ERSTER PUNKTEVERLUST FÜR LINDAREN VOLLEY AMRISWIL

Im einem Nachholspiel der Vorrunde gegen LINDAREN Volley Luzern schrammte der unangefochtene Leader gegen den Tabellenvorletzten haarscharf an einer Niederlage vorbei. In Abwesenheit von Chefcoach Marko Klok stand ein teils wirres Coaching durch den Assistenten Matevz Kamnik während der Zitterpartie.

(Bernhard Windler) Marko Klok hatte sich kürzlich eine schmerzhafte Schulterverletzung zugezogen, die eine Operation nötig machte. Der zum Chef aufgerückte Kamnik startete mit der bestmöglichen Aufstellung, wobei Edvarts Buivids den leicht verletzten Quentin Zeller auf Aussen ersetzte und Radiša Stevanovic wegen der Schweizer Klausel durch Alexander Lengweiler vertreten werden musste. Amriswil startete konzentriert und zielstrebig in die Begegnung. Schnell führte man 8:3, dann 13:6 und 20:9, ehe die Innerschweizer mit einigen schönen Punkten das Resultat etwas erträglicher erscheinen liessen. Der zweite Satz war vorerst eine Kopie des ersten. Kamnik liess Escher auf der Bank und gab beim Stande von 18:10 dem jungen Julian Weisigk anstelle von Thomas Zass eine Spielgelegenheit. Als er dann bei 22:16 Mathis Jucker anstelle von Dima Filippov am Pass brachte, wurde es noch einmal eng. Jedenfalls kam Luzern auf 23:20 heran, ehe Weisigk und ein Luzerner Fehler die 2:0-Satzführung eintrugen.

Ungewohnte Mannschaftsaufstellung im dritten Satz
Mit Jucker am Pass, Joel Maag in der Mitte und Quentin Zeller auf Aussen, dazu Buivids neu auf der Diagonalposition startete Amriswil in den dritten Satz. Bis zur Amriswiler 9:8-Führung verlief alles noch normal, doch dann führten mehrere erfolgreiche Luzerner Blocks zur 12:9-Führung. Diese glichen die Amriswiler postwendend aus. Bei 17:19 ergab sich erstmals eine Zwei-Punkte-Führung der Gäste, und zur Überraschung aller reichte dies zum knappen Luzerner Satzgewinn. Den vierten Satz begannen die Amriswiler weiterhin mit Buivids auf Dia. Sonst griff Kamnik auf die stärksten Kräfte zurück. Fünf Buivids-Fehler in den ersten 12 Punkten liessen die Innerschweizer mit 8:4 in Führung gehen. Zass ersetzte Buivids, aber plötzlich waren auch die Cracks völlig verunsichert. Bei 14:13 lag Amriswil erstmals leicht in Führung und behielt diese bis zum 22:22. Doch dann erkämpften sich die hingebungsvoll kämpfenden Leuchtenstädter den Satzausgleich.

Thriller im Tie-Break
In den fünften Satz starteten die Amriswiler mit dem gleichen Team, welches die Luzerner im ersten Satz klar dominiert hatte. Dieses Besinnen auf die stärkstmögliche Aufstellung führte bald einmal zu einer 5-Punkte-Führung. Als die Platzherren beim Stande von 14:10 einen Punkt vor dem Matchgewinn standen, glaubte man die Erinnerung an die Cup-Halbfinalniederlage vom vergangenen Jahr verscheucht. Doch Luzern kämpfte sich nochmals heran. Beim Stande von 14:14 waren die weichen Knie auf Amriswiler Seite überall zu sehen. Erst der siebte Matchball brachte durch einen Outball des Luzerners Wilmsen den 18:16-Satzgewinn und den 3:2-Sieg für Amriswil.

Fast am Hochmut gescheitert
Die Partie zwischen dem unangefochtenen Tabellenführer und dem nach Verlustpunkten schlechtesten Team der Liga hätte nie und nimmer derart knapp ausgehen dürfen. Es zeigte sich, dass auch eine nach Papierform klar stärkere Mannschaft sich durch Äusserlichkeiten wie Schiedsrichterfehlentscheide und Glückspunkte des Gegners aus dem Tritt bringen lassen kann. Der Warnschuss dürfte vor dem Spiel gegen den immer noch amtierenden Schweizer Meister Lausanne am Samstag gehört worden sein.

Matchtelegramm
LINDAREN Volley Amriswil–LINDAREN Volley Luzern 3:2 (25:15, 25:20, 23:25, 24:26, 18:16) | Amriswil, Tellenfeld, 0 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Nadine Hefti, 2. Schiedsrichter: Philippe Schürmann | Startformation LINDAREN Volley Amriswil: Dima Filippov, Edvarts Buivids, Alexander Lengweiler, Thomas Zass, Björn Höhne, Georg Escher, Ramon Diem (Libero) | Startformation LINDAREN Volley Luzern: Dominik Ulrich, Lars Ulrich, Tim Köpfli, Alexander Berggren, Lars Wilmsen, Dominik Fort, Jörg Gautschi (Libero).

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