Am Samstag, 22. Juni, ab 18 Uhr, wird im Fürstenlandsaal Gossau offiziell „vermöbelt“: Denn im professionellen Box-Ring unter der Aufsicht von Suisse Boxing treten 40 Amateur-Boxer zum Wettkampf an. Der Gossauer Box-Trainer Alfredo Villamann ist Organisator des Events. Seit Jahren träumt er davon, den Anlass in Gossau durchzuführen. Jetzt ist es so weit! (Vanessa Vogt)

„Ich freue mich sehr, dass ich nun endlich ein grosses Box-Meeting nach Gossau holen kann“, sagt Box-Trainer und Gründer des Vereins „Villaman Boxing Gossau“. Vor fünf Jahren hat er seine eigene Boxing Schule eröffnet: Es ist ein Familienbetrieb. Seine Frau und seine Söhne Leonardo und Raphael (15 und 17 Jahre, beides leidenschaftliche Fussballer) unterstützen Villaman im Hintergrund und auch bei der Durchführung des bevorstehenden Box-Events. Villaman selbst hat jahrelang geboxt und Unterricht im Box-Club St.Gallen gegeben. Schon seit 2019 war sein Traum, ein Box-Meeting nach Gossau zu holen.

Frauen im Ring

„Dann kam Corona, alle Trainings wurden gestoppt. Danach musste ich erstmal wieder alle Trainings etablieren“, sagt Villaman. Bis heute konnte er das Frauentraining nie wieder aufleben lassen, was er sehr schade findet. Aber beim Wettkampf am Samstag wird es Frauenkämpfe geben: „Zunächst gab es nur wenige Anmeldungen – da hatte ich Probleme, Paare zu bilden, da die Gewichtsklassen und Erfahrungen  zu unterschiedlich waren.“ Nun konnte er jedoch passende Boxerinnen ‚pairen“ – also für einen fairen Kampf zusammenbringen. „Ich freue mich sehr, dass wir am Samstag auch einen Frauenwettkampf zeigen können.“

Boxer aus der ganzen Schweiz

Das Box-Meeting findet mit 40 angemeldeten Boxern statt: Die Anmeldungen erfolgten über Vereine oder auch Einzel-Boxer aus der ganzen Schweiz. Auch Boxer aus Lugano, Bern und Basel werden dabei sein, die Region Ostschweiz ist mit Gossau, Wil, St. Gallen, Frauenfeld, dem Rheintal und sogar Kämpfern aus Graubünden vertreten.

Pairing als Herausforderung

Die Kampfeinteilung oblag Villaman: „Alle Boxer gemäss Gewicht und Erfahrungen fair zu gruppieren, war eine grosse Herausforderung. Aber jetzt stehen die Kämpfe.“ Vor den eigentlichen Kämpfen, aus denen immer ein Sieger hervorgeht, der dann Punktegewinn auf der Kampfliste von Suisse Boxing einfährt, wird es auch noch sogenannte Sparring-Kämpfe geben. Dabei handelt es sich um Box-Kämpfe ohne Bewertung. Diese können auch mit unterschiedlichen Gewichten und Erfahrung zum Aufwärmen und für die Freude am Kampf durchgeführt werden.

Wettkämpfe und Festwirtschaft

Die Wettkämpfe starten ab 18 Uhr. Die Junioren-Kämpfe dauern jeweils 3 x 2 Minuten. Die Erwachsenen-Kämpfe bestehen ebenfalls aus 3 Runden jedoch je 3 Minuten. In zwei Sets mit je acht Kämpfen wird der Wettkampf-Abend bis circa 22:30 Uhr gehen. In der Halbzeit ist eine 30-minütige Pause geplant: In dieser werden die Latino-Tänzerinnen La Purpurinas für Unterhaltung sorgen. Selbstverständlich gibt es eine Festwirtschaft, die von 25 freiwilligen Helfer/innen betrieben wird. Es wird Grillgut von der Metzgerei Grüebler grilliert und Getränke von der Brauerei Stadtbühler sowie Bier aus der Brauerei Freihof serviert. Die Festwirtschaft wird auch nach den Wettkämpfen geöffnet bleiben.

Professionelles Kampfgericht und Speaker

Das Kampfgericht des Abends wird von Suisse Boxing gestellt. Die professionelle Jury besteht aus zehn Ring- und Punkterichtern, den Zeitnehmern sowie einem Arzt, der ab 15 Uhr die Teilnehmer auch zum Wiegen und Gesundheits-Check empfängt. Der Box-Ring ist genormt und wird eigens für den Anlass aus Thun geliefert. Auch einen klassischen Box-Speaker wird es geben, der während und zwischen den Kämpfen für eine aufgeheizte Stimmung sorgt. „Dahingehend bin ich gerade noch in Gesprächen und kann noch keinen Namen nennen“, sagt Villaman.

Jeder Boxer ist ein Gewinner

Offiziell wird es am Box-Meeting – sofern alle Kämpfe stattfinden können und es keine Abmeldung oder ärztliche Rückstellungen gibt – 20 Gewinner/innen mit Punktesiegen geben – für Villaman ist jedoch jeder antretende Boxer ein Sieger: „Wenn man den Mut hat, in einen Ring zu steigen und sich mit einem anderen Athleten zu messen, hat man schon gewonnen“, sagt er. „Es kommt nicht auf die Anzahl der Kämpfe an, nicht auf den Punktesieg – sobald man sich misst, gewinnt man: An Erfahrung in dem Moment.“

Jüngster Vereins-Boxer ist acht Jahre

Die Schläge bei einem Livekampf würden durch das Adrenalin im Körper viel weniger wehtun. Erst am nächsten Tag fühle man sich dann lädiert. „Jeder Kampf ausserhalb des Trainings macht dich stärker, verändert etwas in dir“, so Villaman. Sein jüngster Boxer ist acht Jahre: Er möchte am Wochenende auch antreten. „Leider ist es schwierig einen Boxer in seiner Klasse zu finden, aber ich werde alles daransetzen, dass er zumindest einen Sparring-Partner hat“, verspricht Villaman.

Bis zu 500 Zuschauer erwartet

Villaman rechnet mit 350-500 Zuschauern. „Allein die Familien und Freunde der Wettkämpfer stellen schon einen grossen Teil.“ Tickets für das Meeting können auf Eventfrog bezogen werden. Der Eintritt ist bis 10 Jahre gratis. Ein Anlass in dieser Grösse kostet natürlich: Ausgaben, die ein kleiner Verein nicht allein tragen kann. „Wir haben mit dem Freihof, Coiffeurstudio Senna, Müller Hochbau und Sportplatzbeläge und Metzgerei Grübler grosszügige Sponsoren und Unterstützer gefunden. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Villaman.