
Thanh Van Phan in der Bildmitte. (Billardclub St.Gallen)
In der Schweizer Einzelmeisterschaften im Dreiband auf dem Matchbrett konnten sich die beiden St. Galler Thanh Van Phan und Thomas Wenk für die Finalturniere in ihrer Kategorie qualifizieren. Van Phan spielte in Genf um den Meistertitel in der Nationalliga B, Wenk reiste zum Finale in der Regionalliga nach Lausanne. (BC St. Gallen)
Im Finalturnier der Nationalliga B war der St. Galler Thanh Van Phan nach einer soliden, aber eher durchschnittlichen Leistung in den Qualifikationsrunden «nur» an Nr. 4 gesetzt. Dennoch reiste der St. Galler mit grossen Ambitionen in die Stadt am Lac Léman, hatte er doch eine Woche vorher beim Start in die Mannschaftsmeisterschaft mit dem Team eine herausragende Leistung mit persönliche Rekorden gezeigt.
Van Phan startete denkbar schlecht ins Finale. Er verlor zum Turnierstart gleich seine ersten beiden Partien – gegen den Genfer David Cotting deutlich mit 14:21 und anschliessend auch gegen Sylvain Vimeux vom BC Ecublens mit 16:25. Die Medaillen schienen zu diesem Zeitpunkt bereist ausser Reichweite zu sein. Vielleicht spielte der St. Galler in der Folge gerade deshalb unbeschwert und ohne Druck auf und nahm Partie für Partie. Die dritte Partie entschied Van Phan klar gegen Régis Cattenoz (BC Ecublens) mit 25:15 in 40 Aufnahmen für sich und konnte sein gewohntes Spielniveau zeigen. Auch im vierten Match steigerte sich der Ostschweizer weiter und liess dem Zürcher Seong-Woo Yang mit 25:14 keine Chance. Vor der letzten Runde zeigte sich durch den übrigen Turnierverlauf eine äusserts spannende Ausgangslage. Vier der sechs Finalisten hatten noch – je nach Ausgang der Schlussrunde – Chancen auf Medaillen und gar den Meistertitel. Van Phan hatte sich mit den beiden Siegen in Runde 3 und 4 wieder ins Spiel gebracht. Der St. Galler traf in der letzten Runde auf den Winterthurer Gregor Waser, der mit drei Siegen aus vier Spielen die beste Ausgangslage für den Titel hatte. Van Phan packte seine Chance, ging mit einer starken Leistung von Beginn an in Führung und beendete das Match mit 25:12 in nur 31 Aufnahmen, was Turnierrekord bedeutete und ihm bereits vorzeitig eine Medaille bescherte. Welche es am Ende werden sollte, hing von der Begegnung der beiden anderen Medaillenkandidaten Cotting und Vimeux ab. Durch den deutlichen 24:14-Sieg von Cotting standen in der Endabrechnung gleich alle vier Spieler mit 6 Matchpunkten in der Tabelle und es musste der beste Durchschnitt entscheiden. Der St. Galler Van Phan hatte über das ganze Turnier den höchsten aller Gesamtdurchschnitte erspielt, setzte sich – trotz der Startniederlagen – dank einer markante Leistungssteigerung in der zweiten Turnierphase hinweg durch und feierte den verdienten Gewinn der Goldmedaille.
In der Regionalliga LR startete Thomas Wenk in Lausanne als Titelverteidiger ins Finalrennen und wollte wie im Vorjahr um die Medaillen mitspielen. Die Qualifikationsrunden waren ihm nicht nach Wunsch gelungen und es brauchte eine klare Leistungssteigerung, wollte Wenk mit Edelmetall wieder nach St. Gallen zurückreisen. Mit Antonio Chiauzzi (BC Zürich), Seyit Harimci (BC Zürich), Bernhard Adamo (BC Basel) und Rolf Albert (ALB Lausanne) standen ihm Gegner im Final gegenüber, die absolut in der Reichweite des St. Gallers lagen. Der Lausanner Daniel Viquerat musste krankheitsbedingt Forfait geben und so kämpften die fünft besten Spieler aus den Qualifikationsrunden um die Medaillen. Wenk startete solide ins Turnier und gewann seine ersten drei Spiele deutlich mit 18:12 gegen Adamo, 19:10 gegen Albert und 18:12 gegen Chiauzzi. Verlustpunktlos ging der St. Galler in die letzte Spielrunde und stand bereits vorzeitig als Finalsieger fest, hatten die anderen Spieler gegeneinander Punkte liegen lassen. Mit der Gewissheit der Titelverteidigung liess Wenk in der letzten Partie leicht nach, geriet gehen den Zürcher Harimci in Rückstand und musste um jeden Punkt kämpfen. Dennoch blieb Wenk beharrlich und wollte auch seine letzte Partien des Turnier erfolgreich abschliessen. Dies gelang ihm schliesslich mit 12:11 denkbar knapp, aber dank einer Leistungssteigerung zum Ende des Matches verdient.
Mit der Titelverteidigung und dem besten Gesamtschnitt aller Finalisten bestätigte Wenk seine gute Form und bescherte dem Billardclub gleich die zweite Goldmedaille und den zweiten Einzeltitel an einem Wochenende.
Gemeinsam werden Van Phan und Wenk mit dem Dreibandteam des BC St. Gallen anfangs Februar in der zweite Mannschaftsmeisterschaftsrunde antreten und können gleich mit zwei Einzel-Goldmedaillen im Gepäck befreit im Team aufspielen.