DAS DUELL DER EWIGEN RIVALEN

In der Schweizer Meisterschaft der Herren werden in der Qualifikation bekanntlich anderthalb Doppelrunden mit insgesamt 18 Partien für jedes Team gespielt. Im Moment ist ein Drittel absolviert. Das heisst, dass jede Mannschaft am kommenden Wochenende auf einen Gegner trifft, gegen den man in dieser Spielzeit schon einmal gespielt hat.

(Bernhard Windler) LINDAREN Volley Amriswil konnte am 2. Oktober zum Saisonbeginn den alten Rivalen Näfels zu Hause empfangen und schlug die Glarner klar 3:0, wobei die Satzresultate von 25:19, 25:23, 25:23 erahnen lassen, dass die Amriswiler hart für den Sieg kämpfen mussten.

Näfels hat eine ziemlich turbulente Startphase in die Meisterschaft erlebt. Der neuverpflichtete iranische Diagonalangreifer Mahmood Rasooli erhielt von seinem Verband keine Spielfreigabe, weshalb die Glarner das erste Spiel ohne nominellen Dia absolvieren mussten. Sie behalfen sich auf dieser Position mit dem eigentlichen Annahme/Aussen Ivan Zvicer, schwächten dadurch aber ihren Aussenangriff. Auf der Suche nach einem Rasooli-Ersatz wurden die Verantwortlichen schnell fündig, und schon vom zweiten Spiel an konnte der letztjährige MVP der Liga, der Ex-Jona-Spieler Bojan Strugar, eingesetzt werden. Die Integration des Montenegriners klappte verständlicherweise nicht von Anfang an, und so gingen auch die folgenden Partien gegen Schönenwerd und Chênois ohne Satzgewinn verloren. Die folgenden drei Begegnungen konnte Näfels aber gewinnen, notabene alle mit 3:2 gegen Luzern, Jona und Lausanne. Im Moment steht der vielfache Meister mit 6 Punkten aus 6 Spielen auf Rang 5, eine Position, die nach 18 Spielen nicht für die Playoffs reichen würde.

LINDAREN Volley Amriswil liegt zur Zeit mit dem Punktemaximum von 18 Zählern klar an der Tabellenspitze. Die Serramalera-Truppe hat schon 6 Punkte Vorsprung auf Schönenwerd und 8 Punkte auf Chênois. Gegen die Genfer gab es am vergangenen Samstag einen 3:0-Erfolg und am Mittwoch resultierte im europäischen CEV-Cup im reinen Schweizer Duell ein 3:1 nach beeindruckender Leistung. Das Trainerteam kann seit Mittwoch auch wieder auf den kubanischen Aussenangreifer Luis Sosa zählen, der sich von seiner langwierigen Bauchmuskelverletzung erholt hat. Allerdings ist es sogar für den Spitzenspieler Sosa nicht leicht, ins Team zu finden, denn seine beiden Rivalen auf der Aussenposition, der Deutsche Björn Höhne und der Schweizer Internationale Quentin Zeller, haben einen solchen Lauf, dass der Coach vor der Qual der Wahl steht.

Am Mittwoch setzte Serramalera in der Mitte erstmals auf Karim Zerika anstelle von Facundo Imhoff. Der Romand machte seine Sache nach Startschwierigkeiten sehr gut. Überhaupt: Eine schwierige Aufgabe oblag am Mittwoch dem CEV-Supervisor, dem Schweizer Stephan Grieder, der den besten Spieler der Partie küren durfte. Er entschied sich für Mitteangreifer Mischa von Burg; er hätte aber auch Passeur Dima Filippov oder Libero Ramon Diem oder einen der drei Hauptangreifer auswählen können, eigentlich hätte jeder die Auszeichnung verdient gehabt.

Nach dem CEV-Hinspiel und vor dem Rückspiel geht es also nun gegen Näfels. Obwohl die Glarner unterdessen auch im Flow der Siege stecken, gelten die Amriswiler als Favoriten. Die Tatsache, dass Näfels nichts zu verlieren hat und Amriswil das harte Programm spüren könnte, lässt die Partie aber durchaus offen erscheinen.

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