
Von links: Giorgio Morosi, Duy Tien Ma und Thanh Van Phan. (Bild: BC St.Gallen)
Das Dreibandteam des Billardclub St.Gallen ist in der zweiten Saisonhälfte, die ganz der Königsdisziplin Dreiband gehört, in die Schweizer Mannschaftsmeisterschaft gestartet. Dabei empfing der BCSG zuhause zum, Meisterschaftsstart gleich den amtierenden und 16-fachen Schweizermeister aus Zürich. (BC St.Gallen)
Die St.Galler traten für die Startrunde in ihrer stärkste Formation mit Duy Tien Ma (CH-Nr. 8), Giorgio Morosi (CH-Nr. 21) und Thanh Van Phan (CH-Nr. 26) gegen das übermächtige Zürcher Team an. Dieses musste zwar auf seine Nr. 1 Behzat Cetin (CH-Nr. 1) verzichten, hatte aber mit Kenan Cantürk (CH-Nr. 2), Pierre-Alain Rech (CH-Nr. 5) und Johannes Boode (CH-Nr. 6) absolute Top-Spieler in ihren Reihen und waren damit haushoher Favorit in dieser Startbegegnung an der Fuchsenstrasse in St.Gallen.
Die St. Galler starteten äusserst erfolgreich ins erste Drittel der Begegnung. Ma zeigte ein starkes Spiel und gewann mit 35:28 gegen Boode. Morosi konnte mit der Zürcher Nr. 1 Cantürk bis zur Halbzeit mithalten, musste sich aber am Ende mit 27:35 geschlagen geben. Für die Überraschung des Drittels sorgte der St.Galler Van Phan. Er spielte eine überragende Partie, konnte sein hohes Spielniveau bis zum Schluss halten und liess dem Zürcher Rech mit 35:25 keine Chance. Der Billardclub St.Gallen ging mit diesem Sieg mit einer 2:1-Führung ins zweite Drittel.
Die Zürcher waren nun schon ein wenig in Zugzwang, hatten sie nicht mit einem Rückstand nach dem ersten Drittel gerechnet. Der Ostschweizer Ma traf auf Rech und es entwickelte sich eine äusserst spannende Partie. Nach lange ausgeblichenem Match zeigte Ma am Ende eine Leistungssteigerung und behielt mit 35:31 das bessere Ende für sich. Van Phan spielte auch im zweiten Drittel unglaublich souverän, erwischte den Zürcher Teamleader Cantürk auf dem falschen Bein und bezwang in deutlich mit 35:19. In der Partie zwischen Morosi und Boode ging der Zürcher bis zur Matchhälfte schier uneinholbar mit 7:18 in Führung. Morosi zeigte starke Nerven, fand nach der Halbzeitpause mit viel Konzentration und Beharrlichkeit ins Spiel zurück und glich kurz vor Schluss auf 30:30 aus. Boode zeigte eine starke Reaktion und machte das Spiel zugunsten von Zürich mit 35:30 aus. Dennoch baute der Billardclub die Führung auf 4:2 aus und brauchte im letzten Drittel noch einen Sieg aus drei Spielen, um die grosse Sensation gegen den Rekordmeister zu schaffen.
In diesem letzten Drittel zeigten die St.Galler Nerven, denn es stand nicht weniger als der erste Sieg in der Klubgeschichte der St.Galler gegen den übermächtigen Gegner aus Zürich auf dem Spiel. Alle Zürcher Spieler starteten gut und fokussiert in ihre Spiele und gingen alle bis zur Halbzeit der Partien in Führung. Die St.Galler blieben aber am Ball und gaben in keiner Phase auf, brauchten sie doch nur einen einzigen Sieg aus den drei Begegnungen. Cantürk benötigte gegen Ma nur noch einen Punkt, um die Zürcher im Spiel zu halten. Beim Stand von 31:34 drehte Ma nochmals auf, zeigte seine ganze Klasse und beendete die Partie mit einer Serie von 4 Punkten zum 35:34-Sieg … die Sensation war perfekt. Morosi zeigte gegen Rech eine starke Leistung, hielt bis kurz vor Schluss mit, musste aber beim Stand von 29:29 den Zürcher Rech doch noch ziehen lassen. Trotz der 29:35-Niederlage konnte Morosi auf ein starkes Turnier zurückblicken. Van Phan zog seine Topform bis zum Turnierende durch, holte gegen Boode nach anfänglichem Rückstand kontinuierlich auf und gewann mit 35:25.
Der Billardclub St.Gallen schaffte zum Saisonstart das, was in den letzten Jahren keinem der Schweizer NLA-Teams gelungen war … ein Sieg gegen das unschlagbare Team von Zürich 1.
Mit einem Mannschaftsdurchschnitt von 0,993 gelang den St.Galler das beste Resultat aller Teams der Runde und das zweitbeste Mannschaftsergebnis für die St.Galler in ihrer Klubgeschichte. Mit diesem Überraschungssieg konnten die St. Galler zwei wichtige Punkte zum Start in die Mannschaftsmeisterschaft für sich verbuchen und können mit Zuversicht und einem unerwarteten Erfolgserlebnis in die weitere Meisterschaft gehen.