EIN MEISTERLICHER AUFTRITT DES MEISTERS

Angeführt vom überragenden französischen Diagonalangreifer Jhon Wendt gewann LINDAREN Volley Amriswil das Hinspiel in der zweiten Qualifikationsrunde zur Champions-League-Gruppenphase. Der 3:1-Sieg war hochverdient und basierte auf einer sehr guten Mannschaftsleistung.

(Bernhard Windler) Man wusste es im Voraus: Mladost Zagreb war ein ganz anderer Gegner als Mladost Brčko vor Wochenfrist. 20 mal hat das Team aus der kroatischen Hauptstadt die heimische Meisterschaft gewonnen, und auch auf europäischer Ebene vermochten sie immer mal wieder zu glänzen.

Von Beginn weg entwickelte sich ein Spiel auf hohem Niveau. In der Anfangsphase agierten die Amriswiler recht nervös, und so lag Zagreb bis zum 9:9 stetig in Führung. Bei Aufschlag Filippov war von Burg zuerst mit einem trockenen Abschluss und dann mit einem Block erfolgreich. Die daraus resultierende 13:9-Führung vermochte das Pichette-Team über den ganzen restlichen Satz zu halten und gegen Schluss gar noch auszubauen. In der Money Time war Jhon Wendt mit fünf Abschlüssen erfolgreich. Sehenswert der Satzball: Einen etwas zu kurzen Pass versenkte der Rechtshänder aus Französisch-Neukaledonien zur Verblüffung des gegnerischen Blocks trocken mit Links.

Das Bild änderte sich im zweiten Satz radikal. 6:1 und 10:4 führten die Kroaten schnell einmal. Obwohl die Amriswiler verbissen um den Anschluss kämpften, kamen sie nie näher als bis auf zwei Punkte heran. Diesmal waren es die Gäste, die gegen Satzende den Vorsprung weiter ausbauten.

Und wieder eine Wende!
Im dritten Satz erwischte Amriswil den besseren Start und lag bald einmal mit einigen Punkten in Front. Jetzt kämpfte sich Zagreb heran. Bei 14:14 war das Skore wieder ausgeglichen. Das währte bis zum 17:17. Dann sorgten Björn Höhne mit einem Blockout und eine Netzberührung der Kroaten für das 19:17. Nach dem 19:18 zogen die Gastgeber auf 22:18 davon. Der Punkt von Jhon Wendt zur 23:19-Führung führte dann zum Aufreger des Tages. Nach einem verbalen Rencontre zweier Spieler zückte der griechische Stuhlschiedsrichter gegen beide Akteure die rote Karte. Im Volleyball hat das nicht den Ausschluss der Spieler zur Folge, sondern einen Punkt für den Gegner. So kamen die Amriswiler, ohne die Punkte spielen zu müssen, zu vier Satzbällen. Der zweite führte zum Satzgewinn – fast schon logisch, dass der Punkt aufs Konto von Jhon Wendt ging.

Der vierte Satz war anfänglich eine sehr ausgeglichene Sache, ehe die Leute vom Balkan nach dem 9:9 mit vier Punkten in Führung gehen konnten, da die Amriswiler Annahme mit den unberechenbaren Floataufschlägen von Tihomir Gajic ihre liebe Mühe hatte. Aber so wie sie in Rückstand geraten waren, holten sie auch wieder auf. Diesmal waren es die Zagreber, die mit den Aufschlägen von Björn Höhne nichts anfangen konnten. Als nach dem 14:14 Mischa von Burg auf 17:14 stellte, war der Sieg zum Greifen nah. Zwar kam’s noch zum 20:19, aber nach 1 Stunde 50 Minuten Spielzeit machte wieder Jhon Wendt den Sack beim dritten Satzball zu.

Das Rückspiel findet nächsten Donnerstag um 20:30 Uhr in Zagreb statt.

Matchtelegramm
LINDAREN Volley Amriswil – Mladost Zagreb 3:1 (25:18, 19:25, 25:21, 25:22) | Amriswil, Tellenfeld, 642 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Epaminondas Gerothodoros (Griechenland) 2. Schiedsrichter: Mirko Jankovic (Serbien) | Mannschaftsaufstellung LINDAREN Volley Amriswil: Facundo Imhoff, Dima Filippov, Björn Höhne, Mischa von Burg, Jhon Wendt, Abouelsoud Eid, Ramon Diem (Libero) |  Mannschaftsaufstellung  Zagreb:  Dmytro Dolgopolov, Ivan Zeljkovic, Radisa Stevanovic, Gabrijel Cvanciger, Stanko Stankovic, Tihomir Gajic, Kristian Smiljanic (Libero)

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