BJÖRN VOGEL UND RAFAEL ARTHO AN RADBALL JUNIOREN-EM IN PRAG

Am Freitag, 26., und Samstag, 27. Mai 2017, vertreten die Mosliger Radballer Björn Vogel und Rafael Artho als jüngstes Team im EM-Feld die Schweiz an der Junioren-EM der Hallenradsportler in Prag. Primäres Ziel der jungen Ostschweizer ist es Erfahrungen zu sammeln, um dann in einem Jahr an der Heim-EM in Bazenheid ganz vorne mit dabei zu sein.

(Hermann Rüegg)
Rafael Artho (15) ist Oberstufenschüler in Lichtensteig (Lehrbeginn im Sommer) und Björn Vogel (17) hat eine Lehre als Maurer begonnen. Allerdings müssen Artho/Vogel auch im kommenden Jahr wieder durch die Qualifikation, um die Schweiz vertreten zu können. Vereinstrainer und Vater Ruedi Artho: „Unser erklärtes Ziel ist die Heim-EM 2018 und wir haben schon viel getan und werden weiter einen enormen Aufwand betreiben, um dann in Bazenheid das Publikum zu begeistern.“ In Prag hofft das Duo, zusammen mit Nationaltrainer Werner Artho, ebenfalls Mosnanger und der Onkel von Rafael, in die Finalrunde mit den besten vier Teams zu kommen. Ein Medaillengewinn ist möglich und ein geheimer Wunsch. Zu den Favoriten gehören Titelverteidiger Deutschland, die unberechenbaren und unbekannten Tschechen sowie Österreich, welche die Mosliger im Vorfeld aber schon schlagen konnten. Mit dabei sind weiter Belgien, Ungarn und Frankreich.

Wie zufrieden seid ihr mit den Vorbereitungen?

„Diese liefen optimal und unser Aufwand hat sich gelohnt und wurde ja mit dem Schweizermeistertitel belohnt. Nebst den sehr vielen Turnieren, welche wir bestritten, um Spielpraxis zu sammeln und Automatismen zu optimieren, brachte uns auch das Trainingscamp in Deutschland weiter.“

Wie seid ihr überhaupt zum Radballsport gekommen?

Rafael: „Für mich ist das schon fast eine Familiensache und ich stand mit meinem Vater (selber Radballer) schon früh in der Radballhalle und bin bis heute begeistert von diesem Sport.“ Björn: „Ich spielte zuerst Fussball, schnupperte dann einmal in der Radballhalle und da nahm es mir den Ärmel hinein. Ich spiele erst gut zwei Jahre Radball, doch die Fortschritte und Erfolge motivieren mich.“

Wie reist ihr nach Prag (Auto/Bus/Bahn)? Ferien für die EM und wer bezahlt alles?

„Wir, das heisst die Kunstradfahrer/innen und Radballer, reisen mit drei Kleinbussen des Verbandes nach Prag. Für unseren Sport setzen wir recht viele Ferientage ein. Die Mission EM wird vom Verband bezahlt. Für unsere speziellen Camps und Turnierteilnahmen müssen wir aber selber aufkommen. Geld gibt es bei unserem Sport keines zu verdienen.“

Welches sind eure sportlichen Ziele und die Chancen an der EM 2017?

„Zuerst möchten wir Erfahrungen sammeln und uns mit der Situation vertraut machen, vor 1000 Zuschauern und einem enormen Lärmpegel zu spielen und zu bestehen. Wir sind meistens in solchen Situationen recht nervös. Trainer Rudi Artho: „Es ist wie verhext und ein Kreuz mit dem Kreuz auf der Brust. Die Jungs müssen lernen mit dem Druck umzugehen, ihr Land zu vertreten, denn das ist schon etwas Spezielles.“

Welches sind eure Schwächen und Stärken?

„Es ist die Ungeduld, zu schnell etwas zu erzwingen. Wir müssen auch lernen die Nervosität bei einem solchen Grossanlass zu zügeln. Zu den Stärken gehört unser Alter, den die Gegner könnten uns als Jüngste unterschätzen, denn wir haben sehr viel getan, um mithalten zu können.“


So spielen Artho/Vogel

Mosnang spielt am Freitagnachmittag gegen Tschechien, Österreich und Deutschland, am Freitagabend gegen Ungarn und am Samstagmorgen gegen Belgien und Frankreich. Die besten vier Teams spielen am Samstagnachmittag im Halbfinal (1.-4./2.-3.), in welchen die Finalpaarung bestimmt wird.


Was macht für euch die Faszination Radball aus?

„Es ist die Technik, die Schnelligkeit und dann aber auch die sportliche und kameradschaftliche Radballfamilie europaweit. Nach harten Fights und manchmal bösen Worten auf dem Feld, sind wir nach Abpfiff die besten Kollegen und haben einfach Spass an diesem Sport.“

Welches sind eure sportlichen Ziele für die nächsten Jahre (WM/SM)

„Zuerst klar eine Medaille an der Heim-EM 2018 in Bazenheid, dann die U23-EM und für die Zukunft ein Platz in der NLA. Wir lassen uns überraschen, werden aber viel dafür tun, das heisst gezielt weiter arbeiten, um diese Ziele zu erreichen.“

Der Aufwand für den Radballsport ist tendenziell gross und die nationale Anerkennung eher bescheiden. Ist das nicht manchmal etwas frustrierend, wenn es als Siegerprämie ein Medaille und ein Früchtekistchen gibt?

„Nein gar nicht, denn wir haben soviel Spass an unserem Sport, dass wir uns darüber gar keine Gedanken machen.“

Besten Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

 

Top