FULMINANTER SAISONSTART FÜR LINDAREN VOLLEY AMRISWIL

Der erste Ernstkampf in der neuen Tellenfeldhalle ging klar und deutlich an die favorisierten Thurgauer. Unklar bleibt, ob das Resultat den Stärkeunterschied zwischen diesen beiden Teams korrekt wiedergibt oder ob die Solothurner ganz einfach noch nicht so weit waren wie die Amriswiler, die nach dem Sieg gegen Lausanne im Supercup voller Selbstvertrauen ins Spiel gegangen waren.

(Berni Windler) Die beiden Teams starteten mit völlig unterschiedlichen Vorzeichen: Während mit dem polnischen Passeur Nikodem Wolanski nur gerade ein neuer Spieler in der Startformation der Solothurner zu finden war, standen in Amriswils Starting Six mit Thomas Brändli und Thomas Zass nur zwei Spieler, die schon letztes Jahr bei den Ostschweizern gespielt hatten. Dazu kam zu den ab Matchbeginn eingesetzten Spielern noch Luca Müller hinzu, der auf diese Saison vom Aussenangriff auf die Liberoposition gewechselt hatte.

Nur kurze Ausgeglichenheit im ersten Satz
Bis zum Stande von 4:5 lag «Schöni» meist in Führung. Als dann Passeur Yoshimoto zum Aufschlag kam, legte Amriswil schon mal vorentscheidend auf 9:5 vor. Viele Angriffe liefen über den nach drei Jahren Unterbruch zu Amriswil zurückgekehrten Russen Bogdan Olefir, der von den Solothurnern kaum zu stoppen war. Bis zum 19:15 blieb es beim Vierpunktevorsprung, ehe bei Aufschlag Petráš und Zass ein 25:18-Satzgewinn resultierte.

Klasseunterschied im zweiten Satz
6:2, 11:4, 14:6, 19:9: Es war nicht ein einzelner Spieler, der die Schönenwerder «erschoss», es war das ganze Team. Das manifestierte sich schon in den Aufschlägen. Während letztes Jahr in den Playoffs nur gerade Thomas Zass mit gewinnbringenden Hammeraufschlägen punktete und die anderen Akteure mit Floats wenig Druck aufbauen konnten, wendeten in diesem Spiel fünf der sechs Spieler schnelle Jumpservices an. Damit drängten sie den Gegner konstant in die Defensive und erlaubten ihm nur selten ein gepflegtes Aufbauspiel. Das 25:14 war der Lohn für eine brillante Leistung.

Auch nach der Pause spielte nur Amriswil
Die Physiognomie des Spiels veränderte sich im dritten Satz nicht. Auf der einen Seite war viel Spielfreude auszumachen, beim anderen Team kaum Gegenwehr und wenig Enthusiasmus. In diesem Satz glänzten in erster Linie der wieselflinke Passeur Matt Yoshimoto, der neben seiner Passgeberqualitäten mit dem effizientesten Aufschlag aller Amriswiler auffiel, und Diagonalangreifer Thomas Zass mit variantenreichen Angriffen. Seine unglaubliche Erfolgsquote von 87 % widerspiegelt seine Leistung.

Luxusproblem
Noch selten war es so schwierig, den «Player of the Day» für beide Teams zu bestimmen. Während sich bei den Amriswilern jeder Spieler diese Auszeichnung verdient hätte – sie ging an Thomas Brändli –, war die Auszeichnung für den Schönenwerder Libero Julian Fischer eher ein Trostpreis für den Spieler, der sich den Hammeraufschlägen der Amriswiler am tapfersten in den Weg gestellt hatte.

Matchtelegramm
LINDAREN Volley Amriswil – Volley Schönenwerd 3:0 (25:18, 25:14, 25:14) | Amriswil, Tellenfeld, 566 Zuschauer | 1. Schiedsrichter: Michael Wiederkehr, 2. Schiedsrichter: Christian Wolf | Startformation LINDAREN Volley Amriswil: Michal Petráš, Thomas Brändli, Thomas Zass, Bogdan Olefir, Georg Escher, Matt Yoshimoto, Luca Müller (Libero) | Startformation Volley Schönenwerd: Nikodem Wolanski, Luca Ulrich, Mischa von Burg, Yves Roth, Leandro Gerber, Christopher Frame, Julian Fischer (Libero)

Top