Julian Alder und Andrin Zellweger sind auf diese Saison hin zum UHC Waldkirch-St. Gallen zurückgekehrt. Welche Erfahrungen haben sie aus Köniz und Chur mitgebracht und was erwarten sie von sich selbst? Im Doppelinterview geben die Rückkehrer darüber Auskunft.
Wie kam es dazu, dass Sie sich für eine Rückkehr zu WaSa entschieden haben?
Julian Alder: Als ich im Dezember letzten Jahres mein Studium abgebrochen habe, informierte ich mich über weitere interessante Studiengänge und entschied mich schliesslich für Wirtschaft. Der gute Ruf der HSG sorgte dann dafür, dass ich in die Ostschweiz zurückkehren wollte. Ein anderes Team als der UHC WaSa kam dann für mich nicht in Frage.
Andrin Zellweger: Ich hatte eine Rückkehr zu WaSa immer im Hinterkopf. Nun passt alles ziemlich gut zusammen und ich fühle mich in der Lage der Mannschaft weiterzuhelfen. Ich spüre einen grossen Erfolgshunger und eine hohe Trainingsbereitschaft. So macht es Spass. Es ist schön hierher zurückzukehren.
Was haben Sie in den Jahren beim Floorball Köniz/Chur Unihockey gelernt oder dazu gelernt?
Julian Alder: Ich spielte einen Teil der Saison mit den internationalen Topspielern Patrik Doza und Jan Zaugg in der gleichen Linie, was zeigte, dass die Erwartungen an mich hoch waren. Ich denke, ich lernte gut, mit diesem Druck umzugehen und konnte nebenbei von den individuellen Skills der beiden etwas abschauen. Weil ich aber vor allem defensiv viel dazu lernen muss, versuchte ich mir auch etwas das aggressive und zweikampfstarke Spiel von Yves Pillichody und Fabian Michel anzueignen. Mit dem Champions Cup kam auch noch etwas internationale Erfahrung dazu.
Andrin Zellweger: Ich denke, ich habe besonders im Spiel mit dem Ball dazugelernt und bin ruhiger (am Ball) geworden. Aber natürlich habe ich mich auch physisch und taktisch weiterentwickelt. Grundsätzlich hat es mir gut getan, mich in einem neuen Umfeld zu beweisen.
Hatten Sie noch weitere Angebote?
Julian Alder: Ja, aber ich führte keine Gespräche mit anderen Vereinen, sondern sagte direkt ab, weil für mich klar war, dass ich, wenn ich in die Ostschweiz zurückkehre, für den UHC WaSa spielen möchte.
Was hat sich in den Jahren als Sie weg waren bei WaSa verändert?
Julian Alder: Das NLA-Team ist viel breiter aufgestellt, der Kampf um die Plätze in den ersten drei Linien hat sich enorm verstärkt. Zudem ist jeder Spieler individuell besser geworden, nicht zuletzt, weil die vielen jungen Spieler ein weiteres Jahr an Erfahrungen dazugewonnen haben. Auch die Vereinsstrukturen haben sich positiv verändert. Im Allgemeinen ist klar ersichtlich, dass auf und neben dem Feld mit jedem Jahr besser gearbeitet wird.
Andrin Zellweger: Ich habe das Geschehen in St. Gallen aus der Ferne immer genau mitverfolgt und denke, dass sich vor allem die Strukturen verbessert haben. Es wird versucht immer wie professioneller zu arbeiten und dies zukunftsorientiert. Nach meinen ersten Eindrücken ist die nötige Ruhe und Konstanz in den Verein gekommen. Die Mannschaft selbst wurde gut ergänzt und verfügt über gute, junge und hungrige Talente.
Was werden Sie für eine Rolle innerhalb des Teams übernehmen, spielerisch und auch neben dem Platz?
Julian Alder: Ich bin einer der Spieler, deren Aufgabe es sein wird, viele Tore zu erzielen. Ich will viel Verantwortung übernehmen und dadurch auf und neben dem Feld mehr zum Leader werden.
Andrin Zellweger: Natürlich möchte ich eine tragende Rolle, auf und neben dem Feld, übernehmen. Ich muss mich aber wieder von neuem beweisen und das ist auch gut so. Zudem hoffe ich mich immer noch weiterzuentwickeln und zu verbessern.
Wie stark schätzen Sie WaSa für die kommende Saison ein und sind die Playoffs machbar?
Julian Alder: Wir haben das beste WaSa-Team aller Zeiten. Noch nie war die Mannschaft so breit aufgestellt. Mit Michael Schiess, Jeanot Eschbach, Roman Mittelholzer, Tino von Pritzbuer und Ronald Gasparik haben wir fünf Spieler aus verschiedenen Nationalmannschaften. Die Playoffs sind also definitiv machbar, einfach wird es aber keinesfalls, wir müssen Hundert Prozent aus uns herausholen können. Es wird eine interessante Saison.
Andrin Zellweger: Es war enorm wichtig, dass viele bekannte Leistungsträger geblieben sind. Nun haben wir meiner Meinung nach eine Mannschaft, die für jeden Gegner unangenehm werden kann. Es ist schön, dass eine Playoff-Qualifikation erwartet wird. Die erwarten wir von uns selbst ja auch.
Julian Alder, Andrin Zellweger, herzlichen Dank für das Interview und eine gute Saison mit der hoffentlich erstmaligen Playoff-Qualifikation.