DAS WAR NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN

Am vergangenen Mittwoch hatte das Team von Coach Vincent Pichette in München gegen Herrsching mit 3:2 gewonnen. Deshalb reichte jede Art von Sieg fürs Weiterkommen. Mit einer 2:3-Niederlage sollte dann ein Golden Set gespielt werden. Und genau diese Konstellation traf ein.

(Bernhard Windler) Die Bayern gingen das Spiel sehr zielstrebig an. Sie führten von Beginn weg, und als Amriswil mit 14:13 in Führung gehen konnte, brauchte es nur einen kurzen Effort der Gäste, und schon lagen sie mit zwei und kurz darauf mit vier Punkten vorne. Der Satzgewinn war dann folgerichtig.

Im zweiten Satz führten die Herrschinger bald einmal klar. Erst nach dem 15:19 besannen sich die Amriswiler auf ihre Stärken und kamen bei 20:20 zum Gleichstand. Doch auch dieser Satz sollte eine knappe Beute der Gäste werden.

Die Amriswiler standen nach zwei verlorenen Sätzen mit dem Rücken zur Wand, und auch im dritten Durchgang lief vorerst alles gegen sie. Ab Satzmitte glich sich das Spiel aus. In der Money Time war es dann der in dieser Phase überragende Jhon Wendt, der zuerst einen Zwei-Punkte-Vorsprung herausholte und nach dem erneuten Ausgleich wieder punktete. Dass der zweite Satzball zum Satzgewinn führte, war einem Aufschlagfehler van Tilburgs zu verdanken.

Amriswil in Führung
Im vierten Satz gingen die Amriswiler dank ausgezeichnetem Spiel mit 8:6 in Führung. Bei 14:9 glaubte man sich schon mindestens im Golden Set, und auch bei 22:19 sah’s noch ganz rosig aus. Als dann die Amriswiler zwei Satzbälle vergaben und Herrsching zu einem Matchball kam, war das Ausscheiden sehr nahe. Mit einem wunderbaren Blockout-Ball rettete Björn Höhne sein Team, und Mischa von Burg sowie erneut Höhne schafften den frenetisch bejubelten Satzausgleich.

Die Geschichte des fünften Satzes ist schnell erzählt. 15:6 lautete das Resultat zugunsten der Bayern. Und so kam es tatsächlich zum Golden Set.

Obwohl die Amriswiler auch in diesem Satz die nicht unwichtige Aufschlagwahl verloren, fielen diesmal die Bälle von Beginn weg mehrheitlich ins Herrschinger Feld. Immer wieder Jhon Wendt, aber auch der omnipräsente Björn Höhne brachten ihr Team bis zum Seitenwechsel mit 8:6 in Führung. Als dann Mischa von Burg beim Stande von 9:7 den sonst fast unfehlbaren Polen Borris blockte, lag der Sieg nahe. Beim Stande von 14:11 blockte Abouelsoud Eid Stjin van Tilburgs harten Angriffsball. Es war dem Ägypter zu gönnen, den letzten Ball verwertet zu haben, denn gerade er war während des gesamten Spiels nie auf Touren gekommen.

Zu Ende der unglaublich stressigen Phase mit 11 Spielen innert 4 Wochen belohnten sich die Amriswiler Spieler selbst. Statt in der ersten CEV-Cup-Runde auszuscheiden, qualifizierte man sich für zwei Partien gegen Partizan Belgrad. Das Heimspiel steigt am 9. November im Tellenfeld (der Schuhschachtel, wie die Münchner Presse die Amriswiler Halle genannt hatte). Das Rückspiel folgt am 16. November.

Matchtelegramm
LINDAREN Volley Amriswil – Volleys Herrsching 2:3 und 1:0 (22:25, 23:25,25:23, 27:25, 6:15, 15:11) | Amriswil, Tellenfeld, 610 Zuschauer | 1. Schiedsrichter: Andrei Taran (Moldawien); 2. Schiedsrichter: Alexis Fuentes Barrasa (Spanien) | Mannschaftsaufstellung LINDAREN Volley Amriswil: Facundo Imhoff, Dima Filippov, Björn Höhne, Mischa von Burg, Jhon Wendt, Abouelsoud Eid, Ramon Diem (Libero) | Mannschaftsaufstellung  Volleys Herrsching:  Djordjie Ilic, James Walker Shaw, Jonas Sagstetter, Meciej Borris, Stijn van Tilburg, Albert Hurt, Leonard Graven (Libero)

 

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