Eine Woche nach dem Cupsieg gegen Schönenwerd startete das Team des scheidenden Coaches Juan Manuel Serramalera auch erfolgreich ins Abenteuer Playoff-Final. In einem während zwei Sätzen mitreissenden und hochklassigen Spiel knüpften die Amriswiler nahtlos an die Leistung von vor Wochenfrist an. Im dritten Satz erfolgte dann beidseitig ein Niveauabfall.
(Bernhard Windler) Amriswil startete mit der Aufstellung, die in den drei Halbfinalpartien gegen Lausanne und im Cupfinal überzeugt hatte. Das bedeutete, dass der Edelreservist Quentin Zeller ein weiteres Mal zuschauen musste. Der Genfer Coach Ratko Pavlicevic vertraute der gleichen Startsechs wie im Spiel von Ende Februar.
Bis zum 12:12 im ersten Satz entwickelte sich ein enges Spiel mit vielen sehenswerten Ballwechseln, ehe sich die Platzherren auf 15:12 absetzen konnten. Immer wieder war in dieser Spielphase der Kubaner Luis Sosa dominant, während auffällig viele Bälle von Chênois im Out landeten. Es schien, als hätten Corey Chavers und Dejan Radic ihr Visier nicht richtig eingestellt. Effektiv war es aber der sehr agile Amriswiler Block, der die Genfer zu allzu riskantem Spiel zwang. Nachdem die Leute um Hauptangreifer Strahinja Brzakovic einen 18:14-Rückstand bis auf einen Punkt verkürzt hatten, legten die Amriswiler ein Brikett drauf und fuhren den Satz verdient mit 25:20 ein.
Im zweiten Satz blieb es bis zum 7:6 knapp, ehe Mischa von Burg eine Sechserserie an Aufschlägen mit zwei Direktwinnern ins gegnerische Feld hämmerte. Der 7-Punkte-Vorsprung bei 13:6 verkleinerte sich zwischenzeitlich auf vier Punkte, doch dann setzten sich die Amriswiler wieder ab und holten sich den Satz mit 25:17.
Die verwehrte Pause spürte man
Ohne die sonst übliche 10-Minuten-Pause ging es sofort in den dritten Satz. Und da schien es, als würden sich die beiden Teams dagegen auflehnen, dass ihnen die Erholung gestohlen worden war. Von 45 gespielten Bällen in diesem Satz endeten 8 Bälle im Out und 4 im Netz. Zudem wurden 3 Netzberührungen und ein geführter Ball geahndet. Diese Quote an Fehlern ist für ein Finalspiel ausserordentlich hoch. Da diese aber gleichmässig verteilt waren, beeinflusste es den Ausgang des Spiels nicht mehr. Auch dieser Durchgang ging mit 25:20 klar an die Amriswiler.
Luis Sosa stach mit einer Angriffsquote von 68 % und 19 Punkten aus dem Team heraus vor Facu Imhoff mit 67 % und 8 Punkten. Je 10 Punkte holten Mischa von Burg und Milija Mrdak. Keiner dieser Spieler wurde aber zum wertvollsten Spieler auf Amriswiler Seite gewählt. Diese Auszeichnung ging an Julian Weisigk, den Spieler, der dort Drahtseile hat, wo andere Nerven haben. Weil Luis Sosa im Aufschlag nicht sehr stabil ist, wird seit einigen Spielen jeweilen in der Money Time der Schweizer Nationalspieler nur gerade für den Service eingewechselt. Diese Aufgabe erledigt der 22-Jährige mit grosser Abgeklärtheit. Von fünf Aufschlägen, zu denen er Anlauf nahm, konnte der Gegner dreimal nur hinterherschauen.
Die zweite Begegnung in der Best-of-five-Serie steigt am kommenden Donnerstag, 7. April, um 19:30 Uhr im Sportzentrum Sous-Moulin in Thônex. Das nächste Heimspiel ist auf Sonntag, 10. April, um 16:00 Uhr im Tellenfeld angesetzt.
Matchtelegramm
LINDAREN Volley Amriswil – Chênois Genf Volleyball 3:0 (25:20, 25:17, 25:20) | Amriswil, Tellenfeld, 882 Zuschauer | 1. Schiedsrichter: Cédric Grellier, 2. Schiedsrichter: Yves Kälin | Mannschaftsaufstellung LINDAREN Volley Amriswil: Björn Höhne, Mischa von Burg, Milija Mrdak, Luis Sosa, Facundo Imhoff, Dima Filippov, Ramon Diem (Libero) | Mannschaftsaufstellung Chênois Genf Volleyball: Corey Chavers, Maikel van Zeist, Strahinja Brzakovic, Kilian Eaton, Dejan Radic, Léo Meyer, Etienne Hagenbuch (Libero)