Raiffeisen Volley Toggenburg startete konzentriert in die Partie und parierte die gefürchteten Services der Zürcherinnen. Die Annahme stand stabil, der Spielaufbau funktionierte und in der Offensive zeigte sich das Heimteam erfreulich ideenreich. Mit wenigen Eigenfehlern erarbeiteten sich die Wattwilerinnen eine 16:13-Führung und schienen den ersten Satz im Griff zu haben. Doch pünktlich zu diesem Zeitpunkt entdeckte die Academy ihren Block und sammelte gleich sechs Punkte in Serie. Toggenburg konnte nochmals ausgleichen zum 22:22. Dann riss die Leine, nicht zuletzt auch begünstigt durch einige strittige Schiedsrichterentscheide, und das Heimteam musste den ersten Satz mit 22:25 noch aus der Hand geben.
Wattwilerinnen bleiben konsequent
Raiffeisen Volley Toggenburg blieb ruhig und zog sein Spiel auf. In der Defensive räumte Viviane Habegger im Rückraum zuverlässig auf, während die Offensive weiterhin variantenreich blieb. Toggenburg überzeugte auch am Service. Die Academy hielt zwar kämpferisch dagegen, haderte jedoch mit einer stetig anwachsenden Eigenfehlerquote. Spätestens mit dem klaren 25:18 im zweiten Satz war das Pendel sichtbar zugunsten des Heimteams ausgeschlagen.
Wattwils Kollektiv schlägt Zürcher Einzelkunst
Auch nach der Pause zog das Heimteam sein Powerplay durch. Adiva Joseph, die von Beginn weg spielte, erzielte Punkte in Serie, während Mobiliar Topscorerin Arita Ternava mit 16 Zählern erneut zuverlässig ablieferte. Auch Lia Capraro konnte an diesem Abend wieder zahlreiche Punkte erzielen. Eine überzeugende Leistung lieferten an diesem Abend die beiden Mittelblockerinnen Laura Gassmann und Cara Lewis. Laura Gassmann packte starke Services aus, war präsent am Netz. Mit ihr hatten die Gegnerinnen wohl nicht gerechnet. Ihre enorme Sprungkraft und Höhe in der Mitte voll ausspielen konnte auch Cara Lewis, die von der Passeuse Jil Joos optimal lanciert mit ihren schnellen Angriffen über die Mitte bei den Zürcherinnen regelmässig für ratlose Blicke sorgte. Toggenburg zeigte auf allen Positionen eine gute Leistung. Die Academy hingegen fand offensiv kaum noch Anspielstationen. Auch der ukrainischen Diagonalspielerin Marharyta Geiko, über die die meisten Angriffe liefen und die mit überragenden 29 Punkten eine brillante Partie ablieferte, unterliefen in der zweiten Hälfte des Spiels mehr Eigenfehler. Aber Volleyball ist kein Einzelsport. Raiffeisen Volley Toggenburg überzeugte hingegen im Kollektiv.
Drei verdiente Punkte unter dem Weihnachtsbaum
Nach 85 Minuten Spielzeit verwertete Raiffeisen Volley Toggenburg den ersten Matchball zum 3:1-Erfolg und machte sich damit gleich selbst das wohlverdiente Weihnachtsgeschenk. Das junge Team von Detlev Schönberg liess sich nicht aus der Ruhe bringen, demonstrierte vor Heimpublikum sein Potenzial und bedankte sich so bei seinen treuen Fans mit teils spektakulären Winnern. Das Gezeigte können sie nun mit ins neue Jahr nehmen. Eine kurze Pause ist erlaubt, bevor es am 4. Januar auswärts gegen NUC wieder ernst gilt.
Raiffeisen Volley Toggenburg – Volleyball Academy Zürich 3:1 (22:25, 25:18, 25:16, 25:17)
Raiffeisen Volley Toggenburg: Jil Joos, Lia Capraro, Arita Ternava, Laura Gassmann, Cara Lewis, Adiva Joseph, Viviane Habegger / Cosima Wildberger, Leoni Kunz, Darija Ilic; krank gemeldet: Heba Sol Stefansdottir, Alina Marty