ERFOLGREICHER PLAYOFFSTART FÜR LINDAREN VOLLEY AMRISWIL

Im ersten Spiel der Best-of-five-Serie gegen LINDAREN Volley Luzern liessen die Amriswiler dem Gegner nicht den Hauch einer Chance. Die Innerschweizer, die erst in einem unglücklich angesetzten Nachholspiel von Traktor Basel auf den letzten Platz der Qualifikationstabelle verwiesen worden waren, konnten einem fast ein bisschen leid tun, denn trotz grossem Einsatz wollte ihnen nicht viel gelingen.

(Bernhard Windler) Einen einzigen Sieg hatten die Luzerner in der ganzen Qualifikation errungen, aber ganze fünfmal hatten sie erst im Tie-Break verloren. Ein Trainer war in die Wüste geschickt worden, und dann verflog am vergangenen Montag auch noch der letzte Hoffnungsschimmer zur Rettung der Saison, als man im Cup gegen Jona verlor – einmal mehr im Tie-Break. Völlig verunsichert traten die Blau-Weissen im Tellenfeld an, und der Gegner machte ihnen natürlich nicht den Gefallen, sie aufzubauen. Ganz im Gegenteil: Die Platzherren waren vom ersten Moment an hoch konzentriert. Schnell einmal führten sie im ersten Satz klar, und erst nach dem 20:10-Zwischenstand konnten die Gäste einige schöne Punkte verbuchen.

Der zweite Satz begann für die Innerschweizer noch brutaler. Bis zum 20:7 gelang ihnen kaum etwas, ehe Stig Döös bis zum 25:15-Satzende viermal für sein Team punkten konnte.

Der dritte Satz brachte in der Folge einen Hauch von Spannung, denn erst nach dem 6:6 vermochte sich das Klok-Team auf 9:6 abzusetzen. Bis zum 19:16 blieb der Abstand relativ klein, ehe sich Amriswil mit 25:17 den dritten klaren Satzerfolg erspielte.

Gegenüber der normalen Stammformation hatte Coach Marko Klok Julian Weisigk den Vorzug vor Thomas Zass gegeben, und Edvarts Buivids hatte den Platz von Björn Höhne eingenommen. Beide Spieler verdankten das in sie gesetzte Vertrauen mit einer untadeligen Leistung.

Verunsicherte Luzerner
Die Verunsicherung und Ratlosigkeit der Luzerner Mannschaft und ihres Interimstrainers demonstrierte folgende Tatsache: Normalerweise nimmt ein Coach immer dann, wenn es seinem Team nicht läuft, ein Timeout. Zwei solche stehen ihm pro Satz zu. Während es folgerichtig war, dass der Amriswiler Coach nicht ein einziges nehmen musste, erstaunte es doch, dass Jorge Garcia, der Luzerner Coach, im ganzen Spiel nur zweimal zu seinem Team sprechen wollte. Es schien, als hätte der Coach seinem Team nicht viel zu sagen. Bemerkenswert auch, was sich nach Spielende zutrug: Garcia sprach minutenlang auf sein Team ein. Anschliessend musste Jörg Gautschi, 37-jähriger Libero im Luzerner Team und seit Jahren Identifikationsfigur, seinen eigenen Coach trösten, obwohl auch er tief enttäuscht über die Leistung des eigenen Teams war.

Trotz des klaren Auftakterfolgs darf LINDAREN Volley Amriswil die mindestens zwei weiteren Spiele nicht auf die leichte Schulter nehmen. Luzern ist angezählt, aber noch nicht geschlagen. Gerade mit angezählten Luzernern haben die Amriswiler in der letzten und in dieser Saison schon mehrmals ihre Mühe gehabt.

Matchtelegramm
LINDAREN Volley Amriswil-LINDAREN Volley Luzern 3:0 (25:16, 25:15, 25:17) | Amriswil, Tellenfeld, 0 Zuschauer | 1. Schiedsrichter: Erwin Bärtsch, 2. Schiedsrichter: Yves Kälin | Startformation LINDAREN Volley Amriswil: Edvarts Buivids, Radiša Stevanovic, Julian Weisigk, Quentin Zeller, Georg Escher, Dima Filippov, Ramon Diem (Libero) | Startformation LINDAREN Volley Luzern: Ben Hensler, Lars Ulrich, Dominik Fort, Nick Amstutz, Lars Wilmsen, Tim Köpfli, Jörg Gautschi (Libero).

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