LINDAREN VOLLEY AMRISWIL FEHLT EIN SIEG ZUM PLAYOFF-FINAL

Nach anfänglichen Schwierigkeiten gewann der Qualifikationssieger aus dem Thurgau auch das zweite Halbfinalspiel gegen Lausanne mit 3:1. Wie im ersten Spiel waren auch diesmal die Vorteile am Pass und in der Mitte entscheidend.

(Bernhard Windler) Man hätte glauben können, Amriswil sei direkt aus dem Bus aufs Spielfeld gehastet. Das Team war jedenfalls bei Spielbeginn noch nicht bereit. Nach kurzer Zeit führten die Vaudois mit 6:2, und es war die Art und Weise der Lausanner Startüberlegenheit, die den Amriswiler Betreuerstab erstarren liess. Zwei gegnerische Servicewinner und kraftvolle Angriffe in den ersten Bällen verhiessen für die Partie nichts Gutes. Der Streamkommentator verwies schon auf die Unerfahrenheit des Amriswiler Liberos. Des Weiteren verwertete der spielfreudige Adrien Prével alles, was er zugespielt bekam. Lausannes Coach Giaccardi hatte zudem sein Team auf die Gefährlichkeit des Amriswiler Topscorers Thomas Zass eingestellt. Dieser sah sich dauernd einer breiten Verteidigungswand gegenüber, und er brachte bis Mitte des Startsatzes nur einen von neun Versuchen zu Boden. Beim Stande von 20:13 schickte Coach Marko Klok anstelle von Zass den jungen Julian Weisigk aufs Feld. Der Lausanner Kommentator mutmasste, dass damit das grösste Problem gelöst sei. Und fast schien es, als würden auch die Lausanner Spieler das glauben. Jedenfalls schenkte der Lausanner Block dem Ersatz-Dia nicht die nötige Aufmerksamkeit, was dieser weidlich auszunützen vermochte.

Wiedergutmachung im zweiten Satz
Nach klar verlorenem Startsatz gelang den Amriswilern der Auftakt in den zweiten Satz weitaus besser. Bei Satzmitte lag man schon mit sieben Punkten in Front. Nach der 20:12-Führung kam LUC noch auf 20:17 heran, doch der Satzgewinn war nicht mehr in Gefahr. Auch im dritten Satz bewegte sich das Spiel auf gutem Niveau, und es waren wiederum die Amriswiler, die schnell einmal in Führung gehen konnten. Beim ersten technischen Timeout lagen drei Punkte zwischen den Teams, und beim zweiten waren es schon fünf Zähler. Dass die Amriswiler nach der 24:18-Führung den Satzgewinn erst mit dem vierten Satzball sichern konnten, war ein verschmerzbarer Schönheitsfehler.

Ausgeglichener vierter Satz
Bis zum Stande von 15:14 lagen die Romands immer leicht in Führung, obwohl sie sich teils haarsträubende Fehler leisteten. Nebst vier Aufschlagfehlern landeten fünf Angriffsbälle im Out oder im Netz, aber auch die Amriswiler agierten fehlerhaft. Das Niveau war in diesem Satz sehr bescheiden. Bei Aufschlag von Dima Filippov setzten sich dann die Amriswiler auf drei Punkte ab, und mit Aufschlag von Radiša Stevanovic wuchs der Abstand auf sechs Einheiten. Auch in diesem Satz schien der letzte Punktgewinn der schwierigste zu sein, denn die Gäste vergaben nicht weniger als vier Matchbälle, ehe Björn Höhne mit einem Blockoutball Satz und Sieg einfuhr.

Filippov und die beiden Mitteangreifer
Der Lausanner Kommentator wiederholte sich laufend: «Der Amriswiler Passeur ist schnell und passgenau, und der Gegner weiss nie, wohin der nächste Pass gehen wird.» Dieses Lob aus Fachkreisen wiederspiegelt die erstklassige Leistung von Dima Filippov. Dass vor allem die Lancierung der Mitteangreifer der grosse Unterschied zu LUC war, zeigt das 16:7-Verhältnis bei den Mitteangriffen. Dabei erzielte Stevanovic eine Traum-Angriffsquote von 69 %. Aussenangreifer Björn Höhne brillierte mit 17 Punkten vor Weisigk mit 16 und Stevanovic mit 13. Auf Lausanner Seite brillierte Adrien Prével mit 21 Punkten und einer Quote von 60 %.

Dritter Playoff-Halbfinal am Mittwoch

Zum dritten Spiel in dieser Best-of-Five-Serie empfängt Volley Amriswil den Gegner aus Lausanne am kommenden Mittwoch, 17. März, um 19:00 Uhr in der Amriswiler Tellenfeld-Halle.

Matchtelegramm
Lausanne UC – LINDAREN Volley Amriswil 1:3 (25:18, 20:25, 21:25, 22:25) | Lausanne, Dorigny, 0 Zuschauer | 1. Schiedsrichter: Philippe Weinberger, 2. Schiedsrichter: Yves Kälin | Startformation Lausanne UC: Blake Leeson, Reto Pfund, Adrien Prével, Edin Musabegovic, Robert Wojcik, Federico Rossatti, Tim Ineichen (Libero) | Startformation LINDAREN Volley Amriswil: Quentin Zeller, Radiša Stevanovic, Thomas Zass, Björn Höhne, Georg Escher, Dima Filippov, Ramon Diem (Libero)

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