
Gruppenbild nach dem ersten Unterhaltungsblock. (Bild: Ernst Inauen)
Nachdem die Turnerinnen ihr 25-Jahr-Jubiläum im vergangenen Jahr nicht durchführen konnten, trafen sie sich am 12. März 2022 zu ihrer 27. Jahrestagung in der Ebnethalle in Bronschhofen. Der Jubiläumsakt mit den Ehrungen stand im Mittelpunkt.
von Ernst Inauen
Die Frauenriege des Stadtturnvereins Wil war für die Organisation der diesjährigen Jahrestagung verantwortlich. Rund 40 Mitglieder standen unter der OK-Leitung von Marlene Kolp im Einsatz, unterstützt von der Männerriege. Sie boten den rund 160 anwesenden Mitgliedern und den zahlreichen Ehrengästen aus der Politik und von befreundeten Verbänden beste Voraussetzungen für einen jubiläumswürdigen Anlass. Mit einem spektakulären Auftritt stimmten sechs Wiler Tambouren in das Treffen ein. Gisela Luterbacher, seit 19 Jahren Präsidentin der St.Galler Turnerinnenvereinigung, konnte als älteste Teilnehmerin die 93-jährige Jolanda Meier begrüssen. Vom ersten Vereinigungsvorstand waren Vreni Enzler, Ruth Herzig, Elsa Jecklin und GPK-Mitglied Mina Vorburger anwesend. Der Wiler Stadtrat Jigme Shitsetsang stellte in seiner Begrüssung die gastgebende Gemeinde mit ihren 24‘000 Einwohnern als Sportstadt vor, bei deren Sportvereinen rund 2‘000 Kinder betreut werden. Esther Andermatt, Mitglied des OK, blickte auf die Geschichte des Stadtturnvereins zurück, die 1859 mit der Gründung begann. Vor Beginn des geschäftlichen Teils gedachte die Versammlung der verstorbenen Mitglieder, darunter die Gründungspräsidentin Lydia Cristuzzi.




Ein neues Vorstandsmitglied
In ihrem Jahresbericht erwähnte die Präsidentin Gisela Luterbacher die erfreuliche Entwicklung des Mitgliederbestandes. Schrieben sich bei der Gründung im April 1995 noch 116 Turnerinnen ein, so beträgt der Bestand aktuell 746 Mitglieder. Die Jahrestagung und ein Plauschnachmittag sind die beiden Veranstaltungen, die normalerweise jährlich organisiert werden. Weil sie letztes Jahr wie auch viele weitere Anlässe und Wettkämpfe ausfielen, hatte dies auch Auswirkungen auf die Jahresrechnung, die mit einem satten Gewinn statt des budgetierten Defizits abschloss. So beliefen sich auch die Unterstützungsbeiträge für sportliche Nachwuchsprojekte nur auf rund 4‘500 Franken, während das Budget 2022 dafür 10‘650 Franken ausweist. Bei den Wahlen bestätigten die Stimmberechtigten den Eintritt von Ursina Lendi, Mols in den Vorstand, die als neue Kreischefin das Oberland vertritt. Eine weitere Vorstandsvakanz bleibt offen. Auch die bisherigen acht Vorstandsmitglieder wurden einstimmig bestätigt. Mit einem Präsent verabschiedete die Präsidentin die abtretenden Vorstandsmitglieder Annegreth Ruoss (14 Amtsjahre) und Regula Spirig (18 Jahre im Vorstand) verabschiedet.


Unterhaltsame turnerische Darbietungen
Vor dem Mittagessen tauschten sich die Turnerinnen und die Gäste bei einem von Rolf-Peter Zehnder gesponserten Apéro rege aus. Beim Jubiläumsprogramm am Nachmittag gratulierten verschiedene Sportgruppen der Vereinigung mit turnerischen Darbietungen. Junge Kunstturner des RLZ Wil zeigten im ersten Unterhaltungsteil Bodenübungen und Sprünge. Das Kinderturnen des STV trat mit den Vier- bis Sechsjährigen mit einem Ballontanz auf. Eine Augen- und Ohrenweide waren die irischen Stepptänze der Gruppe „Irish Leg St.Gallen“. Nach dem eigentlichen Jubiläumsakt kam die Getu-Gruppe des STV Wil mit Bodenübungen zum Zuge. Interessante Infos über die Bewertung der Kampfrichter beim Trampolinspringen bot der TSV Engelburg mit kommentierten Übungsbeispielen. Die Jugendriege des STV Kirchberg bewies mit ihrer Team-Aerobic ihre Beweglichkeit und Dynamic. In beiden Unterhaltungsblöcken präsentierten sich die Teilnehmenden gemeinsam auf der Bühne. Zum Abschluss der Jahrestagung dankte die Präsidentin der OK-Chefin Marlene Kolp, dem Verantwortlichen der Bühnentechnik Urs Brühwiler und dem Moderator Dominik Meli.






Unterstützung für Jugendprojekte
Verschiedenen Vertreter von Turnvereinen und Verbänden gratulierten mit kurzen Voten zum Jubiläum. Der St.Galler Regierungsrat Stefan Kölliker, der im Tagungsort Bronschhofen wohnt, zeigte sich mit dem Sport verbunden und unterstrich die Bedeutung der sozialen Gemeinschaftspflege. Er erwähnte auch die Erfolge der Ostschweizer Sportlerinnen und Sportler an nationalen und internationalen Wettkämpfen. Beim eigentlichen Jubiläumsakt beschrieb Gisela Luterbacher den Weg bis zur Gründung am 1. April 1995 im Restaurant Engel in Au und die Geschichte der Turnerinnenvereinigung St.Gallen. „Der Gründungsakt wurde festlich umrahmt. Die Gründungsurkunde wurde von einem Kaminfeger überbracht und der gewählten Präsidentin zur Unterschrift vorgelegt“, erzählte sie. Verschiedene Turnverbände hätten finanzielles Startkapital geschenkt. Sie freue sich, dass etliche Gründungsmitglieder an der Jubiläumstagung teilnehmen könnten. Ein Grundsatz sei es, finanzielle Beiträge in erster Linie für Jugendprojekte einzusetzen. In den vergangenen 25 Jahren seien somit von der Vereinigung rund 170‘000 Franken an Vergabungen gesprochen worden. In einer Bilderschau wurden Impressionen von Veranstaltungen während des Vierteljahrhunderts gezeigt.

