(BC Trogen-Speicher) „Ich freue mich auf die Saison, bin aber auch ein wenig angespannt. Hoffentlich schaffen wir es, die Liga zu halten“, sagt Florian Auer. Er hat sich seit zwei Jahren im BC Trogen-Speicher eingearbeitet und hat nun gemeinsam mit Hanspeter Kolb die sportliche Leitung inne. Letzterer hat zu Zeiten, als der Ausserrhoder Verein noch unter dem Dach der Badmintonvereinigung St. Gallen-Appenzell spielte, ein riesiges Pensum geleistet. Nun ist das Ziel, sich im sportlichen und administrativen Bereich breiter abzustützen. Im Frühling hat man die Rückkehr in die NLA gefeiert; am Sonntag, 8. Oktober, beginnt die Saison.

Stadelmann an Olympia?

Als Spielertrainer werden weiter Agung Ruhanda und Diaz Mochamad Rehan wirken. Ersterer ist neu zu 50 Prozent von Swiss Badminton als Doppel- und Mixed-Kadertrainer angestellt und wird sich zeitweise in Bern aufhalten. „Es wird viel davon abhängen, welche Spielerinnen und Spieler bei uns und den Gegnern zum Einsatz kommen“, erzählt Florian Auer. Dies gilt, gerade auch bei Trogen-Speicher, nicht nur für die Aktiven mit ausländischer Lizenz. Jenny Stadelmann, das Schweizer Aushängeschild, möchte sich für die Olympischen Spiele 2024 qualifizieren. Sie ist darauf angewiesen, an internationalen Turnieren Punkte zu gewinnen und wird den Ausserrhodern oft fehlen. Stadelmann wäre in der 34-jährigen Geschichte die erste Vertretung des BC Trogen-Speicher an Olympia. Die neue Nummer 1 im Männereinzel, der Indonesier Mohammad Iqbal (2001), und der Franzose Rafael Gavois (2002) spielen zusätzlich bei ihrem bisherigen Club Mulhouse. Als Ersatz wurde der Däne Marcus Kruse engagiert; er steht bei Bedarf zur Verfügung.

Das Reglement beachten

Mit Leila Zarrouk (ex-Lausanne) und Nicolas Francoville (ex-Yverdon) konnte der Verein zwei Talente verpflichten. Joel König (Adliswil) wird Speicher-Trogen mit einer „Lizenz Plus“ in einigen Runden verstärken. Wie oft Cendrine Kirchmayr-Hantz spielen wird, ist offen; die Ex-Nationalspielerin ist ebenfalls mit einer „Lizenz Plus“ ausgestattet. Ihr Fokus liegt bei Uni Basel in der NLB. Nils Harzenmoser nutzte die Saison 2022/23, um mit Brig in der NLA zu spielen. Nun nimmt der Doppelspezialist bei seinem Stammverein eine wichtige Rolle ein. Angesichts der wechselnden Besetzungen wird dem Reglement grosse Beachtung zukommen. „Von den acht Spielen einer Begegnung darf nur eine rein ausländisch besetzt werden“. Diaz Mochamad Rehan gilt als Schweizer.

NLB: Erfahrung gewinnen

Der Verein hat sich lange dagegen gewehrt, Spieler aus dem Ausland nur für die Spiele „einzufliegen“. Das Niveau sei sehr hoch, erklärt Präsident Claude Heiniger. Nebst Agung Ruhanda und Diaz Mochamad Rehan einen dritten oder gar vierten Ausländer zu verpflichten, die in der Region wohnen und trainieren, ist für Trogen-Speicher finanziell aber nicht zu stemmen. „Das hat zur Folge, dass wir einzelne Spieler nur für die Partien engagieren“. Man betreibe diesen Aufwand, damit die Jungen einmal in der NLA spielen können. „Sie sind das Prunkstück des Vereins und gewinnen nun in der NLB Erfahrung“. Trogen-Speicher stellt das jüngste Team der zweitobersten Spielklasse. Mit dem 17jährigen Jakob Rinner gehört erstmals ein Spieler aus dem Vorarlberg Speicher-Trogen an. Der zweite Zuzug, der Deutsche Lukas Resch (2000), gewann einst drei Bronzemedaillen an der U19-EM. Er besucht die Universität St. Gallen und wird das NLB-Team zeitweise verstärken.

„Interessante Standortbestimmung“

Die Heimspiele absolviert Trogen-Speicher weiter in der Halle „Tal der Demut“ in St. Gallen. Zum Saisonauftakt trifft das NLA-Team am Sonntag, 8. Oktober, um 14 Uhr im Derby auf Uzwil. Der „ewige“ Rivale wurde 2021 sowie 2022 Meister und im vergangenen Winter Dritter. „Das ist für uns eine interessante Standortbestimmung“, sagt Florian Auer. Die NLB-Mannschaft der Ausserrhoder steigt am gleichen Wochenende mit dem Auswärtsspiel gegen den BC Zürich in die Saison.