NACH DEM CUPSIEG AUCH DER MEISTERTITEL FÜR LINDAREN VOLEY AMRISWIL

Mit einer meisterhaften Leistung holte sich mit LINDAREN Volley Amriswil das klar beste Team bei erster Gelegenheit den Meistertitel. In der gesamten Playoff-Finalserie wurde es genau einmal knapp, nämlich im vierten Satz in Genf. Die dritte Partie wurde in der Folge zu einem Schaulaufen.

(Bernhard Windler) Das Serramalera-Team hätte nicht besser in die Partie starten können. Nach 10 Minuten stand es 14:3. Den bis in die Haaresspitzen motivierten Amriswilern gelang schlichtwegs alles, während die Gäste aus Genf je länger desto ratloser agierten. Der Rest des ersten Satzes gestaltete sich zwar etwas ausgeglichener, aber die Leute um die Punktegaranten Luis Sosa und Milija Mrdak liessen gar nichts mehr anbrennen und holten den ersten Satz mit 25:13.

Ganz so ohne Gegenwehr wollte sich Chênois aber nicht unterkriegen lassen. Mit dem Mute der Verzweiflung gingen sie den zweiten Satz an und lagen bald einmal mit 8:5 in Führung. Doch schon drei Bälle später waren die Platzherren wieder auf gleicher Höhe und lagen dann bis zum 18:18 meist mit einem Punkt in Front. Als Milija Mrdak beim Stande von 19:18 ein Ace servierte, lagen erstmals zwei Punkte zwischen den Teams. Ein weiterer Mrdak-Punkt zum 22:19 war satzentscheidend.

In der Halle herrschte eine super Atmosphäre
Die euphorisierten Zuschauer hielt es in der Folge fast nicht mehr auf den Bänken. Nach dem 7:7 agierte der Genfer Aussenangreifer Kilian Eaton zweimal unglücklich, und schon lagen die Amriswiler 10:7 in Front. Zäh verteidigten sich die Leute um das Annahme-Wunderkind Ramon Diem gegen jegliche Aufholversuche der Romands. Über 16:12 und 19:14 kamen die Amriswiler zum 6-Punkte-Vorsprung bei 21:15. Allerspätestens zu diesem Zeitpunkt war jedem der 1187 Anwesenden klar, dass es bis zum Titel nur noch Augenblicke gehen würde. In der Schlussphase holten Luis Sosa und Milija Mrdak die Punkte bis zum Matchball. Dem besten Schweizer Spieler der Liga, dem Mitteangreifer Mischa von Burg, war es vorbehalten, den zweiten Matchball im Feld des Gegners unterzubringen.

In einer Begegnung zweier defensiv ebenbürtiger Mannschaften entschied der klar stärkere Angriff die Serie. Topskorer der Partie war für einmal der kubanische Aussenangreifer Luis Sosa, der mit der sagenhaften Angriffsquote von 77 % und 21 Punkten brillierte. Aber auch Mischa von Burg, Milija Mrdak und Facundo Imhoff lagen mit ihren Prozentwerten bei über 50 %. Eine solche Quote erreichte auf Genfer Seite nur gerade Mitteangreifer Dejan Radic. Er war allerdings makellos: 7 Punkte bei 7 Angriffen. In der Annahme durfte sich Ramon Diem die unglaubliche Quote von 93 % positiven Bällen notieren lassen. Statistisch droht der Passeur immer unterzugehen: Dima Filippov war der Alleinverantwortliche dafür, dass die Amriswiler Offensive überhaupt die Punkte vollenden konnte.

Eine Tatsache trübt allerdings die Freude über das Double. Der erst seit Saisonbeginn bei Amriswil tätige Meistertrainer Juan Manuel Serramalera nimmt sich eine Auszeit und kehrt zu seiner Familie nach Argentinien zurück. Er hat in den vergangenen neun Monaten überragende Arbeit geleistet. Er ist der Baumeister der grossen Erfolge.

Matchtelegramm
LINDAREN Volley Amriswil – Chênois Genf Volleyball 3:0 (25:13, 25:21, 25:21) | Amriswil, Tellenfeld, 1187 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Philippe Schürmann, 2. Schiedsrichter: Vladimir Simonovic |  Mannschaftsaufstellung  LINDAREN Volley Amriswil: Björn Höhne, Mischa von Burg, Milija Mrdak, Luis Sosa, Facundo Imhoff, Dima Filippov, Ramon Diem (Libero) | Mannschaftsaufstellung Chênois Genf Volleyball: Kilian Eaton, Dejan Radic, Tom Liot, Corey Chavers, Maikel van Zeist, Strahinja Brzakovic, Etienne Hagenbuch (Libero)

 

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