Der VBC Aadorf begegnete in der dritten Partie der NLB-Playoffs dem starken Kader von Edelline Köniz, dem Qualifikationssieger der West-Gruppe. In einem spannenden Duell auf Augenhöhe wurden die Aadorferinnen in die Verlängerung gezwungen, obsiegten in einem deutlichen Tie-Break letztlich aber souverän.
(Ramona Meili) Vor heimischem Publikum stellte sich am vergangenen Samstag Aadorf als Qualifikationssieger der NLB-Ost-Gruppe dem Berner Qualifikationssieger der West-Gruppe. Das stark besetzte Kader aus Köniz musste in den Play-Offs zwar bereits eine Niederlage im fünften Satz gegen Volleya Obwalden einstecken, gilt aber mit hervorragend besetzter Mittelblock- und Aussenangriffsposition als ein gefürchteter Gegner der Liga.
Das Anspiel ist der erste Angriff…
„Das Anspiel ist im Volleyball der erste Angriff“ – ein Motto, das die Partie zwischen dem 2.- und 3.-Platzierten der NLB-Playoffs bestens widerspiegelt. Obwohl Headcoach Cao Herrera schon im Voraus sein Team mehrfach darauf hingewiesen hatte, dass Druck am Service ein absolutes Muss sein würde, um die Gäste aus Bern von kaum abzuwehrenden Angriffen abhalten zu können, scheiterte Aadorf zu Beginn der Partie in der Umsetzung. Zwar schafften es die Thurgauerinnen durchaus, mit dem Tempo der Gäste aus Köniz mitzuhalten, dennoch taten sich beide Teams schwer, einen Weg an der gegnerischen Verteidigung vorbei zu finden. Punkt für Punkt arbeitete man sich dem Satzende entgegen, ohne dass sich eine Mannschaft von der anderen absetzen konnte. Mit etwas mehr Power und 25:21 Punkten war es Köniz, das sich den ersten Satz dem eigenen Konto zuschreiben konnte.
Der zweite Satz verlief weitgehend ähnlich. Bis zum Spielstand von 23:19 für die Gäste aus Bern durften die Zuschauer davon ausgehen, dass man Aadorfs erste Niederlage der Saison mitverfolgen würde. Mit einigen druckvollen und clever platzierten Services von Zuspielerin Zora Widmer und Angreiferin Muriel Grässli katapultierte sich Aadorf wieder in die Mitte des Geschehens. Kaum tat sich Köniz schwer in der Annahme, schafften die Bernerinnen es nicht mehr, den Druck in der Offensive aufrechtzuerhalten. Mit 26:24 Punkten schaffte es Aadorf, auf 1:1 Sätze auszugleichen.
Im dritten Satz schienen die Thurgauerinnen die geplante Taktik plötzlich einwandfrei umzusetzen. Auf starke Anspiele folgte eine saubere Blockarbeit, welche den Gegnerinnen das zu Beginn der Partie gezeigte Spiel gänzlich verunmöglichte. Mit deutlich weniger stark strapazierten Nerven ging Aadorf mit 2:1 Sätzen in Führung. Trotz einem souveränen Auftritt im dritten Satz kämpfte Aadorf im Vierten mit einem enormen Zuwachs an unerzwungenen Fehlern, was den Gästen aus Köniz erlaubte, das Zepter in der Offensive wieder in die eigene Hand zu nehmen. Das Duell auf Augenhöhe ging mittels Ausgleich von Köniz auf 2:2 Sätzen in den entscheidenden fünften Satz.
Mit einigen Spielerwechsel gegen Ende des vierten Satzes bot Headcoach Herrera seinen Hauptakteurinnen eine Verschnaufpause. Mit zurückgewonnener Energie legten die Aadorferinnen im Tie-Break einen abgeklärten Auftritt hin und gingen prompt mit 10:3 Punkten in Führung. Während bei Köniz kaum mehr etwas funktionieren wollte, klappte es bei Aadorf in sämtlichen Bereichen. Selbstsicher und zielstrebig schritten die Aadorferinnen dem nächsten Sieg entgegen (15:7).
Spitzenkampf gegen den VBC Münchenbuchsee
In der nächsten Playoff-Runde trifft Aadorf (aktuell mit 10 Punkten auf Rang 2) auf den aktuellen Tabellenleader VBC Münchenbuchsee (11 Punkte). Dabei handelt es sich nicht nur um einen Spitzenkampf sondern auch um ein Schwestern-Duell zwischen Zuspielerin Zora Widmer und ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Mascha Widmer, welche die Passverteilung auf der Seite von Münchenbuchsee übernimmt. Mitte Dezember begegneten sich die beiden Teams bereits in der 6. Runde des Mobiliar Volley Cups, in welcher Aadorf mit einem Sieg im Tie-Break ins Achtelfinale einzog.
Ob Münchenbuchsee den Aadorfs Vorsprung im direkten Duell wettmachen kann oder ob Aadorf es schafft, die Tabellenführung zu übernehmen entscheidet sich am Samstag, 22.02.2020 um 19:00 Uhr auswärts in Münchenbuchsee.
Matchtelegramm:
Samstag, 15.02.2020 | Spieltag NLB Play-Offs (1.-4.) | VBC Aadorf vs. Edelline Köniz (3:2) (21:25, 26:24, 25:19, 25:16, 15:7) | Dauer: 2 h 15 min | Sporthalle Löhracker – Aadorf
Im Einsatz für den VBC:
Muriel Grässli (C), Zora Widmer, Linda Kronenberg, Michelle Egger, Dijana Radulovic, Vanessa Gwerder, Lea Werfeli, Ramona Meili, Martina Hunziker, Sindi Mico (verletzt), Viviane Habegger, Lisa Leu, Fiona Wirth