
Nach dem gewonnenen Cupfinal zeigte der Meister der vergangenen Saison auch im ersten von maximal drei Playoff-Halbfinalspielen, dass er die Favoritenrolle auf den Titel 16/17 zurecht einnimmt. Mit 3:1 setzten sich die Thurgauer beim Vizemeister der vergangenen Saison trotz starker Gegenwehr durch.
(Bernhard Windler) Amriswil zeigte sich von Spielbeginn weg hellwach und spritzig. 5:8 lautete das Resultat beim ersten Technischen Timeout. Als die Thurgauer 9:14 führten, glaubte man den Satz schon fast im Trockenen. Beim zweiten Technischen Timeout waren die Waadtländer nähergerückt, aber erst beim Stande von 19:19 war das Spielgeschehen ausgeglichen. Als dann bei 21:21 Djokic an den Aufschlag kam, war es um Amriswil geschehen. 25:22 das Satzresultat.
Ähnlicher Spielverlauf
5:8 und 12:16 führten die Amriswiler bei den Technischen Timeouts, doch diesmal liessen sich die Jungs von Coach Pavlicevic die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Vor allem Jérôme Fellay gelang es in der Schlussphase des Satzes, den Gegner mit seinen Anschlägen zu beunruhigen. Mit 19:25 ging der Satz verdient an die Amriswiler.
Der dritte wie der zweite
Zu Beginn des dritten Satzes wechselte die Führung dauernd, ehe sich Volley Amriswil nach dem 9:9 auf 9:12 absetzen konnte. Via 10:15 kletterte das Resultat auf 11:18, ehe die Lausanner bei Service Carrel auf 15:18 verkürzen konnten. Doch ein Block von Aleks Ljubicic und Punkte von Sébastien Steigmeier und Josh Howatson brachten den 19:25-Satzgewinn.
Hitchcock im vierten Satz
Nachdem die Lausanner in den Sätzen zwei und drei viele Eigenfehler produziert hatten, stemmten sie sich im vierten Satz vehement gegen die Niederlage. Ab Satzmitte lagen sie immer leicht in Führung. Nach dem 18:16 sorgten Lucas van Berkel und Adrien Prével, dazu Bozic mit einem Ball ins Out, für eine knappe Amriswiler Führung. Nach dem Lausanner 21:20 kamen wieder die Gäste mit dem 22:23 an die Reihe, doch bei 24:23 servierte Julien Carrel für den Satzausgleich. Ein 3-Meter-Angriff von Adrien Prével machte diese Chance zunichte. Nach einem Blockout von Steigmeier vergab Howatson den ersten Matchball mit einem Servicefehler, doch Steigmeier und ein «Gnusch» in der Lausanner Verteidigung brachten den Amriswilern den erhofften Auswärtserfolg.
Entscheidung am Wochenende
Mit diesem Auswärtssieg ist ein grosser Schritt zur Qualifikation fürs Playoff-Finale geschafft. Am Samstag um 17:00 Uhr können die Spieler von Coach Pavlicevic schon alles klar machen. Sollte dies nicht gelingen, eröffnet sich ihnen eine zweite Chance am Sonntag um 17:00 Uhr. Spielort ist wie immer die Tellenfeld-Arena.
Matchtelegramm
Lausanne UC-Volley Amriswil 1:3 (25:22, 19:25, 19:25, 25:27) Lausanne, SOS II Dorigny, 1. Schiedsrichter: Cédric Grellier, 2. Schiedsrichter: Philippe Enkerli. Startformation Volley Amriswil: J. Fellay, L. Van Berkel, S. Steigmeier, A. Prével, A. Ljubicic, J. Howatson, C. Daniel (Libero)
Vorschau auf das Samstagspiel
Nur gerade 43 Stunden liegen zwischen dem Matchende in Lausanne und dem Anpfiff im Tellenfeld. Die gleiche Reise, die die Amriswiler nach Spielende zurückzulegen hatten, steht den Lausannern am Samstag bevor. Kein Team ist also bezüglich Ruhephase bevor- oder benachteiligt. Nur: Mit dem Auswärtssieg im Hinterkopf lässt sich alles etwas leichter angehen.
Die Lausanner hatten im Hinblick aufs Playoff-Halbfinale noch einen neuen Mittelblocker und –angreifer geholt, da sich bei ihnen die Hoffnungen auf einen Einsatz des seit Saisonbeginn verletzten Enes Dustinac nicht erfüllt hatten. Danijel Koncilja heisst der 2.01 m grosse Slowene, der aus der italienischen Liga geholt wurde. Er führte sich im Donnerstagspiel gut ins Gefüge der Lausanner ein, holte er sich doch die Lausanner Bestnote bei der Statistik. Die Amriswiler Fans hoffen, dass der Ersatzspieler auf zwei Einsätzen für Lausanne sitzen bleibt! Die restlichen Lausanner Spieler sind weitgehend alte Bekannte: Julien Carrel passt auch in dieser Saison, und Jovan Djokic und Quentin Zeller bilden das Aussenangreiferpaar. Daneben spielen auf der zweiten Mitteposition, dem Diagonalangriff und als Libero lauter serbische Spieler. Von ihnen ist Nemanja Bozic der erfolgreichste, trägt er doch das Lausanner Topscorer-Dress.
Die Auswertung der Statistik des Auswärtsspiels gibt darüber Aufschluss, dass sich die Werte der beiden Teams nur sehr wenig unterschieden. In der Annahme und im Angriff waren beide Teams vergleichbar gut. Das matchentscheidende Plus lag beim Service, wo den Amriswilern «nur» 12 Fehler unterliefen, dem Gegner dagegen 19.
So, liebe Zuschauer, machen Sie, dass sich der Gegner aus Lausanne im Tellenfeld nicht allzu wohl fühlt. Unterstützen Sie unsere Mannschaft lautstark. Der Support durch die Fans muss auch am Samstag so sein, dass man das Publikum als den 7. Mann bezeichnen kann. Aber verstehen Sie mich richtig: Ich möchte nur zu sehr lauter Unterstützung aufrufen, nicht zur Unfairness gegenüber dem Gegner. Doch eigentlich muss das den Amriswiler Fans gar nicht gesagt werden! Es ist nicht nur das beste, sondern auch ein sehr faires Publikum!