
Nach der 0:3-Niederlage im Meisterschaftsspiel revanchierte sich Volley Amriswil im Cup-Viertelsfinal gegen Lausanne UC auf eindrückliche Art. Der 3:1-Sieg am Folgetag war zwar ein hartes Stück Arbeit, letztlich aber hochverdient.
(Bernhard Windler) Die Cup-Auslosung brachte es mit sich, dass das samstägliche Meisterschaftsspiel der 15. Runde zu einer Hauptprobe für das Cupspiel vom Sonntag verkam. Beide Teams versuchten, nicht alle Karten aufzudecken. Volley Amriswil hatte die Priorität eindeutig auf die Cup-Partie gelegt und bestritt das erste Spiel praktisch mit der Reserveequipe. Adrien Prével stand wegen einer leichten Verletzung nicht auf dem Matchblatt, und Josh Howatson, Sébastien Steigmeier, Jérôme Fellay und Aleks Ljubicic spürten den Ball nur beim Einspielen. Auf der anderen Seite spielte Lausanne während zwei Sätzen «au grand complet».
Wenn eine Spitzenmannschaft auf die zweite Garde eines Topteams trifft, ist die Favoritenrolle klar verteilt. 25:17, 25:19, 25:19 lauteten denn auch die klaren Satzresultate, die den Thurgauern sogar noch schmeichelten. Bei 7:1 im ersten, 15:8 im zweiten und 13:5 im dritten Satz war jeweils früh alles klar. Nebst dem gewohnt zuverlässigen Lucas Van Berkel in der Mitte und dem nach einer längeren Verletzungspause erstmals wieder eingesetzten Libero Clément Daniel gefiel am ehesten noch der 17-jährige Robin Baghdady. Zuerst als Diagonalspieler eingesetzt, diente der Nachwuchsspieler vom zweiten Satz an als Annahme/Aussen dem Team weit besser. Er verzeichnete jedenfalls in der Annahme die besten Prozentwerte aller Amriswiler Spieler.
Ein anderes Spiel am Sonntag
Die ungleich grössere Wichtigkeit des Sonntagsspiels manifestierte sich in der Tatsache, dass diesmal auch das Pavlicevic-Team in Bestbesetzung auflief. Im ersten Satz rieben sich die zahlreichen mitgereisten Supporter die Augen. Via 7:3 und 11:5 zogen die Waadtländer auf 16:10 davon. Nach dem 21:12 war auch allen Spielern klar, dass in diesem Satz nichts mehr zu holen war. Im zweiten Satz war dann immer der Gast aus dem Thurgau am Drücker. Bis 12:12 verlief das Spiel noch ausgeglichen, aber dann holten die Leute um Passeur Howatson bei den Aufschlägen von Ljubicic, Howatson und Fellay je drei Punkte und in der Folge den Satz mit 19:25 klar.
Höchstspannung im dritten Satz
13:7 führten die Romands nach einem kurzzeitigen Blackout der Amriswiler. Bei 15:13 war man wieder nahe dran und bei 18:13 wieder weit weg. Als Lausanne dann auch noch 19:14 führte, glaubten nur noch die grössten Thurgauer Optimisten an den Satzgewinn. Aber in dieser Situation steigerte sich Sébastien Steigmeier ungemein, und zusammen mit guten Aufschlägen von Josh Howatson, Jérôme Fellay und Lucas Van Berkel machte das Pavlicevic-Team aus einem 22:19 für Lausanne einen Satzgewinn mit 22:25.
Auch der vierte Satz vermittelte Spannung pur. Bis zum Stande von 20:20 konnte sich kein Team mit mehr als zwei Punkten absetzen. In dieser Phase mischten auch die Schiedsrichter noch mit, für einmal nicht zum Nachteil der Thurgauer. 23:21 führte Lausanne noch, aber dann schlug der enervierte Jovan Djokic das eigene Team gleich selber. Fünf der sechs letzten Punkte verschuldete der Schweizer Nationalspieler.
Amriswil gegen Ajaccio im CEV Cup
Am Dienstag, 31. Januar, steht Volley Amriswil um 20 Uhr im CEV Cup (1/8-Final) dem korsischen Team GFC Ajaccio gegenüber. Leider findet zu diesem Spiel keine Liveübertragung statt.
Matchtelegramm Meisterschaft
Lausanne UC – Volley Amriswil 3:0 (25:17, 25:19, 25:19) Lausanne, SOS II Dorigny, 300 Zuschauer. 1. Schiedsrichter: Cédric Grellier; 2. Schiedsrichter: Christian Nellen. Startformation Amriswil: L. Eichhorn, Th. Brändli, R. Baghdady, M. Stiel, L. Van Berkel, R. Muntwyler, C. Daniel (Libero)
Matchtelegramm Cup-Viertelsfinal
Lausanne UC – Volley Amriswil 1:3 (25:16, 19:25, 22:25, 23:25). Lausanne, SOS II Dorigny, 450 Zuschauer. 1. Schiedsrichter: Christian Wolf; 2. Schiedsrichter: Jean-Arthur Loretan. Startformation Amriswil: J. Fellay, L. Van Berkel, S. Steigmeier, A. Prével, A. Ljubicic, J. Howatson, C. Daniel (Libero)