Jonathan Nillsson zeigte sich vor der Rückkehr in den hohen Norden von der besten Seite und zwang die Thurgauer in die Knie. (Bild: Floorball Thurgau)
Floorball Thurgau verliert das zweite Playoffspiel gegen den HC Rychenberg Winterthur knapp mit 4:6. Matchwinner war mit vier Toren Jonathan Nilsson, der abtretende Söldner in den Reihen der Zürcher. Floorball Thurgau konnte das Spiel vor 1500 Zuschauerinnen und Zuschauer über weite Strecken selbst gestalten und büsste schwer für einige einfache Fehler in der Schlussphase. Dem HC Rychenberg ist es gelungen mit einer gesteigerten Physis in dieser Serie anzukommen und den ersten Sieg ins Trockene zu bringen. (Markus Wiedmer)
Die Erleichterung bei den Funktionären und Spielern nach dem Spiel war gross. Mit vereinten Kräften gelang es den Einheimischen die schnellen Thurgauer auszubremsen und mit kontrollierten Körperchargen die Mostinder in ihrem Spielfluss zu bremsen. Im ersten Drittel glich das Spiel nochmals ganz dem ersten Playoffspiel. Die Thurgauer erarbeiteten sich zahlreiche Chancen und nutzten einen Teil davon zu einer klaren 3:0 Führung. Im Mitteldrittel nahmen die Thurgauer lange Zeit geschickt das Tempo aus dem Spiel und liessen so wenig Gestaltungsraum für die Offensive des starken Qualifikationssiegers zu. In dieser Phase des Spiels wurden auch die Chancen der Thurgauer weniger. Nach einigen öffnenden Spielzügen der Einheimischen kamen die Anschlusstore eher unnötig zu Stande. Zugleich mussten sich die Thurgauer bei ihrem Schlussmann Lemke bedanken, dass kurz vor der Drittelspause nicht auch noch der Ausgleich ins Tor kullerte.
Durch das enge Resultat wurde die Stimmung in der Halle besser und auf dem Feld etwas hektischer. Zuerst profitierten die Thurgauer von einem einfachen Ballverlust der Rotgelben. Beide Teams hatten in dieser Phase ungewöhnlich viele Fehlpässe. Die Thurgauer sündigten dabei vor dem eigenen Tor zwei Mal mit Einladungen an die Gegner, die sie zu verwerten wussten. Wenige Minuten später entschied sich das Refpaar, welches einen intensiven Spielfluss zuliess, für die zweite Strafe im gesamten Spiel. Die Überzahlsituation der Winterthurer dauerte gerade Mal 20 Sekunden und wurde durch einen wuchtigen Slapshot abgeschlossen. Noch verblieben für die Weinfelder knapp 4 Minuten, um im Spiel mit 6:5 nochmals für Gefahr vor dem Tor der Zürcher zu sorgen. Dabei schaute wenig Zählbares heraus, im Gegenteil es waren die Einheimischen, welche mit einem Emptynetter kurz vor Schluss die Partie für sich entschieden. Floorball Thurgau hat ein Mittel gegen die auf dem Papier stärkeren Rychenberger gefunden. Am Samstag geht’s weiter mit Spiel 3, wo sich die beiden Teams zum ersten Mal in der Serie in der ausverkauften Paul Reinharthalle gegenüberstehen. Noch sind einige wenige Tickets für Schnellentschlossene erhältlich. Coach Ruotsalainen nimmt die Herausforderung an: «Ein hektisches Spiel. Viele Situationen, die man nur in den Playoffs-erlebt. Es kommt darauf an, wie es uns gelingt auf diese zu reagieren. Wir haben zwei Tage Zeit, um uns auf das nächste Spiel vorzubereiten und sind bereit diese Momente zu genießen.
HC Rychenberg Winterthur – Floorball Thurgau 6:4 (0:3, 2:0, 4:1)
AXA Arena, Winterthur. 1533 Zuschauer. SR Etter/Mutzner.
Tore: 2. P. Kotilainen (I. Lüthi) 0:1. 5. R. Zenger (O. Wiedmer) 0:2. 9. P. Kotilainen (I. Lüthi) 0:3. 37. J. Nilsson (C. Mutter) 1:3. 38. J. Nilsson (N. Bischofberger) 2:3. 45. Y. Rubi (O. Wiedmer) 2:4. 46. N. Püntener (N. Mutter) 3:4. 46. J. Nilsson 4:4. 55. J. Larsson (C. Mutter) 5:4. 60. J. Nilsson 6:4.