Im Achtelsfinal-Hinspiel gewannen die Thurgauer mit grosser Abgeklärtheit ein Spiel, das sich bei weitem nicht so einseitig gestaltete, wie man angesichts des klaren 3:0 annehmen könnte. Der Meister und Cupsieger aus Bosnien-Herzegowina gab einen sehr guten, ideenreichen Gegner ab und kämpfte verbissen bis zum letzten Ball.
(Urs Staub) Überraschung noch vor Spielbeginn: Der Brčko-Diagonalangreifer Nemanja Bozic – in den beiden Sechzehntelsfinalspielen gegen das holländische Team aus Doetinchem der überragende Akteur mit fast der Hälfte alle Brčko-Punkte – fehlte auf dem Matchblatt. Die Auflösung: Bozic spielt seit einigen Tagen gegen gutes Geld in Katar!
Auf Seiten von Amriswil startete Aleks Ljubicic anstelle von Matevz Kamnik. Sonst vertraute Coach Marko Klok den gleichen Leuten wie in den letzten Meisterschaftsspielen.
Umkämpfte Sätze 1 und 2
Beide Teams starteten mit einiger Nervosität ins Spiel. So landeten Bälle von Djokic und Zass im Out, und Gommans Aufschlag fand das Feld ebenso wenig. Nach dem 6:7-Zwischenstand glänzte Jovan Djokic mit zwei Aufschlagspunkten. Diese Zweipunkteführung hatte bis zum 15:15 Bestand. Die Spannung stieg, als sich das Skore bis auf 22:22 hinaufschraubte. Einem intelligenten Blockout-Punkt von Djokic folgte ein Aufschlagwinner durch Josh Howatson, und beim Stande von 24:23 schloss Ewoud Gommans einen wunderschönen 3-Meter-Angriff zum Satzgewinn ab.
Der zweite Satz war in vielerlei Hinsicht ein Abbild des ersten. Zwar führten die Leute vom Balkan zwischenzeitlich mit drei Punkten Vorsprung, doch bei 9:9 war der Gleichstand schon wieder erreicht. Das Skore ging im Gleichklang nach oben bis 21:21. Dann war die Reihe an Josh Howatson. Mit einem Ace und sonstigen Hammeraufschlägen wurde der Gegner nach hinten gedrückt, und Zass/Gommans sorgten mit schönen Punkten für den 25:21-Satzgewinn.
Die Kür im dritten Satz
Inzwischen hatten die Amriswiler ihre Nervosität ablegen können und spielten völlig frei auf. Genau einmal, nämlich bei 2:2, stand es Unentschieden. Nach dem 9:6 setzte sich LINDAREN Volley Amriswil bei Aufschlag Howatson mit unter anderem drei Aufschlagspunkten bis auf 14:6 ab. Doch Brčko liess nicht nach. Gajic servierte seinerseits zwei Servicewinner und führte sein Team auf vier Punkte heran. Doch Coach Marko Klok war sich seiner Sache sicher: Er ersetzte Gommans und Djokic durch Fort und Müller. Beide Spieler, die sonst nicht so viel Spielzeit erhalten, fügten sich hervorragend ins Teamgefüge ein und übernahmen Verantwortung im Angriff. Fort mit drei Punkten in ebenso vielen Angriffen und Müller mit zwei von drei waren sogar entscheidende Stützen dafür, dass Amriswil auch den dritten Satz heim holte.
Rückspiel in 4 Wochen
Das Rückspiel in Brčko – im Länderdreieck Kroatien, Serbien, Bosnien gelegen – findet am 16. Januar statt. Angesichts des starken Eindrucks, den die Bosnier hinterlassen haben, ist ein Weiterkommen Amriswils in den Viertelsfinal aber noch keineswegs gesichert.
Matchtelegramm
LINDAREN Volley Amriswil – Mladost Brčko 3:0 (25:23, 25:21, 25:19) | Amriswil, Tellenfeld, 590 Zuschauer | 1. Schiedsrichter: Toni Ivkovic (Kroatien), 2. Schiedsrichter: Predrag Balanzic (Serbien) | Startformation LINDAREN Volley Amriswil: Jovan Djokic, Thomas Brändli, Thomas Zass, Ewoud Gommans, Aleks Ljubicic, Josh Howatson, Clément Daniel (Libero)