OSTSCHWEIZER IVO KASSEL IST OLYMPIA-SCHIEDSRICHTER IM BADMINTON

(maz) Der Badmintonclub Uzwil wird an den Olympischen Spielen in Tokio vertreten sein, und zwar mit dem 44-jährigen Ivo Kassel. Für den erfahrenen Weltklasse-Schiedsrichter ist es bereits die zweite Olympia-Teilnahme. Diesmal könnte es sogar zum ganz grossen Ritterschlag kommen.


Am kommenden Dienstag, 20. Juli 2021, startet für Ivo Kassel der grosse Olympia-Traum. Jahrelang arbeitete er darauf hin. Er bereiste die ganze Welt, um sich als Badminton-Schiedsrichter auf höchstem Niveau zu profilieren. Dafür opferte er viele Ferientage und noch mehr Herzblut. Denn der Geschäftsleiter eines Verpackungsunternehmens übt seine sportliche Nebentätigkeit ausschliesslich in seiner Freizeit aus. Eine Doppelbelastung, die nun mit einem olympischen Höhepunkt belohnt wird.

Badmintonverrücktes Japan

Japan ist badmintonverrückt. Und Japan hat realistische Chancen auf Olympia-Medaillen im Badminton. Deshalb erklärte Ivo Kassel schon vor Jahren die Olympischen Spiele in Tokio als persönliches Hauptziel. Die Stimmung rund um den Grossanlass mit den vielen Zuschauern wollte er unbedingt hautnah miterleben. Umso mehr freute ihn die Olympia-Selektion – bereits die zweite nach London 2012. Doch mittlerweile ist bekannt, dass in Tokio keine Zuschauer zugelassen sind. Ein Dämpfer, wie Ivo Kassel sagt. Allgemein dürfte sein Olympia-Abenteuer massgeblich durch die Corona-Pandemie bestimmt werden. Bereits jetzt weiss er, dass er sich täglich testen lassen muss. Zudem sind Stadtrundfahrten oder Besuche von anderen Sportarten nicht erlaubt. Die Schiedsrichter werden sich ausschliesslich im Hotel oder in der Badmintonarena aufhalten. Desweiteren ist noch unklar, ob die Mahlzeiten aufs Hotelzimmer serviert werden oder die 24 Badminton-Schiedsrichter doch noch im hoteleigenen Restaurant dinnieren dürfen. Es wird jedenfalls ein Abenteuer der anderen Sorte. Trotzdem bleibt Ivo Kassel zuversichtlich. Er konzentriert sich umso mehr auf die sportlichen Aufgaben.

Bis zu 15 Spiele leiten

Kassel erwartet, dass er bis zu 15 Badmintonspiele leiten darf. Entweder als Schiedsrichter oder als Aufschlagrichter. Über die Jahre hat sich Ivo Kassel zu einem der angesehensten Schiedsrichter im Badmintonzirkus entwickelt. Kaum ein anderer kann auf soviel Erfahrung zurückgreifen. Auch in der Olympia-Vorbereitung war der Ostschweizer besonders fleissig. Im Januar arbitrierte er gleich an zwei Weltklasse-Turnieren in Thailand, danach folgte mit den Swiss Open in Basel auch noch ein dritter Grossanlass. Damit hat Ivo Kassel alles unternommen, um in Tokio auf seine Weise ganz gross aufzutrumpfen. Denn er fokussiert einen ganz besonderen Höhepunkt. «Wie die Athleten, will auch ich unbedingt ein Olympia-Finalspiel erreichen. Dafür braucht es Bestleistungen», erklärt Ivo Kassel seine ehrgeizigen Ambitionen. Diese Ehre kommt tatsächlich nur den allerbesten Schiedsrichtern zuteil. Für den Ostschweizer Schiesdrichter wäre die Leitung eines Olympiafinals die Krönung seiner erfolgreichen Karriere. Denn Ivo Kassel lässt durchblicken, dass Tokio möglicherweise seine letzte Olympia-Teilnahme sein wird.


 

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