Die Kreuzlinger Abwehr um Bujar Ramosaj (Mitte) zeigte gegen Suhr Aarau eine ganz starke Leistung. (Felix Walker)
Dank einer überragenden ersten Halbzeit gewinnen die Kreuzlinger QHL-Handballer ihr Heimspiel gegen den Tabellendritten HSC Suhr Aarau diskussionslos mit 29:21. (Markus Rutishauser/HSC Kreuzlingen)
Damit ist das Team von Cheftrainer Ralf Bader bereits seit fünf Spieltagen ungeschlagen. Die Kreuzlinger verbessern sich auf den vierten Tabellenplatz und kommen ihrem Ziel, sich in ihrer dritten Saison im Oberhaus (Quickline Handball League) erstmals für die Playoff-Viertelfinals zu qualifizieren, einen Schritt näher. Der Vorsprung auf den Strich beträgt neu sogar acht Punkte. Noch sind allerdings zwölf Spieltage ausstehend. Bader drückt zwar sofort auf die Euphoriebremse, fügt aber anerkennend hinzu: «Das war heute ein von A bis Z starker Auftritt der gesamten Mannschaft. Wir sind auf Kurs – sowohl handballerisch wie auch resultatmässig!» Einzig mit der Chancenauswertung zeigte sich der Kreuzlinger Trainer nicht ganz zufrieden, «weil wir noch zu viele freie Würfe nicht verwerten konnten.»
Abwehrbollwerk
Die Kreuzlinger starteten furios. Mit ihrer variablen Abwehr stellten sie die Aargauer vor grosse Probleme. Und weil bei den Gastgebern auch die Offensive von Beginn weg auf Betriebstemperatur war, lagen sie nach zehn Spielminuten bereits mit 6:1 und nach der ersten Viertelstunde mit 10:2 vorne. Das frühe Time-out von Suhr Aarau-Trainer Aleksandar Stevic (14.) zeigte kaum Wirkung. Die Gäste durften sich ihrem Nationaltorhüter Jannis Scheidiger bedanken, dass der Rückstand nicht noch deutlicher in die Höhe schnellte. Nach rund 20 Minuten und erst drei Plustoren reagierte Stevic im Angriff mit einem 7. Feldspieler anstelle des Torhüters. Das verbesserte zwar die Ausbeute, ermöglichte den Thurgauern aber auch drei einfache Treffer ins verwaiste Aargauer Gehäuse. HSCK-Trainer Ralf Bader wechselte wiederum fleissig, ohne dass dadurch ein Bruch im Spiel bemerkbar wurde. Am Ende ging der HSCK mit einem 17:8-Vorsprung in die Halbzeitpause, auch weil Torhüter Haris Berisha mit sieben Paraden eine Topquote von 47 Prozent erzielte. Erfolgreichster Werfer auf dem Feld war bis dahin HSCK-Topscorer Eric Damböck mit fünf Treffern.
Nie in Schlagdistanz
Auch wenn Suhr Aarau den besseren Start in die zweiten 30 Minuten erwischte, näher als bis auf sechs Treffer kam der andere HSC nicht mehr heran. Daran änderte auch nichts, dass Trainer Bader nach der zweiten Zeitstrafe gegen seinen Routinier Valon Dedaj in der 36. Minute fortan auf den erst 19-jährigen Neo Wehrli als Spielgestalter setzte. Die Basis legten die Thurgauer in der weiterhin sehr starken Abwehr, die mal etwas offensiver, mal etwas defensiver, aber immer bissig agierte. Daran rieben sich die Gäste auf. Auch die taktische Variante mit einem siebten Feldspieler verwarf Trainer Stevic schnell wieder, weil sie nicht den gewünschten Effekt brachte. Als Kreisläufer Thomas Rink den inzwischen für Scheidiger zwischen den Pfosten stehenden Ivan Herceg in der 49. Minute zum 26:16 bezwang, hatte niemand mehr einen Zweifel am Ausgang dieser Partie. Suhr Aarau konnte nicht mehr zulegen, weil auch der Glauben an eine Wende schwand, und Kreuzlingen musste nicht mehr aufs Tempo drücken. Trainer Bader nützte diese Konstellation, um seinen jungen Spielern viel Einsatzzeit zu ermöglichen. Dazu g in den ab in Schlussminuten auch Linkshänder Alex Leindl nach langer Verletzungspause sein Comeback.
Noch vier Spiele bis Weihnachten
Bis zur Weihnachts- und Länderspiel-Pause (inklusive Weltmeisterschaft im Januar) stehen für die Kreuzlinger noch vier Meisterschaftsspiele auf dem Programm. Zuerst müssen sie am Sonntag beim souveränen Leader in Schaffhausen und vier Tage (11. Dezember) später beim wiedererstarkten St. Otmar St. Gallen auswärts antreten. Dann folgen die beiden Heimspiele gegen den BSV Bern (Sonntag, 15. Dezember, 13.30 Uhr) und den HC Kriens-Luzern (Mittwoch, 18. Dezember, 20.00 Uhr). Danach pausiert die NLA-Meisterschaft bis am 5. Februar 2025.
HSC Kreuzlingen – HSC Suhr Aarau 29:21 (17:8)
Egelsee. – 420 Zuschauer. – Sr. Hennig/Meier.
Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen, 4-mal 2 Minuten gegen Suhr Aarau.
Kreuzlingen: Berisha (1.-60./11 Paraden/38 %), Wieser (für 1 Penalty/0); Leindl, Mastrocola, Beckmann (2), Dedaj (4/1), Heim, Drilon Tahirukaj (4), Ramosaj (4), Saueressig (1), Brezina (2), Rink (3), Damböck (6), Wehrli, Soos, Drenit Tahirukaj (3).
Suhr Aarau: Scheidiger (1.-45-/9 Paraden/29 %), Herceg (45.-60./2 Paraden/34 %); Sarlos (6/4), Gomboso, Hofer (1), Da Silva Ferraz (4), Kalt (2), Aufdenblatten (4), Grau (2), Parkhomenko, Bieri, Gnehm, Voelkin, Maric (2).
Bemerkungen: Penaltys: Kreuzlingen 1/2, Suhr Aarau 4/4. – Kreuzlingen ohne Kozina, Zeltner (beide verletzt) und Färber (überzählig); Comeback von Alex Leindl. – Raiffeisen-Best-Player-Auszeichnung: Bujar Ramosaj (K) und Jannis Scheidiger (SA).
Tabelle Quickline Handball League
Pos | Team | Sp. | Pkt | ||
1 | Kadetten Schaffhausen | 15 | 27 | ||
2 | HC Kriens-Luzern | 13 | 20 | ||
3 | BSV Bern | 14 | 17 | ||
4 | HSC Kreuzlingen | 15 | 15 | ||
5 | HSC Suhr Aarau | 14 | 15 | ||
6 | GC Amicitia Zürich | 13 | 13 | ||
7 | Pfadi Winterthur | 14 | 12 | ||
8 | Wacker Thun | 14 | 8 | ||
9 | TSV St. Otmar St. Gallen | 14 | 7 | ||
10 | RTV 1879 Basel | 14 | 6 |