DIE TÜRE ZUM PLAYOFF-FINAL STEHT WEIT OFFEN

Vor dem ersten Playoff-Halbfinal war vieles unklar: Hatte Lausanne – wie immer – in der Qualifikation geblufft und die Kräfte auf die Playoffs konzentriert? Der Blick in die Vergangenheit zeigte auf, dass das Szenario ähnlich war wie dasjenige, das man vor zwei Jahren im Playoff-Final erlebt hatte.

(Bernhard Windler) Heute, nach den ersten beiden Begegnungen, scheint klar zu sein: Wir sind auf dem besten Weg in den Playoff-Final – aber noch nicht am Ziel. Vor 10 Tagen endete das Heimspiel im Tellenfeld mit einem insgesamt ziemlich souveränen Sieg der Klok-Truppe. Und obwohl die Auswärtspartie in der Qualifikation knapp verloren gegangen war, stieg man am vergangenen Samstag mit geschwellter Brust in die zweite Begegnung. Doch da erwartete die Amriswiler ein Startfurioso der Romands, dass einem Hören und Sehen verging. Erst ab Mitte des ersten Satzes begannen die Leute um Passeur Dima Filippov zu erkennen, dass sie agieren und nicht nur reagieren mussten. Der Wechsel des äusserst unglücklich kämpfenden Diagonalangreifers Thomas Zass zum jungen Ersatz-Dia Julian Weisigk war der Schlüssel zum Erfolg. Im Matchbericht stand zu lesen: «Der Lausanner Kommentator mutmasste, dass mit der Herausnahme des Top-Scorers das grösste Problem gelöst sei. Und fast schien es, als würden auch die Lausanner Spieler das glauben. Jedenfalls schenkte der Lausanner Block dem Ersatz-Dia nicht die nötige Aufmerksamkeit, was dieser weidlich auszunützen vermochte.»

Jetzt steht also die dritte Partie an. Es ist anzunehmen, dass sich Massimiliano Giaccardi, der italienische Coach in den Reihen von LUC, wieder etwas Neues überlegt hat. Lässt er seine Leute mit Fast Serves aufschlagen wie in der ersten Partie oder mit Floats wie zu Beginn der zweiten Begegnung? Gibt er seinen beiden Zuspielern Peer Harksen und Reto Pfund die Anweisung, mehr über die Mitte zu spielen? Oder konzentriert er das Spiel weiterhin auf Adrien Prével, der in den beiden bisherigen Spielen sehr dominant war – zumeist im Guten, aber teilweise auch im Schlechten?

Marko Klok wird sich nicht allzu viele Gedanken über die Lausanner Taktik machen. In den beiden bisherigen Begegnungen waren es die Amriswiler, die das Spiel meistens diktierten. Sie bestimmten die Taktik, und Lausanne musste reagieren. Der Coach scheint zudem seine Stammformation gefunden zu haben; wenn es aber einem Spieler zwischenzeitlich nicht läuft, stehen mit Julian Weisigk, Edvarts Buivids und Alexander Lengweiler Leute bereit, die in dieser Spielserie auch schon geglänzt haben.

Sollten die Amriswiler auch die dritte Partie siegreich gestalten, müssen sie auf den Gegner im Playoff-Final warten. Die andere Halbfinalserie zwischen Chênois und Schönenwerd hat nämlich Corona-bedingt noch nicht einmal begonnen. Sie soll im Europacup-Modus am 20. und 24. März ausgespielt werden. Die erste Playoff-Finalpartie ist auf Ostersamstag, 3. April, angesetzt.

Top