OSTSCHWEIZER DERBY GEGEN NÄFELS

Noch bevor die ganze Hinrunde abgeschlossen ist, starten die beiden Ostschweizer Rivalen schon in die Rückrunde. Zum Saisonauftakt gastierte LINDAREN Volley Amriswil anfangs Oktober im Glarnerland. In sehr beengten Verhältnissen – die Sporthalle in Näfels wird saniert – gewann Amriswil in Glarus mit 3:0. Wer sich die Satzresultate genauer ansieht, stellt fest, dass der Sieg erst nach einem harten Stück Arbeit sichergestellt werden konnte (23:25, 24:26, 21:25).

(Bernhard Windler) Näfels hatte bei diesem Spiel praktisch ohne Diagonalangreifer gespielt, denn die vorgesehenen Akteure waren vor Meisterschaftsbeginn verunfallt. In der Zwischenzeit ist der langjährige Dia, der Venezolaner José Fabian Martinez, zurückgeholt worden. Der 27-Jährige hat sich schon wieder gut ins Team integriert und verhilft dem Angriff zur nötigen Durchschlagskraft. Näfels ist nach sechs Spielen genau in der Ranglistenmitte klassiert. Drei Siegen gegen Traktor Basel, Luzern und Jona stehen drei Niederlagen ohne Satzgewinn gegen die Spitzenclubs Amriswil, Schönenwerd und Chênois gegenüber. Alle Niederlagen fielen allerdings sehr knapp aus. Lässt das auf mangelnde Nervenstärke des Teams von Headcoach Oskar Kaczmarczyk schliessen? Neben Fabian Martinez sind der finnische Aussenangreifer Antti Ronkainen und sein immer besser spielender Landsmann Henrik Porkka in der Mitte die grössten Punktegaranten. Und noch eine Bemerkung: Der im Vorfeld der Meisterschaft aus eigenem Antrieb zu den Glarnern gestossene Libero Andrin Flück (ehemals Volero Zürich und Uni Bern) hat sich den Posten als Stammlibero erkämpft.

Im Team von LINDAREN Volley Amriswil herrscht momentan Ruhe und Zuversicht. Covid scheint überwunden zu sein, und der Wiederbeginn nach der längeren Pause gelang am vergangenen Wochenende in Genf gegen Chênois zur vollen Zufriedenheit von Coach Marko Klok. Wer das Spiel im Stream gesehen hat, glaubte sich im falschen Film: Auf der einen Seite Klok, der mit viel Emotionen sein Team immer wieder motivierte, korrigierte und anfeuerte, auf der anderen Seite der Amriswiler ex-Coach Ratko Pavlicevic, ehedem fast wie Rumpelstilzchen an der Linie auf und ab hüpfend und mitfiebernd, diesmal sehr ruhig an der Seitenlinie und in den Teamansprachen.

Sicher gilt Amriswil, Tabellenführer mit 15 Punkten aus fünf Spielen, im Spiel gegen Näfels als Favorit. Die Leistungen der Glarner in den vergangenen Wochen lassen aber ein enges Spiel erwarten, bei dem eine Überraschung durchaus möglich erscheint.

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