
Zum Abschluss des zweiten Meisterschaftsdrittels gastierte der Tabellenführer beim Zweitletzten, dem Team von Uni Bern. Nur gerade im zweiten Satz stiessen die Oberthurgauer auf Gegenwehr. In den beiden anderen Sätzen konnten sie nach Belieben schalten und walten.
(Bernhard Windler) Wenn es einen Beweis gebraucht hätte, wie berechtigt und weise die Vertragsverlängerung mit Coach Marko Klok ist, man müsste den zweiten Satz des Berner Spiels als Beispiel nehmen. Nach leicht gewonnenem erstem Satz spielten die Amriswiler den zweiten Satz unaufgeregt und unspektakulär bis zum 7:7 herunter. Dann gingen die Uni-Leute durch zwei schöne Punkte 9:7 in Führung. Als die Berner dann mit Glück und infolge zweifelhafter Schiedsrichterentscheide plötzlich mit fünf Punkten vorne lagen, hätte sich wohl jeder andere Trainer in ein Timeout gerettet. Nicht so Marko Klok: Geduldig wartete er das reguläre technische Timeout ab, um seinen Jungs mit ruhiger Stimme den richtigen Weg zu weisen. Die Folge davon war, dass der Satz nach dem 16:11 für Bern komplett kippte und mit 25:20 doch noch klar an Amriswil ging.
Über den Rest des Spiels lässt sich nicht allzu viel berichten. Das Klok-Team war den Hauptstädtern in jeder Beziehung überlegen, ohne selber eine überragende Leistung zu zeigen. Die ohne den angeschlagenen Passeur Josh Howatson angetretenen Amriswiler – für ihn führte der junge Luca Weber gekonnt Regie – nutzten die Partie, um sich für das CEV-Cup-Spiel vom kommenden Mittwoch einzuspielen. Deshalb liess der Coach auch weitgehend sein Stammteam spielen. Eine erfreuliche Ausnahme bildete der Liberowechsel von Routinier Clément Daniel zum Eigengewächs Tinko Schnegg für den dritten Satz.
Am kommenden Mittwoch um 19:00 Uhr steigt in der Tellenfeld-Halle das Highlight des Jahres. LINDAREN Volley Amriswil empfängt im Viertelsfinal-Hinspiel des Europacups den Club-Weltmeister Trentino aus Italien. In Meisterschaft und Cup geht es am Wochenende weiter: Am Samstag gastiert der abgeschlagene Tabellenletzte Jona um 17:00 in Amriswil, und gleichenorts steigt am Sonntag um 16:00 Uhr der Cup-Viertelsfinal gegen Chênois Genf.
Matchtelegramm
Uni Bern-LINDAREN Volley Amriswil 0:3 (16:25, 20:25, 18:25) Bern, Universitätssporthalle, 150 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Mihaela Milos, 2. Schiedsrichter: François Troyon. Startformation Volley Amriswil: Aleks Ljubicic, Luca Weber, Jovan Djokic, Thomas Brändli, Thomas Zass, Ewoud Gommans, Clément Daniel (Libero)