
Der 1. Ligist EHC Frauenfeld reist heute ins Trainingslager nach Hamburg – eine exklusive Destination, die möglich wurde durch die grossen Erfolge der letzten Saison mit dem Ostschweizer Meistertitel und dem Vize-Schweizermeistertitel in der höchsten Amateurliga und auch dank Eigenbeiträgen der Spieler. Kurz vor dem Abflug unterhielt sich regiosport.ch mit Cheftrainer Emanuel Marbach über den Stand der Vorbereitungen und über die kommenden Herausforderungen: neue Spieler im Kader, Cup-Spiel gegen den ZSC und Saisonstart.
Herr Marbach, freuen Sie sich auf die neue Saison 2017/18?
Emanuel Marbach: Natürlich! Wir haben ”gute Typen“ im Kader und freuen uns auf die intensive Zusammenarbeit und den dazugehörigen Spass.
Wie lief das Sommertraining?
E. M.: Das Team hat unter der Leitung von Philipp Huber aus dem Crossfit Team Frauenfeld das Sommertraining absolviert. Qualität und Quantität haben gestimmt und dem Sommertrainer gehört an dieser Stelle ein Dankeschön von meiner Seite. Selbstverständlich freuen sich unsere Spieler nun auf die Trainingseinheiten auf dem Eis.

Wie lautet die Zielsetzung des EHCF? Und Ihre eigene, falls sich diese unterscheiden?
E. M.: Die Clubführung gibt keine gezielte Rangierung als Vorgabe und lässt uns in Ruhe und ohne Druck arbeiten, was von gegenseitigem Vertrauen zeugt. Wir Trainer möchten die neuen, zum Teil noch sehr jungen, unerfahrenen Spieler möglichst rasch ans Top 1. Liga-Niveau heranführen. Dazu können wir zum Glück auf die Unterstützung eines charakterstarken Mannschaftskerns zählen.
Wir möchten uns möglichst rasch eine eigene Identität antrainieren und versuchen, in jedem Spiel an unserer bestes Hockey zu zeigen, was sich einfach anhört, aber schwierig ist umzusetzen. Wenn uns das gelingt, werden wir uns mit Punkten belohnen können. Es gibt jedoch viele gute Teams in unserer Gruppe, weshalb wir in jedem Match gefordert sein werden. Wir werden versuchen auch bei favorisierten Teams einige Punkte zu ergattern.
Wo führen Sie das Trainingslager durch und mit welchen primären Zielen?
E. M.: Sicher ein wichtiger Punkt ist, dass wir den Teamspirit stärken und uns das Lager zusammenrücken lässt, denn Punkte müssen wir über ein aussergewöhnliches Kollektiv erkämpfen.
Wie geht es den Rückkehrern Fabio Högger, Pascal Hofstetter und Florian Huber?
E.M.: Fabio Högger hat zwar das Eishockey-ABC in Frauenfeld erlernt, hat sich aber anschliessend einem Grossclub angeschlossen. Er hat unbestritten grosse Qualitäten und bringt unser Team im Training und im Spiel voran. Pascal Hofstettler, Florian Huber und Jasper Fitzi sind willig und haben Entwicklungspotenzial. Sie müssen nun ans Tempo in der 1. Liga herangeführt werden.
Und wie sieht es mit anderen Neuzugängen aus?
E. M.: Kevin Rohner mit seiner Erfahrung und seinem Speed verstärkt unser junges Team enorm; er ist ein Vorbild für die Jüngeren. Bei Samuele Celio ist die Situation insofern speziell, als er noch in der RS weilt und uns nur sporadisch zu Verfügung steht. Mit Bence Horvath haben wir zusätzlich und kurzfristig einen neuen Spieler aus der 2.Liga engagiert, um unser Kader zu ergänzen.
Fazit: Wir sind happy mit den neuen Spielern. Alle passen sie charakterlich in unser Team, was uns sehr wichtig ist. Auch die daraus entstehende Spielfreude lässt sich bereits erkennen.

Am 20. September 2017, drei Tage vor dem Start zur 1. Liga-Meisterschaft mit dem Heimspiel gegen den SC Herisau, findet das Cup-Spiel gegen die ZSC Lions vor eigenem Publikum statt. Wie geht der EHC Frauenfeld dieses Highlight an?
E. M.: Es soll ein eindrückliches, unvergessliches Hockeyfest geben. Als Team müssen wir das Spiel geniessen und versuchen das Publikum zu begeistern. So finden wir hoffentlich weitere Fans für den Club.
Leider ist der Termin für uns sehr ungünstig. Es sind nicht nur 4 Ligen Differenz zum grossen ”Z”, sondern auch ungerechte Voraussetzungen im Timing der Saison. Der ZSC hat dann bereits einige Meisterschaftsspiele und gar diverse Championsleague-Spiele in den Beinen und wir noch keinen einzigen Ernstkampf. Trotzdem müssen wir versuchen den Rhythmus des haushohen Favoriten möglichst lange mitzugehen. Das Spiel wird auf jeden Fall ein Highlight für die Spieler und den Club, freuen wir uns auf die Party!
Gibt es in dieser Saisonvorbereitung sonst noch etwas Besonderes?
E. M.: Unser Vorsaisonprogramm ist sehr kurz im Vergleich zu unseren Konkurrenten. Daher müssen wir in jeder Trainingseinheit konzentriert und mit vollem Einsatz arbeiten.
Es benötigt Zeit, um unsere Prinzipien anzutrainieren und bis die Automatismen sitzen. Sicherlich wird diese Entwicklung über die Vorsaisonzeit hinausgehen, aber auch diesbezüglich haben wir Leaderfiguren im Team, welche mit gutem Beispiel vorangehen werden.
Herr Marbach, besten Dank für das Gespräch, guten Flug nach Hamburg und viel Erfolg – auch gegen den „Z“!