NATIONAL LEAGUE VERSINKT IM CORONA-CHAOS

Nachdem 5 Spieler beim SCRJ positiv getestet wurden, wurde entschieden, dass die Lakers bis zum 4. November in Quarantäne müssen und die Spiele vom Wochenende ausfallen.


Die Hälfte aller Teams der Eishockey-National League sind in Quarantäne, so auch der SCRJ. Am Wochenende fanden von zwölf geplanten Spielen nur drei statt. Die Klubs fordern einheitliche Regelungen.


(Lars Morger) Das Coronavirus zieht die Schlinge um die National League immer weiter zu. Nachdem am vergangenen Dienstag der EHC Biel und am Mittwoch die SCRJ Lakers in Quarantäne mussten, folgten am Donnerstag und am Freitag vier weitere Teams. Nach nur einem positiven Fall mussten der HC Ambri-Piotta, die SCL Tigers und der EV Zug sowie Genf-Servette erstmal vorsorglich – mittlerweile definitiv – in Quarantäne. Die Spiele dieser Mannschaften vom Freitag und Sonntag wurden allesamt verschoben.

Dies hatte zur Folge, dass an diesem Wochenende nur gerade drei anstatt der geplanten zwölf Partien gespielt werden konnten. Nur die Partien ZSC gegen Davos vom Freitag, Bern gegen Fribourg vom Samstag und Lausanne gegen Fribourg gestern konnten durchgeführt werden. Nicht besser ist die Situation im Fussball. Am Wochenende fand nur ein Spiel statt, weil mit Lugano, Sion, Servette und Vaduz vier Teams in Quarantäne sind.

Unterschiedliche Handhabung

Seit dem 20. Oktober wurden in der National League bereits 26 Spiele verschoben. Noch bleibt genug Zeit, um die verschobenen Spiele nachzuholen. Dank der Absagen der Nationalmannschaftspausen im Dezember und Februar sowie des Spengler Cups in der Altjahreswoche werden Termine frei.

Und dennoch stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll. Kürzlich hat die National League entschieden, bis zum 1. Dezember weiterzuspielen und dann die Situation neu zu evaluieren. Sicher ist, dass das Virus die Klubs auch in den kommenden Wochen treffen wird. Deshalb verlangen die Profiklubs im Eishockey und Fussball vom Bundesrat schweizweit einheitliche Quarantäneregeln, wie «watson» berichtet. Denn die Kantone handeln jeweils unterschiedlich. Während die meisten Teams ohne Teamtraining zu Hause bleiben müssen, konnte beispielsweise der HC Lugano mit Ausnahme des positiven Spielers während seiner Quarantäne weiter trainieren. Dies unter der Voraussetzung, dass das Haus nur verlassen wird, um ins Training und danach wieder zurückzufahren.

Die Klubs gehen noch weiter: So wollen sie, dass die ab heute verfügbaren Schnelltests zur Anwendung kommen. Dann soll bei einem positiven Test die ganze Mannschaft mittels Schnelltest getestet werden. Wer negativ ist, soll weiter trainieren und spielen dürfen. Wer positiv ist, soll nach fünf Tagen Isolation erneut getestet werden und bei einem negativen Test aus der Quarantäne entlassen werden – also eine Verkürzung von zehn auf fünf Tage Quarantäne.

Unter diesen Voraussetzungen könnte das Corona-Chaos verhindert werden und würde es mit grosser Wahrscheinlichkeit nur noch einzelne Spielverschiebungen geben. Die Meisterschaften im Eishockey und im Fussball könnten fortgesetzt werden.


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