LC BRÜHL SIEGT IN EXTREMIS GEGEN THUN

Der LC Brühl Handball hat in der SPAR Premium League 1 (SPL1) seinen neunten Saisonsieg eingefahren. Im Heimspiel gegen DHB Rotweiss Thun jubelten die St. Gallerinnen über einen 27:26-Erfolg in extremis, der trotz gutem Start zwischenzeitlich gehörig auf der Kippe stand. Dank dem Erfolg klettert Brühl wieder auf Rang 1 in der Tabelle.

(Matthias Schlageter/Bild: Foto Wagner) Nach einer ausgeglichenen Startphase (5:4/10.) drückten die Brühlerinnen ab der zehnten Minute merklich aufs Gaspedal und setzten sich dadurch bis zur 14. Spielminute auf 10:4 ab. Die scheinbar sichere Führung sorgte aber nicht für Entspannung im Brühler Spiel, vielmehr gelang es den Gästen aus dem Kanton Bern sich in die Partie zu kämpfen, auch unter Mithilfe der St. Gallerinnen, die sich einige Fehler leisteten. Der Vorsprung von Brühl schmolz bis zur 21. Minute auf zwei Treffer (10:8), immerhin konnten die Spielerinnen von Cheftrainer Nicolaj Andersson diese Führung bis zum Pausenpfiff konservieren.

In den ersten elf Minuten nach dem Seitenwechsel lief bei Brühl dann wenig zusammen. Die St. Galler Angreiferinnen bissen sich an aggressiv verteidigenden Thunerinnen erfolglos die Zähne aus. Die Folge war ein 2:7-Lauf aus Sicht des LCB bis zur 42. Minute sowie ein 15:18-Rückstand. In einer Partie mit vielen Auf und Ab’s hatte dann wieder das Heimteam das Momentum auf seiner Seite. Sieben Linkshänderinnen-Treffer für Brühl in Serie, davon viermal durch Mobiliar Topscorerin Malin Altherr und dreimal durch Matea Baric, brachten die St. Gallerinnen wieder mit 22:20 in Front (49.).

Die Gäste aus dem Berner Oberland meldeten sich jedoch abermals zurück, glichen in der 54. Minute aus (24:24) und knapp drei Minuten vor dem Ende drohte Brühl beim Stand von 25:26 die erste Heimniederlage der Saison. Brühl gelang allerdings erneut die Wende, dank zweier Geniestreiche von Dimitra Hess. Bei zwei Thuner Angriffen in Serie antizipierte die Brühler Flügelspielerin einen Pass von Thun exakt im richtigen Moment, fing den Ball ab und markierte zwei Tempogegenstoss-Treffer zum umjubelten Sieg.

Der Heimerfolg beschert dem LCB die Rückkehr auf Rang 1 der SPL1-Tabelle. Da die Konkurrenz aus Zug und Nottwil derzeit aber wegen Corona pausieren muss, ist das Ranking momentan nur bedingt aussagekräftig.

Aufgefallen

Gegen Kreuzlingen eine Woche zuvor waren elf unterschiedliche Spielerinnen mit mindestens einem Treffer erfolgreich, im Heimspiel gegen Thun verteilte sich die offensive Ausbeute auf nur noch fünf Spielerinnen. Die fehlende Durchschlagkraft in der Breite war ein Grund, weshalb es den Brühlerinnen nicht gelang, das Spiel früher und deutlicher auf die Siegerstrasse zu lenken. Ein zweiter Faktor war in der Abwehr zu finden, wo die eminent wichtige Abstimmung der verschiedenen Positionen ein ums andere Mal zu wünschen übrig liess.

Fazit

Die Erleichterung über den Sieg in allerletzter Minute war bei allen Brühler Beteiligten deutlich spürbar. Mit Glück und Geschick feierten die St. Gallerinnen den neunten Saisonsieg und allen ist bewusst, dass es am Samstagabend in der Kreuzbleiche auch in die andere Richtung hätte kippen können. Diese Erkenntnis dürfte Motivation genug sein, sich intensiv und mit dem nötigen Fokus auf das bevorstehende Duell mit Titelverteidiger Zug vorzubereiten.


LC Brühl Handball – DHB Rotweiss Thun 27:26 (13:11)
Kreuzbleiche, St. Gallen: 250 Zuschauer
Schiedsrichter: Hardegger/Hardegger
Strafen: je 3-Mal Zweiminuten gegen Brühl und Thun
LC Brühl Handball: Dokovic (1 Parade)/Schlachter (10 Paraden); Kernatsch, Brunner, Pavic (6), Ackermann, Altherr (7), Wolff (5/5), Tomasini, Lüscher, Gutkowska, Hess (6), Cutura, Baric (3), Simova.
Bemerkungen: Brühl ohne Schaefer (Aufbautraining) und Forizs (abwesend); Brunner nicht eingesetzt.


Stimmen zum Spiel

Nicolaj Andersson (Cheftrainer): „Ich bin froh, dass wir heute die zwei Punkte eingefahren haben. In der ersten Halbzeit hatten wir die Möglichkeiten, uns entscheidend abzusetzen. Wir haben es dann versäumt mehr Druck auf das gegnerische Tor auszuüben und das Tempo war auch nicht hoch genug. So bringen wir Thun wieder ins Spiel zurück, was zu diesem Zeitpunkt sehr ärgerlich war. Unser Spiel in der zweiten Halbzeit war schwierig, ganz wenig von dem, was wir spielen wollten, hat funktioniert. Dadurch lagen wir dann plötzlich mit drei Toren hinten. Dementsprechend glücklich bin ich darüber, dass wir es mental aus dem Tief heraus geschafft haben.“

Malin Altherr: „Das Spiel war eine richtige Achterbahnfahrt. Wir sind ganz gut ins Match gestartet, anschliessend aber in ein Loch gefallen, aus dem wir nur schwer wieder herausgefunden haben. Am Ende war es keine gute handballerische Leistung von uns, kämpferisch haben wir aber überzeugen können. Wir haben trotz einiger Fehler das Tempo hochgehalten und bis zur letzten Minute den intensiven Kampf, den Thun uns geboten hat, angenommen. Das war schlussendlich der Schlüssel zum Sieg. Für die nächsten Spiele gibt es ganz viele Ansatzpunkte zur Verbesserung.“

So geht es weiter

Am kommenden Samstag, 29. Januar, steht bereits das nächste Heimspiel auf der Brühler Agenda. Dann kommt es zum Spitzenspiel gegen den LK Zug. Anpfiff in der Kreuzbleiche in St. Gallen ist um 17.30 Uhr.

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Tabelle SPL1

POS TEAM SP. PKT
1 LC Brühl Handball 12 19
2 SPONO EAGLES 10 17
3 LK Zug 10 16
4 Yellow Winterthur 9 12
5 HSC Kreuzlingen 12 12
6 DHB Rotweiss Thun 12 9
7 HV Herzogenbuchsee 11 3
8 GC Amicitia Zürich 12 0
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