Von links: Thomas Wenk, Tien Duy Ma und Giorgio Morosi (Bild: BC St. Gallen)
Als drittplatziertes Team nach der Playoff-Phase der Mannschaftsmeisterschaft im Dreiband der NLA hatte sich das Team des Billardclubs St. Gallen das Heimrecht für das Spiel um die Bronzemedaille gesichert. Mit einem Sieg in der Direktbegegnung gegen das Viertplatzierte ALB Lausanne 2 hätten sich die Ostschweizer nach 2019 zum zweiten Mal in Folge unter die besten drei Teams der Schweiz spielen können. Der BC St. Gallen war in der Saison 2018/2019 erstmals in die NLA aufgestiegen und hatte danach gleich in der ersten Saison in der höchsten Spielklasse die Bronzemedaille gewonnen.
(BC St. Gallen) In der Besetzung Tien Duy Ma, Giorgio Morosi und Thomas Wenk traten die St. Galler Zuhause als Favorit gegen die Mannschaft von ALB Lausanne 2 an und wurden ihrer Rolle mehr als gerecht.
Die St. Galler starteten bereits im ersten Drittel der Begegnung selbstsicher und zeigten Dreiband auf höchstem Niveau. Der St. Galler Teamleader Ma spielte gegen den Lausanner Rolf Albert eine unwiderstehliche Partie und gewann mit 35:7 in nur 20 Aufnahmen, was Turnierrekord und ein absolutes Weltklasseresultat bedeuteten. Morosi traf auf die Lausanner Nr. 1 Daniel Viquerat und setzte sich ebenfalls souverän und problemlos mit 35:13 in 35 Aufnahmen durch. Wenk stand bereits zum dritten Mal in dieser Saison im St. Galler Team und gewann gegen Maxime Bugnion seine dritte Partie in der höchsten Liga. Wenk konnte nicht ganz an seine Topleistung aus der letzten Playoffrunde anknüpfen und die Partie gegen Bugnion gestaltete sich äusserst ausgeglichen. Die Führung wechselte laufend hin und her und kurz vor Schluss stand es ausgeglichen 14:14. Wenk blieb ruhig und ging eine Aufnahme vor Ende der Begegnung mit 15:14 in Führung. Bugnion zeigte Nerven, verpasste den Ausgleich und Wenk machte mit dem 16:14 alles klar. Somit ging der Billardclub St. Gallen mit 6:0 in Führung und setze den Grundstein zum Sieg der Ostschweizer.
Im zweiten Drittel machten die St. Galler mit zwei weiteren Siegen durch Ma und Morosi den Gewinn der Bronzemedaille schon vorzeitig klar. Ma zeigte erneut eine herausragende Leistung und deklassierte Bugnion gleich mit 35:6 in nur 30 Aufnahmen. Morosi spielte seine beste Partie der gesamten Meisterschaft und beendete die Begegnung gegen Albert mit 35:13 in ebenfalls 30 Aufnahmen. Damit standen die St. Galler bereits vor dem letzten Drittel auf dem Podest der NLA und konnten nun locker aufspielen.
Wenk verlor im letzten Drittel zwar seine zweite Partie des Tages und zeigte nicht sein gewohntes Niveau aus den Trainings der letzten Monate, dennoch konnte er wertvolle Erfahrungen in der höchsten Dreibandliga sammeln und ist für die kommende Spielzeit eine gute und aussichtsreiche Verstärkung des Ostschweizer Teams.
Morosi und Ma gewannen beide auch ihre letzte Partie und sicherten so dem Billardclub St. Gallen einen ungefährdeten und souveränen 14:4-Sieg. Ma kam mit seinen Resultaten fast an seine Saisonbestleitung heran. Sein Einzeldurchschnitt von 1,750 bedeutet Schweizer Saisonrekord. Morosi wuchs in diesem kleinen Finale über sich hinaus, zeigte die beste Dreiband-Leistung seiner bisherigen Karriere und konnte die Trainingsresultate der letzten Wochen nun auch an den Schweizermeisterschaften bestätigen.
Mit dieser sehr guten und geschlossenen Mannschaftsleitung konnten sich die St. Galler nach nur zwei Saisons in der höchsten Liga auf dem dritten Platz etablieren und gehören nun definitiv zu den Top 3 in der Schweiz.
Schaut man sich die Mannschaftsleitung über die ganze Meisterschaft an, lässt sich feststellen, dass die St. Galler (Saison-Mannschaftsschnitt: 0,756) die Distanz zu den beiden Topteams von Zürich 1 (0,777) und ALB Lausanne 1 (0,839) verkürzen konnten. Das Team des BC St. Gallen kann in der jetzigen Zusammensetzung in der kommenden Saison die Spitzenteams durchaus auch noch etwas mehr in Bedrängnis bringen und darf sich realistische Chancen ausrechnen, um den Meistertitel mitzuspielen.