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Billard
10.11.2025

Morosi gewinnt die Coppa SanGallo

Giorgio Morosi setzte sich durch. Bild: regiosport.ch
Zu Beginn der neuen Billardsaison kam es im Billardclub St. Gallen zu einer Premiere. Eine in Vergessenheit geratene Carambolebillard-Disziplin wurde wieder zu neuem Leben erweckt … die Disziplin «%-Kegel», auf italienisch «cinque birilli». Im Billardclub St. Gallen wurde zum ersten Mal die «Coppa SanGallo» gespielt und dies mit viel Spannung und Millimeterglück bis zum letzten Punkt.

Der Schweizerische Billardverband möchte ab der neuen bereits laufenden Saison die Disziplin «5-Kegel-Billard» - die vor allem in Italien, Spanien und den lateinamerikanischen Ländern weit verbreitet ist - neben den bereits bestehenden Disziplinen wieder neu etablieren. Dazu sollen in den verschiedenen Regionen der Schweiz in den Vereinen, aber auch für ein breiteres Publikum, entsprechende Möglichkeiten gefördert werden, um diese Disziplin bekannter zu machen und wieder ins Bewusstsein zu rufen.

Der Billardclub St. Gallen nahm sich dieser Challenge an und organisierte dazu zum ersten Mal in seiner Geschichte ein Cup-Turnier mit dem Namen «Coppa SanGallo».

Bei der Disziplin «5-Kegel» gilt es die gegnerische Kugel so zu treffen, dass diese in die 5-Kegel in der Tischmitte abgelenkt wird und so Punkte erzielt werden können.

An dieser Turnier-Premiere wagten sich neben langjährigen Carambole-Billardspielern wie Albert Kehl, Thomas Wenk, Giorgio Morosi und Jothy Thavapala auch der Juniorenspieler Nik Vatzakis und Elda Morosi, die zum ersten Mal überhaupt an einem Turnier teilnahm. Es wurde im Modus jede/r gegen jede/r auf 50 Punkte gespielt.

Da für alle Teilnehmenden die Disziplin neu war, brauchte es an diesem Turnier auch das nötige Glück. Dieses Glück spielte am Ende dann auch die entscheidene Rolle bei der Vergabe des Turniersieges.

Vor der letzten Spielrunde standen mit Giorgio Morosi (50:20, 50:9, 50:37), Thavapala (50:25, 50:23, 50:24) und Wenk (50:45, 50:43, 50:41) drei Spieler mit drei Siegen aus vier Spielen gemeinsam zuoberst in der Tabelle und konnten das Turnier noch gewinnen.

Morosi traf in der Direktbegegnung auf Thavapala, liess diesem mit einem 50:19-Sieg nicht den Hauch einer Chance und setze sich an die Spitze des Turnierrankings. Wenk spielte seine letzte Partie gegen Elda Morosi. Dabei war er der haushohe Favorit und konnte mit einem Sieg den Turniererfolg klar machen, da er die Direktbegegnung gegen Giorgio Morosi gewonnen hatte. Dieser musste auf einen Überraschungserfolg seiner Schwester hoffen, wollte er zuoberst auf dem Podest stehen … und die Entscheidung war an Dramaturgie nicht zu übertreffen, denn es entschieden am Ende nur wenige Millimeter über den Cup-Sieg.

Wenk setzte sich in der Schlusspartie rasch von Elda Morosi ab und war mit 49:32 Punkten einholbar in Führung. Mit zwei Fouls nacheinander schenkte er aber seiner Gegnerin wichtige Punkte und es stand plötzlich völlig unerwartet nur noch 49:47 für den routinierten Wenk. Die Spannung war im ganzen Turnierlokal zu spüren und alle beobachteten gebannt die Schlussphase dieses Matches. Wenk verpasste den entscheidenden Punkt nur sehr knapp und Elda Morosi kam zum Zug. Sie setze mit Ruhe und Konzentration zum Stoss an, traf die gegnerische Kugel sauber, welche am Ende ganz knapp bis zur dritten roten Kugel rollte und diese ganz leicht berührte. Dies ergibt in der

Disziplin «5-Kegel» drei Punkte und Morosi kam so auf die geforderten 50 Punkte. Jedoch war ihre eigene Kugel noch in Bewegung und rollte unaufhaltsam auf die Kegel zu. Wenn auch nur ein Kegel von dieser Kugel umgeworfen würde, ergäbe dies ein Foul und alle Punkte dieses Stosses würden dem Gegner gutgeschrieben. Die Kugel rollte auf den weissen Kegel zu, touchierte ihn sogar leicht, aber er blieb an der Kugel angelehnt ohne umzufallen. Die drei Punkte waren im Trockenen, der Überraschungssieg für Elda Morosi perfekt. Und: mit diesem Sieg schenkte sie ihrem Bruder den Turniersieg in der «Coppa SanGallo».

Herzschlagfinale im Millimeterbereich – was für ein unvergesslicher Billardmoment in einer vielversprechenden und zukunftsträchtigen Turnierpremiere … Fortsetzung folgt bestimmt.

BC St.Gallen