amriswil-Coachs Ratko Pavlivevic wieder ab. Den Anschluss zum 23:24 verhinderte ein Aufschlagfehler von Quentin Zeller, und zwei Punkte später war der Satz mit 23:25 weg.

Der zweite Satz war noch eine Spur ärgerlicher. Einen 5-Punkte-Vorsprung der Genfer hatte das Klok-Team beim Stande von 19:20 fast aufgeholt, doch näher kam man nicht mehr. Der Serbe Dejan Radic verwandelte den ersten Satzball zum 23:25.

Amriswil gelingt eine Aufholjagd
Die beiden eingewechselten Alex Lengweiler (für Georg Escher) und Edvarts Buivids (für Quentin Zeller) starteten für Amriswil in den dritten Satz. Dieser war bis zum 15:15 eine ausgeglichene, zähe Angelegenheit. Diesmal waren es aber die Ostschweizer die sich langsam absetzen konnten. Gegen Satzende war es immer wieder der Lette Buivids, der für die Amriswiler skorte.

Im vierten Durchgang lagen die Genfer bis zum zweiten technischen Timeout meist in Front, ehe sich die Amriswiler nach dem 18:18 um drei Punkte absetzen konnten. Zwei davon retteten sie ins Ziel, weshalb ein Tie-Break die Entscheidung bringen musste.

Nervenstarke Genfer
In der Kurzentscheidung wogte die Begegnung hin und her. Nach dem 3:1 führten drei Punkte von Jovan Djokic, der letztes Jahr noch für Amriswil gespielt hatte, zu einer knappen Genfer Führung. Beim Seitenwechsel lagen dann die Amriswiler mit zwei Zählern in Front. Buivids hatte dreimal in Serie gepunktet. Zum 8:8 wurde der Lette geblockt. Höhne verhalf mit einem Millimeter-Outball den Genfern zur Führung. Nachdem auch noch Zass geblockt worden war und Buivids einen Ball ins Netz gesetzt hatte, verwertete der Pole Jakub Urbanowicz den ersten Matchball mit einem glückhaften Überraschungsball.

Überragender Genfer Mitteangreifer
Mit Chênois gewann das Team, das einen überragenden Spieler in seinen Reihen hatte: Dejan Radic erzielte in 24 Versuchen 19 Punkte, was für einen Mitteangreifer eine Traumzahl darstellt. Neben ihm waren der Diagonalangreifer Strahinja Brzakovic und Aussenangreifer Jovan Djokic sehr erfolgreich. Auf Amriswiler überraschte Alex Lengweiler mit einer Erfolgsquote von 67 % positiv. Thomas Zass war zwar bester Punktesammler, doch brauchte er für seine 14 Angriffspunkte ganze 31 Versuche.

2. Spiel am Donnerstag
Am Donnerstag, 8. April, reisen die Amriswiler zur zweiten Partie nach Genf. Spielbeginn ist um 18:30 Uhr. Auch diese Partie wird direkt übertragen.

Matchtelegramm
LINDAREN Volley Amriswil – Chênois Genf 2:3 (23:25, 23:25, 25:21, 25:23, 13:15) | Amriswil, Tellenfeld, 0 Zuschauer | 1. Schiedsrichter: Christian Wolf, 2. Schiedsrichter: Cédric Grellier | Startformation LINDAREN Volley Amriswil: Björn Höhne, Radiša Stevanovic, Thomas Zass, Quentin Zeller, Georg Escher, Dima Filippov, Ramon Diem (Libero) | Startformation Chênois Genf: Jakub Urbanowicz, Karim Zerika, Strahinja Brzakovic, Jovan Djokic, Dejan Radic, Robin Rey, Benjamin Diez (Libero)

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