Die Leistung der Amriswiler war solid – mehr nicht. Sie reichte aber allemal, um das Überraschungsteam aus Zürich-Nord letztendlich klar zu besiegen. Der verlorene zweite Satz ist ein Klecks im Reinheft, aber am Schluss stand eines im Vordergrund: Wir sind Cupsieger! Zum dritten Mal in Folge!
(Urs Staub) Die Amriswiler starteten furios. Beim Stande von 5:0 zog der «Zuzu»-Trainer schon mal die Reissleine und nahm sein erstes Timeout. Bis zum 16:5 powerte der Favorit weiter, ehe das sympathische Amateur-Team aus Kloten das Geschehen etwas ausgeglichener gestalten konnte. Doch unter der Führung von Passeur Josh Howatson und den Realisatoren Thomas Zass und Matevž Kamnik ging der Satz nach 17 Minuten mit 25:12 an die Leute von Coach Marko Klok.
Hochmut kommt vor dem Fall
Der zweite Satz liess sich in der Folge weit harziger an. Die Thurgauer verloren die Konzentration und auch den Biss, was zu einem sehr ausgeglichenen Durchgang führte. Als Amriswil nach zwischenzeitlichem 3-Punkte-Rückstand mit 20:19 führte, glaubte noch niemand ans Undenkbare, doch sieben Punkte später stand fest: Der haushohe Favorit hatte den Satz mit 21:25 abgegeben.
Gnadenlose Korrektur
Mit diesem Satzgewinn hatte das Team aus der Zürcher Agglomeration die Thurgauer Löwen gekitzelt. Und diese reagierten kompromisslos: Mit 25:15 und 25:17 gingen die nächsten Sätze glasklar an die Oberklassigen. Nach 78 Minuten konnten die Leute um Captain Aleks Ljubicic jubeln, und mit ihnen die rund 120 mitgereisten Fans. Da die Spannung im Vorfeld des Spiels nicht allzu gross gewesen war, konnte man auch nicht von einem Brechen aller Begeisterungsdämme sprechen. Die Fans freuten sich, aber es war ja schliesslich nichts anderes als normal, dass der Cupsieg in den Thurgau entführt wurde. Und trotzdem ist Amriswil ein würdiger Cupsieger: Das Meisterstück lieferten sie im Achtelsfinal auswärts gegen Schönenwerd ab, und nach dem klaren Sieg zu Hause gegen Chênois war das Halbfinalspiel in Näfels der vorletzte Schritt zum Erfolg.
Jetzt weiter in den Playoffs
Am kommenden Samstag steht für LINDAREN Volley Amriswil das Rückspiel in den Playoff-Halbfinals gegen Luzern an. Coach und Spieler sind der Meinung, dass es dabei hart auf hart zu- und hergehen wird. Die Begegnung in der Luzerner Bahnhofshalle beginnt am Samstag, 6. April, um 18:00 Uhr. Sollte Volley Amriswil auch das Rückspiel gewinnen, stünden sie in der Schlussrunde. Andernfalls käme es am Sonntag, 7. April, um 16:00 Uhr zum Entscheidungsspiel im Amriswiler Tellenfeld.
Matchtelegramm
LINDAREN Volley Amriswil – VBC Züri Unterland 3:1 (25:12, 21:25, 25:15, 25:17) | Freiburg, St.-Léonard | 2400 Zuschauer | 1. Schiedsrichter: Philipp Schürmann, 2. Schiedsrichter: Nadine Hefti | Startformation LINDAREN Volley Amriswil: Jovan Djokic, Thomas Brändli, Thomas Zass, Ewoud Gommans, Matevž Kamnik, Josh Howatson, Clément Daniel (Libero) | Starformation Züri Unterland: Fabian Perler, Michael Brander, David Schlatter, Manuel Gahr, Fabian Brander, Fabian Bigger, Marco Back (Libero)