Ludwig Nobel konnte erneut eine Medaille holen. (Bild: BC St. Gallen)
Zum Saisonabschluss der Schweizermeisterschaften im Carambole-Billard fanden die Einzelbewerbe in der Disziplin Dreiband auf dem ½-Match-Tischen statt. Für die Finals der diesjährigen Schweizermeisterschaft konnten sich Ludwig Nobel und Thomas Wenk vom Billardclub St. Gallen für das Endturnier in der Nationalliga B qualifizieren und im Finale, welches in St. Gallen stattfand, um die Medaillen kämpfen.
(BC St. Gallen) Die Endrunde in der höchsten Spielklasse verpasste der letztjährige St. Galler Finalist und Nr. 8 in der Schweizer Gesetztenliste Giorgio Morosi deutlich, das Halbfinale in Lausanne war diese Saison Endstation.
Das Finale der NLB in St. Gallen wurde zu einem spannenden Endspiel um die letzten Medaillensätze der Spielsaison 2021/2022. Mit Nobel und Wenk standen dabei zwei St. Galler im Starterfeld, die sich gute Chancen auf eine Medaille und aufgrund der bisher gezeigten Turnier- und Trainingsresultate auch auf den Schweizermeistertitel der NLB ausrechnen durften.
Die beiden Ostschweizer trafen in der ersten Spielrunde in der Direktbegegnung aufeinander. Nach anfänglicher Nervosität und einem beträchtlichen Rückstand, konnte Wenk zu seinem gewohnten Spiel finden, am Ende in einer hochstehenden Schlussphase Nobel noch abfangen und das Match mit 25:22 für sich entscheiden.
Die 2. Spielrunde war geprägt von ausgeblichenen Partien, wobei Nobel sein Match gegen den Zürcher William Heinzmann deutlich mit 25:16 gewinnen und seine ersten zwei Punkte verzeichnen konnte. Wenk konnte nicht an die gute Leistung aus der Startpartie ansetzen und verlor gegen den stark aufspielenden Antonio Chiauzzi klar mit 20:14. Das Highlight des ganzen Turnieres gelang Gregor Waser vom Billardclub Zürich. Waser starte furios und unwiderstehlich in seine zweite Partie, führte rasch mit 10:0 gegen seinen Klubkollegen Seyit Harimci und beendete ein unglaubliches Match mit 25:3 in nur 14 Aufnahmen. Dies bedeutete Meisterschaftsrekord in der NLB und der Höhepunkt dieses Finals.
In den beiden nächsten Spielrunden verzeichneten die St. Galler Spieler je einen Sieg und eine Niederlage, Waser blieb weiterhin ungeschlagen und stand schon vor der letzten Runde als Schweizermeister fest. Auch der Zürcher Chiauzzi konnte bis dahin drei seiner vier Matches gewinnen und war vom zweiten Schlussrang nicht mehr zu verdrängen. Die Spannung für den Gewinn der Bronzemedaille blieb für die letzte Runde jedoch erhalten. Neben den St. Gallern Wenk und Nobel hatte, je nach Ausgang der Partien, auch noch Harimci eine kleine Chance auf den 3. Rang.
Nobel musste gegen den an diesem Tag überragenden Waser antreten und verlor mit 14:20. Wenk trat in der Direktbegegnung gegen Harimci an und war der klare Favorit. Mit einem Sieg hätte sich Wenk die Bronzemedaille sichern können. Er zeigte aber Nerven, verpasste zahlreiche sichere Punkte und so stand es kurz vor Schluss ausgeglichen 18:18. Das Unentschieden hätte Wenk ebenfalls schon gereicht, hatte doch Nobel seine Partie verloren. Harimci beanspruchte nun das Wettkampfglück für sich, machte ein der letzten Aufnahme einen Punkt und ging mit 19:18 in Führung. Wenk konnte nicht mehr reagieren und verlor so auf der «Zielgeraden» und äusserst knapp das Match und damit auch die Bronzemedaille. Der lachende Dritte war der Ostschweizer Nobel, der nun mit Wenk und Harimci zwar punktgleich war, aber dank des besseren Durchschnittes aller Partien den 3. Platz in letzter Minute noch für sich holen konnte.
Nobel beschliesst mit dem Gewinn seiner dritten Meisterschaftsmedaille eine wiederum erfolgreiche Saison, nachdem er vor einigen Monaten bereits Gold in der Disziplin «Freie Partie NLB» und Bronze in der Regionalliga im Dreiband auf dem Matchbrett gewinnen konnte.