DURCHZOGENER MEISTERSCHAFTSSTART FÜR LINDAREN VOLLEY AMRISWIL

Eine überraschende Niederlage in Luzern, ein klarer und überzeugender Sieg im Heimspiel gegen Jona: Der Start in die Meisterschaft ist nur halbwegs geglückt. Das Monsterprogramm mit drei Spielen innert fünf Tagen forderte Tribut beim Team von Vincent Pichette, vor allem mental.

(Bernhard Windler) Nie seit 2016 – weiter reichen die Aufzeichnungen nicht zurück – hatte Amriswil in einem Satz 68 Punkte spielen müssen. Mit 35:33 ging der Startsatz in der Begegnung zwischen Luzern und Amriswil an die Innerschweizer, nachdem die Teams je fünf Satzbälle nicht in einen Satzgewinn hatten umwandeln können. Als die Thurgauer den zweiten Abschnitt klar für sich hatten entscheiden können, glaubte man sie auf dem richtigen Weg, doch dann ging das skoremässige Geknorze in den Sätzen drei und vier munter weiter. In Satz 3 vergab jedes der beiden Teams einen Satzball, ehe Luzern auf 2:1-Sätze stellen konnte. Nach vergebenem Luzerner Matchball glichen die Amriswiler mit dem zweiten Satzball aus. Das Tie-Break war von Beginn weg eine klare Sache, und nach 2 Stunden und 20 Minuten beendete eine Netzberührung einen müden Auftritt der Amriswiler. Es sei aber festgehalten: Luzern spielte aufopferungsvoll und war in den entscheidenden Momenten besser als die Gäste. Symptomatisch für die dürftige Leistung einiger Teamstützen war die Tatsache, dass die beiden Nachwuchsspieler Fabrice Egger am Pass und Lars Migge auf Aussen ab Spielmitte sehr viel Einsatzzeit erhielten.

Knapp 20 Stunden nach dem Abpfiff in Luzern standen sich im Tellenfeld zwei Startrundenverlierer gegenüber. Jona hatte gegen den Co-Titelanwärter Chênois bei der 2:3-Niederlage durchaus zu gefallen gewusst und startete selbstbewusst in die Partie gegen den Meister. Bis Mitte des ersten Satzes lagen die St. Galler immer in Führung. Die kommenden 10 Minuten gehörten dann aber dem Amriswiler Aussenangreifer Abouelsoud Eid. Zuerst drehte er einen 3-Punkte-Rückstand mit unter anderem zwei Aufschlagwinnern in eine Führung, und dann holte er mit einem Dreimeterangriff, einer wunderschönen Finte und einem Block gegen den auffälligsten Joner, den moldawischen Daigonalangreifer Mihai Voleanschii, weitere Punkte. Er war damit massgeblich am letztendlich klaren 25:19 beteiligt.

Im zweiten Satz spielte eigentlich nur Amriswil. Jetzt war es in erster Linie Dia Jhon Wendt, der mit seinen Angriffen erfolgreich war. Unglaublich, wie der französische Rechtshänder einen zu kurzen Pass locker mit Links im gegnerischen Feld versorgte.

Im dritten Satz ging die Amriswiler Show munter weiter, während Jona resigniert zu haben schien. Als es dann nach der Amriswiler 20:9-Führung kurze Zeit später nur noch 21:17 stand, schien plötzlich wieder einiges möglich, doch mit 4 Punkten in den letzten 5 Bällen machten die Amriswiler alle Aufholgelüste zunichte.

Die intensive Phase geht für LINDAREN Volley Amriswil weiter. Am kommenden Mittwoch gastiert Mladost Zagreb in der zweiten Qualifikationsrunde der Champions League in Amriswil, ehe am kommenden Samstag Näfels im Tellenfeld gastiert. Die Glarner liegen wie Amriswil und Luzern mit 4 Punkten an der Tabellenspitze.

Matchtelegramm
Volley Luzern – LINDAREN Volley Amriswil 3:2 (35:33, 19:25, 26:24, 25:27, 15:9) | Luzern, Bahnhofhalle, 150 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Christian Wolf; 2. Schiedsrichter: Daniel Pedrazzini | Mannschaftsaufstellung  Volley Luzern:  Serigne Fall, Peer Harksen, Bruno Jukic, Alex Lengweiler, Valdas Listanskis, Luca Müller, Jörg Gautschi (Libero) | Mannschaftsaufstellung LINDAREN Volley Amriswil: Dima Filippov, Björn Höhne, Mischa von Burg, Jhon Wendt, Abo Elsayed, Facundo Imhoff, Ramon Diem (Libero);

LINDAREN Volley Amriswil – TSV Jona 3:0 (25:21, 25:15, 25:18) | Amriswil, Tellenfeld, 350 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: François Troyon; 2. Schiedsrichter: Senad Dzankovic | Mannschaftsaufstellung LINDAREN Volley Amriswil: Dima Filippov, Björn Höhne, Mischa von Burg, Jhon Wendt, Abo Elsayed, Facundo Imhoff, Ramon Diem (Libero) | Mannschaftsaufstellung  TSV Jona:  Simon Maag, Igor Gniecki, Michiel Zandbergen, Linus Birchler, Mihai Voleanschii, Ramon Caviezel, Jonas Schmid (Libero)

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