Beim ersten europäischen Auftritt in dieser Saison schlugen die überzeugend aufspielenden Thurgauer den höher kotierten holländischen Meister Groningen mit 3:1. Damit ist allerdings erst der halbe Schritt auf dem Weg in die Achtelsfinals geschafft. Entscheiden wird das Rückspiel am kommenden Dienstag in der Groninger Martini-Halle.
(Urs Staub) Gegen den hochfavorisierten holländischen Meister zeigte das Klok-Team ein Spiel, das ohne Übertreibung als hervorragend bezeichnet werden darf. Dabei war vor allem die Aufschlagsleistung überragend. Aber auch in Annahme und Angriff waren die Amriswiler ihrem Gegner statistisch klar überlegen.
Erster Satz knapp an Groningen
Von Spielbeginn weg entwickelte sich ein Spiel auf sehr hohem Niveau. Hohes Niveau bedeutet nicht immer ein schönes Spiel, und auch hier waren bis zur Satzmitte sehr kurze Ballwechsel und ein stetes Sideout die Regel. Das Skore schraubte sich bis 17:17 in die Höhe, ohne dass sich ein Team auch nur wenig hätte absetzen können. Dann unterlief Thomas Zass ein Angriffsfehler, und den nächsten Ballwechsel beendete Ewoud Gommans mit einem Ball ins Out. Weil dann auch noch im dümmsten Moment ein Netzfehler gegen Amriswil gepfiffen wurde, stand es 17:20. Diese Führung liessen sich die Holländer nicht mehr nehmen. Der Satz ging mit 22:25 an Groningen.
Djokic entscheidet den zweiten Satz
Der Charakter des Spiels änderte sich vorerst nicht. Zwar führten die Amriswiler mit 12:9 und 16:13, aber die Holländer konnten immer wieder ausgleichen. Beim Stande von 19:18 schritt Jovan Djokic, der Romand in Diensten der Thurgauer, zum Aufschlag. Vier Punkte später hatte er mit zwei Aces, einem Servicewinner und einem weiteren Knaller auf 23:18 gestellt, was kurze Zeit später den Satzgewinn bedeutete.
Die Kür in den Sätzen 3 und 4
In der Folge konnte Groningen nur noch zu Beginn des dritten Satzes mithalten. Nach dem 7:7 setzten sich die Thurgauer vor allem dank der Jump Serves von Josh Howatson, Thomas Zass und immer wieder Jovan Djokic ab. Gegen Satzende wurde die Amriswiler Überlegenheit krass; die letzten elf Punkte holten sie sich im Verhältnis von 8:3.
Im vierten Satz war es dann hauptsächlich Zass, dessen Aufschläge die Groninger kaum abnehmen konnten. Allein sieben Amriswiler Punkte waren die Folge seiner harten Services. Die Holländer brachen nun richtiggehend ein.
Symptomatisch dafür die beiden letzten Punkte: Der 210 cm grosse, 36-jährige Diagonalangreifer Wytze Kooistra, der in seiner grossen Karriere sieben Jahre in der italienischen und drei Jahre in der polnischen Liga gespielt hat, setzte die letzten Punkte ins Aus und ins Netz.
Rückspiel schon in sechs Tagen
Das Rückspiel zwischen den beiden Teams findet am kommenden Dienstag um 20:00 Uhr in Groningen statt.
Matchtelegramm
LINDAREN Volley Amriswil – Abiant Lycurgus Groningen 3:1 (22:25, 25:21, 25:17, 25:13) | Amriswil, Tellenfeld, 522 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Nadeschda Kozlova (Russland), 2. Schiedsrichter: Bernard Valentar (Slowenien) | Startformation LINDAREN Volley Amriswil: Jovan Djokic, Aleks Ljubicic, Thomas Zass, Ewoud Gommans, Matevz Kamnik, Josh Howatson, Clément Daniel (Libero)