KREUZLINGER FRAUEN MIT HEIMSPIEL GEGEN MEISTER LC BRÜHL

Auf die SPL1-Frauen des HSC Kreuzlingen wartet am Sonntag, 15. September 2019, um 16:00 Uhr die schwierigste aller Aufgaben. Gegen den LC Brühl St. Gallen sind sie klarer Aussenseiter.

(HSC Kreuzlingen) Der LC Brühl ist derzeit das Mass aller Dinge im Schweizer Frauenhandball. Die St. Gallerinnen haben in der letzten Saison ihren 31. Meistertitel geholt und dabei im Playoff-Final den LK Zug souverän besiegt. Zum Auftakt der laufenden Spielzeit gewannen sie zudem den Supercup gegen Cupsieger SPONO Eagles. Der Weg zur Meisterschaft wird deshalb einmal mehr über den Rekordmeister führen. Cheftrainer Rolf Erdin, selbst ehemaliger Nationalspieler, steht ein qualitativ hochwertiges und breites Kader zur Verfügung. Brühl musste zwar Jennifer Murer in die 1. Bundesliga nach Deutschland ziehen lassen, konnte dafür aber mit der kroatischen Kreisläuferin Martina Pavic (von LK Zug) einen Königstransfer innerhalb der Liga tätigen. Mit der routinierten Deutschen Laura Schmitt (34), der britischen Nationalspielerin Kathryn Fudge (30) und der Schweizer Internationalen Kerstin Kündig (26) weiss Brühl drei herausragende Spielerinnen in seinen Reihen. Schmitt trägt dank zehn Treffern das Mobiliar-Topscorer-Shirt, Pavic liegt mit neun Toren nur knapp dahinter. Danach folgt mit der erst 16-jährigen Linkshänderin Malin Altherr (6) aber bereits eine der «jungen Wilden».
Die ersten beiden Meisterschaftspartien haben die St. Gallerinnen gewonnen. Zum Auftakt besiegten sie auswärts den HV Herzogenbuchsee mit 29:20, um dann am letzten Mittwoch mit dem 26:23-Heimerfolg über den ewigen Titelrivalen SPONO Eagles nachzudoppeln. Dazwischen war Brühl allerdings im Europacup bereits in der 1. Runde an einem schwedischen Team gescheitert.

Klare Steigerung gefordert

Die Kreuzlingerinnen sind – aufgrund der zahlreichen Kadermutationen nicht wirklich überraschend – verhalten in ihre zweite SPL1/NLA-Saison gestartet. Aus den ersten beiden Partien resultierte ein Punkt. Die beste der bisherigen vier Halbzeiten hatte das Team von Cheftrainerin Kristina Ertl Hug gleich zum Auftakt in Nottwil. Mit einem starken Auftritt erwischte man den haushohen Favoriten SPONO Eagles in der ersten Halbzeit auf dem falschen Fuss und ging mit einer 18:12-Führung in die Pause. Schlussendlich setzte sich der Cupsieger dank eines Steigerungslaufes dann aber doch noch standesgemäss durch. Weniger zufrieden war man im Kreuzlinger Lager hingegen mit der Leistung im ersten Heimspiel. Gegen den HV Herzogenbuchsee hatte man sich definitiv mehr erhofft als ein 25:25.

Eine Leistung wie gegen Herzogenbuchsee wird gegen den 31-fachen Champion an diesem Sonntag ganz bestimmt nicht zu einem zufriedenstellenden Resultat ausreichen. Da muss schon ein ordentlicher Ruck durch die Reihen des HSCK gehen, will man auch nur einigermassen auf Augenhöhe mit dem Meister sein. Die grosse Frage, die sich vor dem Anpfiff stellt, ist: Welches ihrer beiden Gesichter werden die Kreuzlingerinnen gegen St. Gallen zeigen? Das Sonntagsgesicht wie in der ersten Halbzeit gegen die SPONO Eagles? Oder doch eher das Montagsgesicht wie in der 2. Halbzeit gegen Herzogenbuchsee und in der Schlussviertelstunde in Nottwil?

Sonnenklar ist hingegen, dass der Aufsteiger im Heimspiel gegen den Rekordmeister der grosse Aussenseiter ist. In jedem Fall will der HSCK aber so lange als möglich mit Brühl mithalten und das derzeitige Maximum aus den eigenen Möglichkeiten herausholen. Und schliesslich gilt auch im Handball: Der Ball ist rund und abgerechnet wird am Schluss!

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