Der LC Brühl Handball kassierte die erste Niederlage in der Finalrunde der SPAR Premium League 1 (SPL1). Auswärts beim amtierenden Meister LK Zug mussten die St. Gallerinnen sich mit 23:33 geschlagen geben. Die Brühlerinnen mussten auf sechs Stammspielerinnen verzichten und vermochten diese Lücke am Sonntagnachmittag nicht zu schliessen.
(Matthias Schlageter/Bild: Foto Wagner) Vier Minuten dauerte es, bis der erste Treffer der Partie fiel. Kinga Gutkowska eröffnete den Torreigen für die Brühlerinnen – es sollte die einzige Führung der St. Gallerinnen an diesem Nachmittag bleiben. Zug stellte zunächst auf 8:6 nach 15 Minuten und setzte sich bis zur 21. Minute auf 13:8 ab. Das anschliessende LCB-Timeout zeigte Wirkung und die Brühlerinnen spielten sich wieder bis auf 12:13 (27.) heran. Pech im Abschluss sorgte dafür, dass die Ostschweizerinnen trotz guter Gelegenheiten zur Pause mit drei Treffern in Rückstand lagen (13:16).
Nach dem Seitenwechsel ging es zunächst weiter wie in Halbzeit eins. In der 36 Minute war Brühl beim 15:17 weiter auf Tuchfühlung. Zwölf Minuten zum Vergessen raubten den Gästen dann aber jegliche Chance etwas Zählbares aus Zug mitzunehmen. Die Gastgeberinnen stellten das Resultat auf 24:15 und die St. Gallerinnen waren geschlagen. Der 16. LCB-Treffer fiel erst in der 48. Minute. In der Folge pendelte der Rückstand zwischen acht und elf Treffern mit dem enttäuschenden Schlussresultat von 23:33.
Personelles
Ohne Sechs traten die Brühlerinnen in Zug an. Neben den verletzten Dimitra Hess und Katarina Simova fehlten am Sonntagnachmittag in der Innerschweiz auch Laurentia Wolff, Martina Pavic, Stéphanie Lüscher und Julia Forizs. Allesamt mussten sich kurzfristig krank abmelden. Dadurch fehlte Cheftrainer Nicolaj Andersson eine komplette Formation, die er mit hoffnungsvollen Nachwuchsspielerinnen versuchte so gut wie möglich zu ersetzen. Yara Mosimann (17) kam dadurch zu ihrem zweiten SPL1-Einsatz, für Clairebel Coker (17) und Nina Steiner (21) war es der erste Auftritt in der höchsten Liga. U18-Spielerin Jill Bommer (17) war ebenfalls im Kader, wurde aber noch nicht eingesetzt.
Aufgefallen
Zug war dennoch keinesfalls unverwundbar. Stimmte die Aggressivität in der Brühler Deckung und schaffte man es die Fehlerquote gering zu halten, dann spielten die St. Gallerinnen auf Augenhöhe. Allein, es mangelte zu häufig an der notwendigen Abstimmung und Durchschlagskraft und 18 technische Fehler gegen deren acht von Zug waren zu viel, um dauerhaft Paroli bieten zu können.
Fazit
Mit dem Rumpfkader war unter dem Strich gegen Zugerinnen in Bestbesetzung nichts zu holen. Dass die Niederlage mit zehn Treffern Unterschied so deutlich wurde, haben die St. Gallerinnen sich grösstenteils selbst zuzuschreiben. Die Chance auf Wiedergutmachung gegen Zug gibt es in den nächsten Tagen gleich zweimal. Am kommenden Samstag, 26. März, kommt es zum Cup-Halbfinalduell in St. Gallen, eine Woche später steht das nächste Meisterschaftsduell auf der Agenda.
LK Zug – LC Brühl Handball 33:23 (16:13)
Sporthalle, Zug: 250 Zuschauer
Schiedsrichter: Keiser/Rottmeier
Strafen: 4-Mal Zweiminuten gegen Brühl, 4-Mal Zweiminuten gegen Zug
LC Brühl Handball: Dokovic (3 Paraden)/Schlachter (7 Paraden); Bommer, Schaefer (1), Kernatsch (1), Brunner (3), Mosimann, Ackermann (1), Altherr (6), Tomasini (1), Steiner, Gutkowska (8/5), Cutura (1), Coker (1), Baric.
Bemerkungen: Brühl ohne Hess, Simova (beide verletzt) und Lüscher, Pavic, Wolff, Forizs (alle krank); Bommer nicht eingesetzt. SPL1-Debüt für Coker und Steiner.
Stimmen zum Spiel
Nicolaj Andersson (Cheftrainer): „Wir wussten schon vor dem Spiel, dass es heute schwierig werden würde. Wir waren aber dennoch optimistisch, etwas Zählbares mitnehmen zu können. Am Ende muss man aber festhalten, dass wir verdient verloren haben. Unsere Abwehr war von Beginn an nicht auf der Höhe, was wir in der ersten Halbzeit aber in den Griff bekommen haben. Vorne hatten wir Mühe mit einer cleveren Deckung von Zug, was unseren Spielfluss gestoppt und ihnen einfache Gegenstosstore ermöglicht hat. Nach 40, 45 Minuten waren die individuellen Fehler dann viel zu hoch. Schade, dass wir das Spiel dadurch herschenken. Letzte Woche haben wir gegen Spono zweimal gezeigt, was wir zu leisten im Stande sind. Alle bei uns sind sehr unzufrieden mit diesem Spiel und wir wollen unbedingt eine Reaktion darauf zeigen. Nächsten Samstag wird eine in allen Belangen andere Brühler Mannschaft auflaufen.“
So geht es weiter
Spiel 1 des Dreierpacks ging an den LK Zug. Zwei weitere Duelle mit den Innerschweizerinnen stehen auf der Agenda des LC Brühl. Am kommenden Samstag, 26. März, steht zunächst das Alles-oder-Nichts Spiel im Cup an. Im Halbfinale empfangen die Brühlerinnen Zug um 17.30 Uhr in der heimischen Kreuzbleiche. Am Mittwoch, 30. März, kommt es dann wieder in der Liga zum Duell mit Zug (Anpfiff 20.15 Uhr).
Tabelle Spar Premium League 1
POS | TEAM | SP. | PKT | ||
1 | SPONO EAGLES | 19 | 28 | ||
2 | LK Zug | 18 | 28 | ||
3 | LC Brühl Handball | 18 | 26 | ||
4 | Yellow Winterthur | 17 | 16 |