In einem unterhaltsamen Spiel trennen sich Yverdon Sport FC und der SC Brühl 2:2, ein Spiel, in dem sich die Brühler nie zu verstecken brauchten – und es auch nicht taten.
(FM/Bild: Kurt Frischknecht) Es spielte in Yverdon am Neuenburgersee der Zweitplatzierte der Promotion League gegen den Viertletzten, den SC Brühl, der noch immer gegen den Abstieg spielt. Doch wer diesem Spiel ohne Kenntnis der Mannschaften folgte, wäre nicht auf die Idee gekommen, welches Team hier mit dem Rücken zur Wand spielte oder wer hier Heim und wer hier Gast war.
Aktiv gestaltet
Der SC Brühl gestaltete die Partie von Beginn weg aktiv, spielte forsch und clever vorwärts, startete nach jedem Ballverlust die Gegenattacke und setzte den Gastgeber so stets unter Druck. Die Neuenburger ihrerseits konterten immer wieder gefährlich und kamen so zu Beginn auch zu mehr Chancen. Symptomatisch für diese Spielanlage war die Entstehung der ersten zwei Tore. Brühl ging nach einer halben Stunde in Führung, dies nach einer Ballstaffette und einem Pass in die Tiefe von Claudio Holenstein auf Demian Titaro. Dieser zog los, flankiert von zwei Verteidigern, und düpierte den herauslaufenden Goalie. Ganz abgebrüht der 22jährige Stürmer, der im Winter vom FC Bazenheid aus der 2. Liga inter zu Brühl gewechselt hatte und damit die neue Strategie des Clubs – junge Spieler aufzubauen – verkörpert. Keine zehn Minuten später dann aber der Ausgleich von Yverdon: Ein Konter über rechts – Ballhereingabe – Kopfball – Tor.
Druck erhöht
Nach der Pause vermochte Brühl den Druck sogar noch zu erhöhen und schaffte nach 57 Minuten erneut den Vorsprung, nach einem sehenswerten Angriff und dem krönenden Abschluss durch Nico Abegglen, der übrigens in diesem Spiel wieder zu seiner alten Form zurückgefunden hat, die ihm zwischenzeitlich abhandengekommen war. Doch nun zollten die Brühler dem kräfteraubenden Forechecking langsam Tribut und nach rund zwei Dritteln der Spielzeit nahm Yverdon das Spiel in die Hand, schoss dann auch den Ausgleichstreffer, womit wieder alles möglich war.
„Ich bin zufrieden“
Brühl schaffte das 2:2 aber über die 90 Minuten, und zeigte am Schluss sogar noch, dass man die lange Reise eigentlich zum Gewinnen angetreten hatte. Dies sagte denn auch Trainer Heris Stefanachi nach der Partie: «Ich bin zufrieden mit dem einen Punkt, doch wir sind gekommen, um drei nach Hause zu nehmen.» Als Fazit nach diesem Spiel kann aus Brühler Sicht zweierlei festgehalten werden: 1. Das Team scheint die Strategie des neuen Trainers, das stete, aggressive Nachhaken nach Ballverlust, verinnerlicht zu haben und auch schon (fast) über 90 Minuten umsetzen zu können. 2. So spielt kein Absteiger. Für Brühl spielte übrigens am Samstag auch YF Juventus, das gegen Breitenrain 1:3 verlor und nun wieder sechs Punkte Abstand hat. Der FC Wohlen – ebenfalls hinter Brühl – spielt am Sonntag.
Yverdon Sport FC – SC Brühl 2:2
Stade Municipal, Yverdon
Tore: 33. Titaro 0:1, 41. Ciarrochi 1:1, 57. Abegglen 1:2, 77. Mobulu 2:2
Yverdon: Martin, Gazzetta, Le Neün, Ndzomo, Zeneli, Fargues, Maroufi, Berisha (46. Hamadi, 68. Pacar), Eleouet, Mobulu, Ciarrochi
Brühl: Lazraj; Lovakovic (36. Huber), Ivic, Franin, Nguyen; Vanin, Scherrer, Holenstein (87. Shala), Pellegatta; Titaro (79. Sabanovic), Abegglen.
Bemerkungen: Brühl ohne Bozic, Janjatovic (beide verletzt), Riedle (krank)
Verwarnungen: 52. Ivic, 63. Gazzetta, 65. Scherrer, 76. Franin, 92. Abegglen, 93. Zeneli, 94. Zeneli (gelb-rot).