Zum Abschluss des ersten Qualifikationsdrittels schlug der konzentriert und überzeugend aufspielende Tabellenführer LINDAREN Volley Amriswil das Mittelfeldteam von Uni Bern. Im Gegensatz zum Näfelser Spiel vor Wochenfrist liessen die Thurgauer diesmal nur wenige Schwächen erkennen.
(Urs Staub) Gegen Näfels war man nach kurzer Zeit 2:9 im Rückstand gelegen. Gegen Uni Bern gelang der Start weitaus besser. Coach Marko Klok hatte eine kleine Retouche in seinem Team vorgenommen und Jovan Djokic und Ewoud Gommans die Plätze tauschen lassen. Nach den ersten Aufschlägen von Gommans und Brändli stand es schon mal 5:2. Der Kanadier Shank auf Berner Seite war zweimal im Abschluss gescheitert, Djokic hatte mit einer feinen Finte und einem intelligenten Blockoutball gepunktet. Nach dem 8:4 beim ersten technischen Timeout hatten die Uni-Leute ihre beste Phase; jedenfalls vermochten sie das zweite Satzdrittel ausgeglichen zu gestalten. In der Annahme liess Djokic mehrmals Schwächen erkennen, doch die Berner waren zu harmlos, als dass das grössere Folgen hätte haben können. Nach dem 16:12 gelangen den Gästen nur noch drei Punkte, was Amriswil den Satzgewinn mit 25:15 ermöglichte.
Alle Kaderspieler erhalten Auslauf
Gerade bis zum 5:5 vermochten die Studenten das Skore im zweiten Satz ausgeglichen zu gestalten. Dann setzten sich die Amriswiler langsam ab. Noch vor Satzmitte wechselte Trainer Klok Dominik Fort für Gommans ein. Aleks Ljubicic übernahm etwas später von Matevz Kamnik die eine Mitteposition. Nach der knappen 16:14-Führung beim zweiten technischen Timeout setzten die Platzherren eine Schippe drauf, und mit 25:19 ging auch dieser Satz klar an die Einheimischen.
Im dritten Durchgang holte sich LINDAREN Amriswil schnell einmal eine 4-Punkte-Führung. Von diesem Moment an erhielten auch Luca Müller (für Jovan Djokic), Luca Weber (für Josh Howatson) und Julian Weisigk (für Thomas Zass) eine Spielgelegenheit. In der kurzen Zeit bis zum Spielende mit dem 25:19-Satzresultat vermochten die neuen Spieler aber kaum grössere Akzente zu setzen.
Josh Howatson bester Spieler
Zum ersten Mal in dieser Spielzeit holte sich der kanadische Passeur die Auszeichnung zum besten Amriswiler Spieler. Er gewann nicht nur das Duell mit dem 15 Jahre jüngeren Berner Zuspieler Lars Ulrich – seines Zeichens Junioren-Nationalspieler – haushoch; nach Monaten mit ausschliesslich Float-Aufschlägen infolge Knieproblemen bei harten Landungen holte Howatson erstmals wieder seine gefürchteten Jump-Serves hervor und reüssierte damit mehrmals.
Zwischenfazit
Nach dem ersten Meisterschaftsdrittel und nachdem jede mögliche Begegnung genau einmal stattgefunden hat, lässt sich analysieren, dass es in der NLA eine Zwei-Klassen-Gesellschaft gibt. LINDAREN Amriswil, Schönenwerd, Lausanne und Chênois sind klar stärker als Uni Bern, Luzern, Näfels und Jona.
Matchtelegramm
LINDAREN Volley Amriswil – VBC Uni Bern 3:0 (25:15, 25:19, 25:19) | Amriswil, Tellenfeld, 480 Zuschauer | 1. Schiedsrichter: Nguyen Thanh Ut, 2. Schiedsrichter: Alexander Sikanjic. Startformation LINDAREN Volley Amriswil: Ewoud Gommans, Thomas Brändli, Thomas Zass, Jovan Djokic, Matevz Kamnik, Josh Howatson, Clément Daniel (Libero)