Die Billard-Schweizermeisterschaften sind Ende August mit den Qualifikations-turnieren in der Disziplin Einband in die neue Spielsaison 2018-2019 gestartet. Dabei waren auch vier St. Galler Spieler bereits mit von der Partie und konnten nach der dreimonatigen Sommerpause den Spielbetrieb wieder aufnehmen.
(Billardclub St. Gallen) In der Regionalliga 1 spielten Rolf Bart und Albert Kehl in Winterthur und blieben unter ihren Möglichkeiten. Mit den Rängen 5 und 6 konnten die beiden Ostschweizer nicht zufrieden sein und verpassten die Halbfinalqualifikation deutlich. In der zweiten Qualifikationsrunde die Mitte September stattfindet, werden die beiden St. Galler eine weitere Chance haben, sich für die Halbfinals in ihrer Liga zu qualifizieren.
Zur selben Zeit fanden in St. Gallen die Ausscheidungen der Nationalliga B statt. Hier traten ebenfalls zwei Ostschweizer zur Qualifikation an. Giorgio Morosi, als amtierender Schweizermeister der NLB und Ludwig Nobel, der sich mit gutem Spiel ebenfalls Hoffnungen auf den Turniersieg und der damit verbunden Halbfinalqualifikation in der zweihöchsten Liga machen durfte. In der ersten Runde des Turniers trafen die beiden Ostschweizer in der Direktbegegnung aufeinander, wobei Morosi am Ende mit 50:37 die Oberhand behielt und sich in eine gute Ausgangslage für den weiteren Turnierverlauf brachte.
In der zweiten Runde konnte auch Nobel den ersten Sieg verzeichnen und liess Berger aus Basel nicht den Hauch einer Chance. In der Partie zwischen dem Berner Felix Wasser und Giorgio Morosi, setzte sich der Ostschweizer vom BC St. Gallen rasch mit 25:8 ab und schien nicht mehr einholbar. In der Folge verpasste Morosi aber verschiedene Punkte nacheinander und Wasser kämpfte sich Stück für Stück wieder heran. Morosi konnte nicht mehr reagieren und verlor am Ende eine schon gewonnen geglaubte Partie noch mit 37:50. Die letzte Runde musste die Entscheidung bringen. Nobel traf auf den bis dahin noch ungeschlagenen Wasser und hielt lange sehr gut mit.
Wasser spielte aber seine ganze Routine aus und sicherte sich mit dem dritten Sieg im dritten Spiel den Turniersieg und damit die direkte Qualifikation für den Halbfinal. Morosi konnte nur noch Zweiter werden und brauchte in seiner letzten Partie gegen Christof Berger aus Basel eine sehr gute spielerische Leistung, um sich allenfalls noch über den Durchschnitt einen der Halbfinalplätze zu sichern. Morosi startet mit einer Serie von sensationellen 32 Punkten, blieb auch in der Folge sehr konzentriert und beendete seine Partie in nur gerade 3 Aufnahmen. Damit feierte er seine persönliche Bestleistung und erspielte sich alle Turnierrekorde (4.15 GD, 16.66 ED, 32 Serie).
Mit seinem Gesamtschnitt von 4,15 gelang es Morosi zum ersten Mal überhaupt, die im Einbandbillard magische Grenze von 3.00 zu überspielen und damit in die höchste Spielliga aufzusteigen. Zu dieser Liga zählen schweizweit nur gerade 5 Spieler. Morosi gehört nun auch dazu und darf sich in der nächster Saison unter anderem mit dem Topspieler dieser Liga und international erfolgreichen Xavier Gretillat aus Lausanne messen.