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Handball Herren
09.11.2025

TSV St.Otmar: Cup-Drama in Thun mit Happy-End

Marcus Stroustrup bejubelt einen Treffer. Bild: Tobias Zeltner
Der TSV St.Otmar steht im Viertelfinal des Mobiliar Handball Cups! Die St.Galler gewannen am Samstag eine spektakuläre Begegnung mit vielen Wendungen auswärts gegen Thun mit 36:35 nach Verlängerung.

Der Match im Berner Oberland bot schlichtweg alles, was zu einem richtigen Cupspiel gehört. Andrin Dörwaldt musste bereits in der fünften Minute nach einer unglücklichen Verteidigungsaktion auf dem Flügel mit der Roten Karte vom Feld. Trotzdem war es St.Otmar, das sich in der Folge als erste Mannschaft leichte Vorteile erspielte und nach elf Minuten 7:4 vorne lag. Die Führung – nie höher als drei Tore – hatte Bestand bis kurz vor der Pause. Dann schnappten sich die Berner Oberländer erstmals den Lead.

In der zweiten Halbzeit lief die Geschichte genau umgekehrt: Thun erspielte sich bis zur 42. Minute eine Führung – aber ebenfalls nie mehr als drei Tore Differenz –, ehe St.Otmar in der Schlussphase die Wende schaffte und nach dem 31:29 von Joschua Braun 68 Sekunden vor der Sirene eigentlich wie der Sieger aussah. Wacker kam aber tatsächlich noch mal zurück. Der 13-fache Torschütze Ante Gadza rettete seine Farben mit der allerletzten Aktion in die Verlängerung.

Dort wiederholten sich im Kleinformat noch einmal die Geschichten der vorangegangen 60 Minuten. Zuerst führte Thun, dann schafften die St.Galler mit drei Toren in Folge die letzte und entscheidende Wende des Spiels. St.Otmar machte in der Folge zwar den Sack nicht vorzeitig zu, aber der Anschlusstreffer von Gadza kam zu spät. Die Gäste jubelten nach dem spektakulären Coup über einen verdienten Sieg, den sie sich als Kollektiv erarbeitet hatten.

Die Mannschaft von Trainer Michael Suter nahm den Kampf und die Herausforderung eindrücklich an. Der Einzug in den Viertelfinal ist nämlich auch deshalb hoch zu bewerten, weil mit Max Höning ein weiterer Schlüsselspieler nicht mittun konnte. Um einen zusätzlichen Linkshänder im Kader zu haben, kam der 17-jährige Leon Schurter von Fortitudo Gossau mit einer Talentförderlizenz zu seinem Debüt in der ersten Mannschaft St.Otmars. Herauszuheben war auch hier die schnelle und unkomplizierte Zusammenarbeit zwischen den Vereinen der Region.

Die Mannschaftsleistung St.Otmars lässt sich auch in der Statistik ablesen. Andreas Björkman Myhr war mit 13 Paraden ein sicherer Rückhalt. Marcus Stroustrup (8) und Noah Bolt (6) waren die erfolgreichsten Werfer – und neben ihnen erzielten mit Andrin Schneider, Alexander Möller und Joschua Braun gleich drei weitere Spieler fünf Tore. Sie alle führten die St.Galler zum ersten Auswärtssieg in der Lachenhalle seit dreieinhalb Jahren und zu einem Platz unter den letzten Acht im Wettbewerb. Die Viertelfinals werden in der kommenden Woche ausgelost.

Wacker Thun – TSV St.Otmar 35:36 n.V. (15:15, 31:31)
Lachenhalle – 460 Zuschauer/innen – Sr. Albert/Albert.
Strafen: 6mal 2 Minuten inkl. Disqualifikation (Meschke/59.) gegen Wacker; 3mal 2 Minuten plus Rote Karte (Dörwaldt/5.) gegen St.Otmar.
Wacker: Winkler (9 Paraden), Fürst (6 Paraden); Stettler (1), Joshua Baumann, Kiener (3), Flavian Römer (4), Cakaric (3), Buck (5), Yannic Baumann (1), Schwab (2), Gruber (2), Leandro Römer, Meschke (1), Gadza (13/5), Jovic.
St.Otmar: Björkman Myhr (13 Paraden), Lacok; Bolt (6), Schurter, Tobler, Dörwaldt, Brülisauer, Niederer, Heinl (3/3), Stroustrup (8/3), Löfström (3), Jessen, Schneider (5), Möller (5), Braun (5), Wetzel (1).
Bemerkungen: St.Otmar ohne Höning, Alves, Locher und Küffer (alle verletzt). Fürst hält Penalties von Heinl (15./6:8) und Braun (43./23:21). Stroustrup schiesst Penalty an den Pfosten (21./9:11).

Tabelle QHL

Pos Team Sp. Pkt  
1   Kadetten Schaffhausen 12 24  
2   Pfadi Winterthur 11 18  
3   BSV Bern 11 14  
4   Wacker Thun 12 13  
5   TSV St. Otmar St. Gallen 11 12  
6   HC Kriens-Luzern 7 10  
7   RTV 1879 Basel 11 7  
8   HSC Suhr Aarau 13 7  
9   GC Amicitia Zürich 12 5  
10   Handball Stäfa 12 2
Marco Ellenberger/TSV St.Otmar