FRANZ WÜRTH: „ICH WUSSTE, DASS MIT DEM NÖTIGEN GLÜCK NOCH EINIGES MÖGLICH IST“

Der TSV Fortitudo Gossau galt nach der Qualifikation der Nationalliga A Meisterschaft bereits als sicherer Absteiger, aber die Gossauer zeigten sich in der Abstiegsrunde einmal mehr sehr erprobt und routiniert im Kampf um den Klassenerhalt. Die Fürstenländer können gar aus eigener Kraft dem direkten Abstieg entfliehen und die Barrage-Spiele erreichen.

Die Gossauer holten in der Qualifikationsphase nur gerade bescheidene vier Punkte und lagen ziemlich hoffnungslos am Tabellenende. Nun hat sich jedoch kurz vor Ende der Abstiegsrunde das Blatt zugunsten der Erdin-Truppe gewendet. Die Mannschaft sammelte bislang in zehn Partien stolze 14 Zähler und ist seit vier Partien ohne Punktverlust. Wir haben mit Fortitudo Gossau Präsident Franz Würth über den unglaublichen Lauf des Teams gesprochen.

Noch sind zwei Runden in der Abstiegsrunde zu spielen und Forti Gossau kann aus eigener Kraft den Sprung in die Entscheidungsspiele gegen den NLB-Zweiten schaffen. Hätten Sie dies nach der Qualifikation überhaupt für möglich gehalten?
Franz Würth: Nach der dürftigen Ausgangslage mit lediglich vier Punkten brauchte es schon gesunde Optimisten, die an eine solche Aufholjagd glaubten. Ich wusste aber, dass mit dem nötigen Glück noch einiges möglich ist. Und deshalb zählte ich zu diesen gesunden Optimisten.

Die Gossauer sind im Kampf um den Ligaerhalt sehr routiniert, gibt die grössere Routine am Schluss den Ausschlag?
Franz Würth: Routine hilft natürlich, vor allem auch, um die Nervosität einigermassen in Grenzen zu halten. Viel wichtiger war aber die tolle Moral, wekche die Mannschaft trotz der misslichen Ausgangslage an den Tag gelegt hat. Das hat auch in der übrigen Handballschweiz grosse Anerkennung gefunden. Zusammen mit dem unbändigen Kampfgeist, dem taktischen Geschick der sportlichen Leitung und dem notwendigen Glück sind wir nun wieder da, wo uns zu Beginn der Abstiegsrunde die wenigsten erwartet haben. Rolf Erdin und sein Team haben perfekte Arbeit geliefert.

Nun stehen noch zwei Auswärtsspiele (St. Otmar, RTV Basel) auf dem Programm. Die St. Galler zeigen sich verletzungsbedingt nicht in Bestform und Basel konnte zuletzt deutlich bezwungen werden; wie muss die Mannschaft auftreten, um dabei die nötigen Zähler zu ergattern?
Franz Würth: Eigentlich muss sie einfach so weiterkämpfen wie in den letzten Spielen. Gerade das letzte Heimspiel gegen GC Amicitia hat gezeigt, dass sich voller Einsatz bis zur letzten Sekunde auszahlt. Den taktischen Feinschliff für die beiden Spiele wird der Trainer der Mannschaft schon verpassen.

Angenommen das Team schafft das Wunder und kann den direkten Abstieg erst einmal verhindern, würde man mit den Lakers aus Stäfa auf einen altbekannten Kontrahenten stossen. Wie schätzen Sie die Stärken der Zürcher aktuell ein?
Franz Würth: Die Seebuben sind tatsächlich alte Bekannte. Wir kennen aus vielen Begegnungen ihre Stärken. Insbesondere ihr schnelles Spiel verlangt von unserer Mannschaft höchste Konzentration. Sie sind ausgeglichen stark besetzt. Rolf Erdin würde auch für diese Spiele das richtige Rezept finden.

Hat die Swiss Handball League die Termine für die Barrage-Spiele schon fixiert oder werden diese erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht?
Franz Würth: Das Auswärtsspiel wäre am 13. Mai in Stäfa und das Heimspiel am Samstag, 20. Mai, in der Buechenwaldhalle.

Herr Würth, vielen herzlichen Dank für das Interview und viel Erfolg beim Ziel Ligaerhalt.

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