LINDAREN VOLLEY AMRISWIL SIEGT GLANZLOS

Auch im sechsten Meisterschaftsspiel der Saison gingen die Thurgauer mit einem 3-Punkte-Sieg vom Feld. Sie hatten dabei aber mehr zu kämpfen, als angesichts der Tabellensituation erwartet werden konnte.

(Urs Staub) Wenn der Spitzenreiter zu Hause auf das Schlusslicht der Tabelle trifft, dann ist im Normalfall eine Machtdemonstration oder zumindest ein einseitiges Spiel zu erwarten. Dass dies im Heimspiel von Tabellenführer Volley Amriswil gegen Vizemeister Näfels, momentan an hinterster Stelle der Tabelle liegend, nicht geschah, lag an zwei Gründen: Erstens hatte der Glarner Coach Dalibor Polak sein Team ausgezeichnet auf den Gegner eingestellt, und dann traten die Amriswiler mit einer Haltung an, die zwar nicht überheblich, aber vielleicht etwas unmotiviert und anfänglich sorglos wirkte.

Die Begegnung war nur wenige Minuten alt, als Amriswil mit 2:9 im Rückstand lag. Die Gäste hatten darauf spekuliert, dass bei Amriswil wohl die meisten Angriffe über den Liga-Topscorer Thomas Zass laufen würden. Sie stellten deshalb vor allem gegen ihn ihre Verteidigungswand, was sich in drei tollen Blöcken in ebenso vielen Angriffsversuchen des Österreichers manifestierte. Als Passeur Josh Howatson die Bälle besser verteilte, punkteten Ewoud Gommans und Matevz Kamnik dafür umso leichter. Wohl holten die Einheimischen die zwischenzeitliche Neun-Punkte-Führung der Glarner bei 20:20 auf, doch nach der Einwechslung von Nico Süess für Joël Roos setzten sich die Glarner nochmals ab und holten sich den Satz mit 25:22.

Die Geschichte der folgenden Sätze ist schnell erzählt. Aufgerüttelt durch den Rückstand, rissen sich die Jungs von Marko Klok am Riemen. Wirklich gut spielten sie auch in der Folge nicht, es reichte aber allemal, um die gegenüber der Vergangenheit nicht wiederzuerkennenden Gäste immer auf Distanz zu halten. Diagonalangreifer Zass blieb auch weiterhin regelmässig im Block hängen, und doch konnte er sein Punktekonto um 23 Zähler ausweiten. Ewoud Gommans, der zum besten Spieler des Heimteams gewählt wurde, stand seinem Mannschaftskollegen mit 21 Punkten kaum nach. Jovan Djokic brachte es immerhin auf 11 Punkte, wobei er mit sieben Aufschlagfehlern alles andere als glänzte, nachdem er vor Wochenfrist Schönenwerd mit unzähligen Servicewinnern abgeschossen hatte.

Jetzt gegen Uni Bern
Der Spielplan will es, dass LINDAREN Volley Amriswil zu drei aufeinanderfolgenden Heimpielen in der Meisterschaft kommt. Am Samstag, 24. November, gastiert das bisherige Überraschungsteam der NLA, die Equipe von Uni Bern, im Tellenfeld. Eine Woche später gastiert Jona. Dazwischen spielen die Thurgauer am 28. November das Heimspiel im CEV-Cup gegen Groningen aus Holland.

Matchtelegramm
LINDAREN Volley Amriswil – Volley Näfels 3:1 (22:25, 25:21, 25:20, 25:20) | Amriswil, Tellenfeld, 540 Zuschauer | 1. Schiedsrichter: Stephan Grieder, 2. Schiedsrichter Michael Wiederkehr | Startformation LINDAREN Volley Amriswil: Jovan Djokic, Thomas Brändli, Thomas Zass, Ewoud Gommans, Matevz Kamnik, Josh Howatson, Clément Daniel (Libero)

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